WAZ: Nun mal langsam, Frau von der Leyen. Kommentar von Ulrich Reitz
Geschrieben am 02-02-2014 |
Essen (ots) - Was haben deutsche Soldaten verloren in Afrika?
Weshalb sollen wir die Kultur der militärischen Zurückhaltung
aufgeben, mit der Deutschland nicht so schlecht gefahren ist? Was
meint der Präsident, wenn er ein Ende der deutschen "Bequemlichkeit"
fordert? "Wir können nicht zur Seite schauen, wenn Mord und
Vergewaltigung an der Tagesordnung sind", begründet die
Verteidigungsministerin ihre Afrika-Überlegungen. Schicken wir jetzt,
nachdem man uns im Ausland unsere Nazi-Vergangenheit schon lange
nicht mehr vorhält, unsere Leos in die afrikanische Wüste? Oder
endlich mal ein paar tausend Kämpfer, weil ja mit den geplanten 70
Soldaten mehr (250 statt der 180 in Mali) wenig auszurichten sein
wird gegen Religionskrieger im zentralen Afrika? Und überhaupt: Was
soll die moralische Überhöhung deutscher Außen- und
Verteidigungspolitik, die, wenn man sie ernstnehmen würde, zur
Entsendung schwarz-rot-goldener Expeditionskorps in die halbe Welt
führen müsste? Und was meint Gaucks deutsche "Bequemlichkeit" und
Steinmeiers "Weltpolitik von der Außenlinie" -- angesichts von
Bundeswehr-Einsätzen im Kosovo (anfangs 8500 deutsche Soldaten, heute
780, 27 Tote) und Afghanistan (3200 deutsche Soldaten, 54 Tote)?
Schließlich kämpfen 340 deutsche Soldaten vor Ostafrika erfolgreich
gegen die internationale Piraterie. Wer erfolgreiche Außen- und
Sicherheitspolitik machen will, kommt nicht an der Beantwortung
zentraler Fragen vorbei: Was ist im deutschen Interesse? Was ist im
europäischen Interesse? Was kann Diplomatie leisten, was
Wirtschaftshilfe, was Soldaten? Wie lautet der Master-Plan für ein
bedrohtes Land und gibt es eine realistische Chance, diese Strategie
dann auch umzusetzen? Gerade das gelang in Afghanistan bestenfalls in
Ansätzen; leider haben wir dort eine Demokratie mit westlichen
Standards nicht etablieren können und die furchtbaren Taliban sind so
mächtig wie die ekelhaften Warlords mit ihrem Drogenhandel und der
Korruption. Wer die Achsen der deutschen Außenpolitik verschieben
will, dem muss schon mehr einfallen als ein Ego-Marketing à la von
der Leyen.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
509621
weitere Artikel:
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur neuen deutschen Außenpolitik Bielefeld (ots) - Dieser Kurswechsel in der Außen- und
Sicherheitspolitik ist ohne Übertreibung historisch zu nennen.
Deutschland ist dabei, seine Rolle auf der Weltbühne neu zu
definieren: raus aus der Zuschauerrolle, rein in mehr Verantwortung.
Die 50. Münchner Sicherheitskonferenz könnte einst als Wendepunkt im
Selbstverständnis der Bundesrepublik ausgemacht werden. Der Weg ist
richtig, die Debatte überfällig. Doch macht die Politik die Rechnung
womöglich ohne das Volk? In einem bemerkenswerten, fast konzertiert
wirkenden Gleichklang mehr...
- Irans Außenminister Zarif: Holocaust war "grausame Tragödie des Umbringens" Bonn (ots) - Der Iran ist im Verhältnis zu Israel offenbar an
einer Abkehr von der Politik der Konfrontation interessiert. Entgegen
Aussagen des früheren Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad, der den
Holocaust stets geleugnet hatte, erkennt der jetzige iranische
Außenminister Mohammad Javad Zarif an, dass es Verbrechen an Juden
gegeben hat. "Es war eine grausame Tragödie des Umbringens, das darf
nie wieder vorkommen", erklärte der Minister in der Sendung
KAMINGESPÄCH im Fernsehsender phoenix.
Zarif ging noch weiter und betonte: mehr...
- RNZ: Kompromiss gesucht - am besten über die Verfassung Heidelberg (ots) - Umgekehrt kann die Opposition nicht auf
Janukowitschs Angebot eingehen, eine alleine vom Präsidenten
abhängige Regierung mitzugestalten. Sie würde sich ihm ausliefern.
Den Ausweg aus diesem Dilemma zeigt der deutsche Außenminister
Frank-Walter Steinmeier in München auf: Die Ukraine braucht eine neue
Verfassung - weg vom Präsidial- zum Parlamentssystem. Danach könnte
gewählt werden und die Macht neu verteilt. Sogar eine
All-Parteien-Regierung wär möglich. Klitschkos Aufruf zur Bildung von
Bürgerwehren dagegen verschärft mehr...
- Rheinische Post: Korrektur !!!!
Straßenbetrieb muss
besser gesteuert werden
Kommentar Von Gerhard Voogt Düsseldorf (ots) - NRW wird auch in diesem Jahr nicht alle
Bundesmittel für den Straßenbau ausgeben können. Angesichts der
enormen Kosten, die alleine durch die Reparatur der maroden Brücken
entstehen, ist das ein politisches Desaster. Wer in Berlin soll die
lautstarken Forderungen aus NRW nach einer Aufstockung der
Fördermittel noch ernst nehmen, wenn die Planer von Rot-Grün nicht
einmal in der Lage sind, das vorhandene Geld auszugeben?
NRW-Verkehrsminister Michael Groschek macht seine Vorgänger von der
CDU für die peinliche Lage mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Thailand Bielefeld (ots) - Ein Fazit der Wahlen in Thailand sind auf jeden
Fall weitere Jahre der Instabilität. Ein Ergebnis in Zahlen gibt es
vorerst nicht. Die größte Oppositionsgruppe, die sich ausgerechnet
Demokraten nennt, hat dem Land mit ihrem massiven Störaktionen einen
Bärendienst erwiesen. Es fällt schwer, den Boykott und die
Behinderung eines in Maßen fairen Urnengangs als zulässiges Mittel zu
akzeptieren. Ohne Frage steht die 2011 mit knapper Mehrheit
legitimierte Führung des Landes für Vetternwirtschaft, Korruption und
Misswirtschaft. mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|