Kölner Stadt-Anzeiger: Jesuit Mertes fordert Absetzung von Bischöfen, die Missbrauch vertuscht haben
Geschrieben am 07-02-2014 |
Köln (ots) - Jesuit Mertes fordert Absetzung von Bischöfen, die
Missbrauch vertuscht haben - Aufstieg des Regensburger Bischofs
Müller zum Präfekten der Glaubenskongregation "unerträglich" für die
Opfer Köln. Der Jesuit Klaus Mertes, der 2010 den Missbrauchsskandal
in der katholischen Kirche Deutschlands publik machte, hat die
konsequente Absetzung oder den Rücktritt von Bischöfen gefordert, die
Fälle sexuellen Missbrauchs durch Geistliche vertuscht haben. In
einem Interview mit dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Freitag-Ausgabe)
sprach Mertes ausdrücklich vom Präfekten der römischen
Glaubenskongregation, dem designierten deutschen Kardinal Gerhard
Ludwig Müller. Dieser habe als Bischof von Regensburg "an höchster
Stelle vertuscht und vernebelt". Statt sein Amt zu verlieren,
"klettert er mir nichts dir nichts auf der römischen Karriereleiter
nach oben", beklagte Mertes. Er halte es für "unerträglich, vor allem
auch für die Opfer", dass Müller "einfach weiter macht, als wäre
nichts gewesen". Das Bistum Regensburg hatte in Müllers Amtszeit
einen Priester trotz einer Vorstrafe wegen Kindesmissbrauchs erneut
in einer Gemeinde eingesetzt. Dort verging sich der Geistliche erneut
an Kindern.
Den Vatikan sieht Mertes erst am Anfang einer gründlichen
Aufarbeitung der Ursachen für sexuellen Missbrauch im Raum der
katholischen Kirche. Es fehle in Rom "immer noch an der Bereitschaft,
sich dem Problem in seiner ganzen Tiefe zu stellen". In Deutschland
hingegen leiste die katholische Kirche unterdessen Hervorragendes.
"Was auf der mittleren Ebene - bei den Präventionsbeauftragten,
Schulleitern, Kindergärtnerinnen, in Jugendverbänden - geschieht,
ist erste Sahne. Da hat die Kirche in der Praxis die Nase so weit
vorn, dass staatliche Stellen sie inzwischen um Beratung bitten, wie
sie es mit der Prävention halten sollen. Allerdings werde die
Glaubwürdigkeit dieses Bemühens nach wie vor durch einzelne Bischöfe
behindert. "Das Kernproblem aber ist und bleibt die Unabhängigkeit
der Aufklärung und der Aufklärer", so Mertes. Mit dem
UN-Kinderrechtebericht, der den Vatikan wegen seines Umgangs mit dem
Missbrauchsskandal heftig kritisiert, ging Mertes seinerseits hart
ins Gericht. "Die UN haben die gleiche zentralistische
Wasserkopf-Denke wie der Vatikan selbst", sagte Mertes mit Blick auf
die Forderung, der Vatikan müsse alle Anstrengungen um Aufarbeitung
des Skandals in Rom zusammenziehen. Überdies mixe der UN-Bericht
alles zusammen, was an Vorbehalten gegenüber der katholischen Kirche
herumwabere. "Dabei sind die UN selbst weder interesselos noch
ideologiefrei. Die Phrasen bestimmter Gender-Theoretiker bei den UN
und Aussagen katholischer Betonköpfe stehen einander in puncto
Extremismus in nichts nach. Wenn dann noch Themen wie Abtreibung oder
Homosexualität in den Bericht einfließen, kommt endgültig gerührter
Quark heraus."
Pressekontakt:
Kölner Stadt-Anzeiger
Newsdesk
Telefon: 0221 224 3149
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
510645
weitere Artikel:
- Großer Auftakt zur Berlinale: GALA und UFA FICTION luden zur BERLIN OPENING NIGHT / High-Class aus Film, TV und Medien zum exklusiven Get-Together Hamburg/Berlin (ots) - Gestern fand zum ersten Mal die BERLIN
OPENING NIGHT anlässlich der Berlinale statt. Die Gastgeber
GALA-Chefredakteur Christian Krug und Nico Hofmann, Vorsitzender der
Geschäftsführung UFA FICTION, luden rund 250 wichtige Vertreter der
Film-, TV- und Medienbranche zum exklusiven Get-Together in das
Designhotel "Das Stue" ein.
