Neue Westfälische (Bielefeld): ADAC räumt Manipulation bei Autopreis ein
Vor die Wand gefahren
MATTHIAS BUNGEROTH
Geschrieben am 19-01-2014 |
Bielefeld (ots) - Es ist der größte Trumpf, den Kunden eines
Unternehmens mit einem Markennamen verbinden: Vertrauen. Genau dies
hat der Allgemeine Deutsche Automobilclub (ADAC) verspielt, als er
eingestehen musste, dass es bei der Vergabe des Preises "Gelber
Engel" zu Manipulationen bei der Stimmenauszählung gekommen ist.
Damit hat nicht nur dieser Preis enormen Schaden genommen, sondern
auch das Ansehen des zweitgrößten Automobilclubs der Welt als
kompetente Instanz für Automobilität, Technik und Straßenverkehr. Es
wird voraussichtlich lange dauern, bis dieses Vertrauen wieder
komplett hergestellt ist. Dazu bedarf es zunächst einer rückhaltlosen
Aufklärung dessen, was bei der Vergabe des Preises für das
Lieblingsauto der Deutschen wirklich falsch gelaufen ist. Solche
Preise nützen der Automobilindustrie gar nichts, wenn ihnen der Ruch
der Manipulation oder Gefälligkeit anhaftet. Schwer wiegt der Vorwurf
von Experten wie Professor Ferdinand Dudenhöffer, auch anderen Tests
und Ranglisten zu Themen wie Pannen oder Tunnelsicherheit, die der
ADAC jedes Jahr vorlegt, sei nun nicht mehr rückhaltlos zu trauen.
Doch diese Vorwürfe muss der ADAC in seinem ureigenen Interesse ernst
nehmen. Denn trotz seines Status als Verein kann man den
Automobilclub mit Beitragseinnahmen von jährlich gut einer Milliarde
Euro und rund 8.600 Mitarbeitern getrost als Großunternehmen
bezeichnen, das davon lebt, dass seine Kernkompetenz nicht
angezweifelt wird. Anderenfalls könnten die Zeiten für den ADAC
stürmischer werden als gedacht. Immerhin hat der Club bei seiner
Hauptversammlung in Bielefeld im vergangenen Jahr die Weichen für
eine Erhöhung der Mitgliedsbeiträge gestellt, die seit dem 1. Januar
wirksam ist. Doch so weit muss es nicht kommen, wenn der ADAC in der
Außendarstellung wieder verstärkt sein Kerngeschäft in den
Mittelpunkt rückt. Die Pannenhilfe, die 2012 insgesamt 4,17 Millionen
Mal von den "Gelben Engeln" geleistet wurde, ist die beste Werbung in
eigener Sache. Serviceleistungen rund um Auto und Motorrad sind es,
mit denen der ADAC bei den Kraftfahrern am meisten punktet. Dieses
Feld gilt es gerade jetzt auszubauen.
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
507063
weitere Artikel:
- WAZ: Wer hat Schuld am Archiv-Einsturz? Kommentar von Dietmar Seher Essen (ots) - Unglücke mit Todesfällen, deren Bilder und Tragiken
uns tief berühren, sind nicht immer nur Schicksal, eine "Verkettung
unglücklicher Umstände" oder den Launen der Natur geschuldet. Oft ist
menschliches Versagen im Spiel. Schuldige wird es beim Drama der
Duisburger Love-Parade 2010 genauso gegeben haben wie beim Einsturz
des Stadtarchivs in Köln ein Jahr zuvor. Darauf weisen in beiden
Fällen vorliegende Ermittlungen hin. Die Katastrophen haben noch
anderes gemeinsam: Den Verdacht, dass Wirtschaftsinteressen genauso
eine mehr...
- WAZ: Apparate und sprechende Ärzte. Kommentar von Wilfried Goebels Essen (ots) - Seit Jahren beklagen Medizinethiker ein
Missverhältnis in der Honorierung von apparativen und "sprechenden"
Gesundheitsleistungen. Für Gespräche mit dem Arzt bleibt kaum Zeit.
Im schlimmsten Fall drohen Fehldiagnosen, weil der gestresste Arzt
dem Kranken kaum zuhören kann. Hier muss die nächste Honorarreform
ansetzen. Der Orthopäde, der von einem Behandlungsraum zum nächsten
hetzt und seine teuren Maschinen auslastet, ist finanziell
erfolgreich - der Arzt, der das Gespräch sucht, wird mit geringen
Pauschalen honoriert. mehr...
- Rheinische Post: Elektroautos - die
echten Anreize fehlen
Kommentar Von Thomas Reisener Düsseldorf (ots) - Eine Million Elektroautos sollen bis 2020 in
Deutschland fahren - so steht es im Koalitionsvertrag. Die Aussicht
auf ein paar kostenlose Elektroauto-Parkplätze wird die
Bundesregierung diesem Ziel allerdings kaum näherbringen. Von den 46
Millionen Autos in Deutschland fahren nur 75 000 voll- oder
teilelektrisch. Damit beträgt die Elektroauto-Lücke in Deutschland
aktuell 925.000 Autos. Bis zum Jahr 2020 müssten die Deutschen also
jährlich 132 000 Elektro- und Hybridautos kaufen - pro Jahr viermal
so viele wie im mehr...
- Westfalenpost: Westfalenpost zur Gesundheitspolitik Hagen (ots) - Die Lebenserwartung steigt, einst unheilbare
Krankheiten können durch den medizinisch-technischen Fortschritt oft
erfolgreich behandelt werden, auch Krebserkrankungen sind kein
endgültiges Schicksal mehr. Die Apparate-Medizin ist für Patienten
wie Ärzte ein Segen. Für den Heilungserfolg reichen Maschinen allein
aber nicht aus - es braucht das vertrauensvolle Gespräch mit dem
Arzt. Seit Jahren beklagen Medizinethiker ein
Missverhältnis in der Honorierung von apparativen und "sprechenden"
Gesundheitsleistungen. mehr...
- Westfalenpost: Westfalenpost zur ADAC-Affäre Hagen (ots) - Es klingt immer so niedlich und verharmlosend,
wenn der ADAC von sich behauptet, er sei der größte Verein
Deutschlands. Nach dem Motto: In einem traditionsreichen deutschen
Club wird schon nichts schief gehen, schließlich wählen die
Mitglieder alle paar Jahre Jahr einen Vorstand und schauen dem
Führungsgremium ganz genau auf die Finger. Das ist naiv.
Der ADAC ist ein Unternehmen, wirtschaftlich und politisch
eine Macht. Er ist der größte Auto-Lobbyist Deutschlands. Und weil
Interessenvertreter nicht viel von mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|