Südwest Presse: Kommentar zur RENTENREFORM
Geschrieben am 16-01-2014 |
Ulm (ots) - Langfristige Sicherheit fürs Alter soll die
gesetzliche Rentenversicherung Arbeitnehmern bieten. Dieses
Grundprinzip wackelt schon, weil das Rentenniveau deutlich sinken
wird. Jetzt bringt die große Koalition das Rentensystem weiter ins
Wanken, indem es ihm neue soziale Wohltaten aufbürdet. Weil die
Rücklagen kurzfristig üppig zu sein scheinen, machen Union und SPD
ein großes Fass auf, das langfristig große Lasten beschert. Mühsam
wurden in den Jahren zuvor Möglichkeiten zur Frühverrentung
gestrichen und die Rente mit 67 eingeführt. Dafür gab es
international viel Lob. Deutschland ziehe die richtigen Schlüsse aus
der alternden Bevölkerung. Die abschlagsfreie Rente mit 63 für
langjährig Versicherte dagegen ist eine gefährliche Rolle rückwärts.
Denn an der demografischen Entwicklung hat sich nichts geändert. Die
Wirtschaft hat zunehmend Probleme, Nachwuchs zu finden, also genau
diejenigen, die mit ihren Beiträgen die neue Frühverrentung bezahlen
sollen. Noch teurer ist die Mütterrente. Es mag ungerecht sein, dass
es für Kinder, die ab 1992 geboren wurden, dreimal so viel Rente gibt
wie für ältere. Leider hat die Rentenversicherung aber keinen
Goldesel im Keller. Daher müssen auch dafür die Beitragszahler
herhalten und damit letztlich die Kinder selbst. Gerecht ist das
nicht, denn es wird nicht von oben nach unten umverteilt, sondern von
jung nach alt. Noch akzeptieren das die Jungen klaglos. Doch da tickt
eine Zeitbombe.
Pressekontakt:
Südwest Presse
Ulrike Sosalla
Telefon: 0731/156218
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