Die Gästeliste war absolut hochkarätig: Pasquale Aleardi, Natalia
Avelon, Wolf Bauer, Bibiana Beglau, Iris Berben, Angelique Brando,
Dietrich Brüggemann, Yvonne Catterfeld und Oliver mehr...
- Neue OZ: Interview mit dem TV-Moderator und Entertainer Stefan Mross Osnabrück (ots) - Stefan Mross: Ich habe viel Lehrgeld bezahlt
Empörte Briefe von strenggläubigen Menschen - Vorfreude auf den
40. Geburtstag - "Für Hotelaufenthalte immer eigenes Werkzeug dabei"
Osnabrück.- TV-Moderator und Entertainer Stefan Mross hat im Jahre
seines 25-jährigen Bühnenjubiläums nicht das Gefühl, in der
Vergangenheit irgendetwas verpasst zu haben: "Ich bereue keine
Sekunde. Natürlich ist es so gewesen, dass ich am Wochenende zu
meinen Auftritten gefahren bin, während meine Schulkollegen in der
Disco waren. mehr...
- Neue Impulse für ein Bachhaus in Weimar / Aufruf an Kulturstaatsministerin und Online-Petition: Kulturstätte statt Parkplatz - Prominente Unterstützer Weimar (ots) - Mit einem Appell an Kulturstaatsministerin Monika
Grütters will der Verein "Bach in Weimar e.V." die Pläne für den Bau
einer Bachhauses in der thüringischen Weltkulturstadt vorantreiben.
Wenige Wochen vor dem Auftakt des Bachfestes Weimar ruft der Verein
die Staatsministerin zusammen mit prominenten Unterstützern auf, sich
persönlich für das Projekt einzusetzen. Nicht zuletzt der 300.
Geburtstag von Johann Sebastians berühmtestem Sohn Carl Philipp
Emanuel, 1714 in Weimar geboren, solle jetzt Anlass sein, dem
Vorhaben mehr...
- Ausstellung im Liechtensteinischen Landesmuseum Gladiatoren und Kolosseum - Helden und Architektur im Dienst der Mächtigen Vaduz (ots) - Der Mythos von den Gladiatoren und dem Kolosseum
wirkt bis heute. Unzählige Filme wie Gladiator, Spartacus oder Quo
Vadis schildern das unglaubliche Phänomen, dass Menschen auf Leben
und Tod kämpften und für deren Auftritte eine eigene Architektur
geschaffen worden ist, das Amphitheater, das zum Vorgänger heutiger
Arenen wurde. Das Liechtensteinische Landesmuseum widmet sich diesem
Thema in einer aussergewöhnlichen Ausstellung.
Erstmalig im Alpenraum und überhaupt zum zweiten Mal ausserhalb
Italiens werden auch mehr...
- Kölner Stadt-Anzeiger: Sopranistin Anna Maria Kaufmann bewundert Madonna - und findet: nicht alles wird mit dem Älterwerden schlechter Köln (ots) - Sopranistin Anna Maria Kaufmann (50) sieht die
Diskussion ums Älterwerden locker: "Ich bewundere zum Beispiel
Madonna. Es ist doch egal, wie alt sie ist, die Frau ist einfach
toll. Vielleicht übertreibt sie manchmal, aber sie ist immer auf der
Suche. Das gefällt mir", sagte Kaufmann dem Magazin des "Kölner
Stadt-Anzeiger" (Samstag-Ausgabe). Man müsse das Älterwerden mit
Würde und Niveau annehmen, so Kaufmann: "Nicht alles wird schlechter:
Ich war zum Beispiel noch nie so bewusst in meinem Gesang wie heute."
Ein Teil von mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Alles rund um die Kultur
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
Pinocchio erreicht Gold in Deutschland mit Top-3-Hit "Klick Klack" - "Mein Album!" erscheint am heutigen Tag - Neue Single "Pinocchio in Moskau (Kalinka)" folgt am 17. März
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|