Vogelhalter aufgepasst: Neue Erkenntnisse über die Haltung von Welli & Co.
Geschrieben am 10-02-2014 |
Wiesbaden (ots) -
Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe e.V. (ZZF) empfiehlt
großzügige Haltungssysteme für Ziervögel / Die meisten Ziervögel sind
gesellig / Vögel brauchen Abwechslung / Spiegel und Plastikvogel
gehören nicht in die Voliere
Ziervögel sind beliebte Unterhaltungskünstler: Es ist faszinierend
und unvergesslich, wenn sie "ihrem Menschen" auf die Schulter fliegen
und ihm hingebungsvoll ins Ohr zwitschern. In Deutschland leben 3,7
Millionen Sittiche, Kanarienvögel, Prachtfinken und Papageien in rund
drei Prozent der Haushalte. Zwei Drittel der Vogelfreunde halten
Wellensittiche, danach folgen Kanarienvögel und Großpapageien.
In den vergangenen Jahren hat sich die Ziervogelhaltung
grundlegend verändert: Kleine Käfige mit nur einem einzigen Sittich
haben endgültig ausgedient. Der ZZF empfiehlt großzügige
Haltungssysteme, in denen die Vögel ausreichend Platz zum Fliegen und
Baden finden. Besonders ideal ist eine Kombination von Innen- und
Außenvoliere. "Die Unterbringung in zu kleinen Käfigen behindert die
Tiere in ihrem Flugbedürfnis und bedeutet Leiden", sagt Claas Sascha
Züpke, Vorsitzender der ZZF-Fachgruppe Heimtier-Großhandel und -Zucht
und Vogelexperte. Er weist darauf hin, dass fast alle Ziervögel
gesellig leben und einen Partner brauchen. "Ein Einzeltier wird nicht
artgerecht gehalten und verkümmert seelisch. Nur bei einer Vogelschar
kann man ihr interessantes Familienleben beobachten."
Vögel brauchen Abwechslung
Wellensittiche beispielsweise benötigen Abwechslung und möchten
zum Spiel angeregt werden: Ideal sind eine Schaukel oder frische
Zweige zum Beknabbern. Als Sitzstangen sollten Naturäste in
unterschiedlichen Stärken angeboten werden, damit die Füße immer
wieder eine andere Stellung einnehmen können und so die Fußmuskulatur
gefördert wird. "Stangen aus Kunststoff sind eher ungeeignet, da
durch den immer gleichen Durchmesser dieselben Stellen der Füße
belastet werden, was zu entzündlichen Geschwüren und Fehlstellung der
Krallen führen kann", betont Claas Sascha Züpke. Ziervogelhalter
sorgen auch mit Zusatzfutter wie Obst, Gemüse und Beeren für
Abwechslung. Im Zoofachhandel gibt es eine breite Auswahl an so
genanntem Intelligenzspielzeug, bei dem sich die Vögel ihr Futter
erarbeiten müssen.
Grundsätzlich kann ungeeignetes Zubehör oder zu wenig
Beschäftigung zu Apathie, Adipositas, Frustration oder sogar
Selbstverstümmelung führen. Auf gar keinen Fall gehören Spiegel und
Plastikvögel in die Voliere! Wellensittiche halten ihr Spiegelbild
und das Plastiktier für einen Partner, den es zu füttern gilt. Dafür
würgen sie immer wieder Futter hoch. Dieses Verhalten kann zu einer
Kehlkopfentzündung führen, die auf jeden Fall medizinisch behandelt
werden muss.
Vögel benötigen Freiflug
Vögel benötigen bei einer Käfighaltung ausreichend Freiflug. Ideal
wäre es, wenn sie am Tag mindestens vier Stunden in der Wohnung
umherfliegen können. Allerdings müssen zunächst alle Gefahrenquellen
im Haushalt wie heiße Herdplatten, geöffnete Fenster oder
Gardinenkordeln, in den sich die Tiere erdrosseln können, gebannt
werden. Viele Halter lassen das Gehege unter Aufsicht den ganzen Tag
offen. Es dient den Tieren als Rückzugsmöglichkeit und Futterquelle.
Kanarienvögel baden gern
Die meisten Vögel wie beispielsweise Kanarienvögel legen großen
Wert auf Körperpflege, deshalb sollte ihnen in der Voliere eine
Badewanne zur Verfügung stehen. Nur mit einem gepflegten Gefieder
bleibt den Tieren die Flugfähigkeit erhalten.
Weitere Infos: www.my-pet.org
Pressekontakt:
Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands e.V. (ZZF)
Antje Schreiber, Pressesprecherin
Mainzer Str. 10, 65185 Wiesbaden
Telefon: (0611) 447553-0, Fax: (0611) 447553-33
Email: presse@zzf.de
Web: http://www.zzf.de
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