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Erneuerbare zunehmend auch für Sicherheit im Stromsystem verantwortlich / Neue dena-Studie zeigt: Bis 2030 wird mehr Steuerung und Überwachung im Stromnetz benötigt

Geschrieben am 11-02-2014

Berlin (ots) - Die Deutsche Energie-Agentur (dena) hat gemeinsam
mit einem breiten Kreis von Projektpartnern aus verschiedenen
Branchen die erste umfassende Studie vorgelegt, die den Bedarf an
Systemdienstleistungen bei einem hohen Anteil an Stromerzeugung aus
Photovoltaik- und Windkraftwerken bis zum Jahr 2030 untersucht.
Netzbetreiber sorgen mit Systemdienstleistungen für eine hohe
Qualität, Sicherheit und Zuverlässigkeit in der Stromversorgung.
Bislang wurden diese überwiegend von konventionellen Kraftwerken
bereitgestellt. Die neue dena-Studie zeigt, dass zukünftig
erneuerbare Energien und neue Technologien, wie zum Beispiel
Großbatterien, deutlich mehr Verantwortung als bisher für die
Sicherheit des Stromsystems übernehmen können und müssen. Damit die
Stromversorgung auch zukünftig effizient, sicher und zuverlässig ist,
müssen die Weichen bereits heute gestellt werden. Die Studie gibt
hierzu Handlungsempfehlungen für Entscheider aus Politik und
Wirtschaft.

Mit Systemdienstleistungen halten Netzbetreiber unter anderem die
Höhe und Frequenz der Spannung im Stromsystem im zulässigen Bereich
oder stabilisieren sie nach einer Störung. Im Zuge des Ausbaus
erneuerbarer Energien werden konventionelle Kraftwerke zukünftig
immer seltener am Netz sein, um diese Systemdienstleistungen
erbringen zu können. Daher müssen dezentrale Energieanlagen, wie
erneuerbare Energien oder Stromspeicher, verstärkt
Systemdienstleistungen erbringen, um das heutige Niveau an
Systemstabilität sicherzustellen. Stromspeicher, aber auch die
Steuerung von flexiblen Lasten bei Verbrauchern und erneuerbarer
Energien sind Möglichkeiten, um bei den unvorhersehbaren Schwankungen
von Stromerzeugung und -verbrauch einzuspringen und die im Netz zum
Ausgleich benötigte Leistung (Regelleistung) aufzunehmen oder
abzugeben.

Damit die benötigten Systemdienstleistungen zuverlässig zur
Verfügung stehen, sind heute die notwendigen technischen und
regulativen Voraussetzungen zu schaffen. So muss beispielsweise für
eine erhöhte Koordination von Stromnetz- und Anlagenbetreibern und
für einen verstärkten Informationsaustausch gesorgt werden. Anstelle
von wenigen Großkraftwerken auf Übertragungsnetzebene werden in
Zukunft verstärkt viele kleinere dezentrale Energieanlagen zur
Sicherheit und Zuverlässigkeit im Stromsystem beitragen müssen. Diese
sind überwiegend an die Stromverteilnetze angeschlossen. Daher werden
neue Konzepte zur Überwachung und Steuerung des Stromnetzbetriebs
benötigt, um zukünftig weitaus mehr Mess- und Prognosedaten als heute
üblich verarbeiten zu können.

Damit dezentrale Energieanlagen verstärkt Systemdienstleistungen
erbringen können, müssen die Zugangsvoraussetzungen zum Markt für
Regelleistung und die technischen Anschlussbedingungen an die
Stromnetze weiterentwickelt werden. Bei der weiteren Stromnetzplanung
sollten die Möglichkeiten zur Bereitstellung von
Systemdienstleistungen aus dezentralen Energieanlagen mit
berücksichtigt werden. Beispielsweise kann es im Einzelfall
kostengünstiger sein, anstelle von Investitionen in zusätzliche
Netztechnik, Solar- und Windparks aktiv zu beteiligen, um die
Spannung im Stromnetz im zulässigen Bereich zu halten.

Schließlich muss die Erbringung von Systemdienstleistungen sowohl
für Stromnetz- als auch für Anlagenbetreiber wirtschaftlich tragbar
sein. Daher sind geeignete Erlössysteme und die Möglichkeit der
kostendeckenden Anrechnung im Rahmen der Stromnetzregulierung zu
schaffen.

Eine Zusammenfassung aller Ergebnisse und die vollständige Studie
finden Sie unter www.dena.de/sdl.

Die dena hat die Studie "Systemdienstleistungen 2030" im Rahmen
einer Kooperation mit Übertragungs- und Verteilnetzbetreibern,
Betreibern und Projektentwicklern erneuerbarer Energien sowie
Herstellern von Netz- bzw. Anlagentechnik erstellt. Beteiligt sind:
50Hertz Transmission GmbH, ABB AG, Amprion GmbH, BELECTRIC
Solarkraftwerke GmbH, E.DIS AG, ENERCON GmbH, EWE NETZ GmbH,
Mitteldeutsche Netzgesellschaft Strom mbH, N-ERGIE Netz GmbH, Netze
BW GmbH, SMA Solar Technology AG, TenneT TSO GmbH, TransnetBW GmbH,
Westnetz GmbH, Younicos AG. Forschungspartner sind die ef.Ruhr GmbH
und die Technische Universität Dortmund unter der Leitung von Prof.
Dr.-Ing. Christian Rehtanz.



Pressekontakt:
Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena), Nadia Grimm, Chausseestraße 128
a, 10115 Berlin
Tel: +49 (0)30 72 61 65-804, Fax: +49 (0)30 72 61 65-699, E-Mail:
grimm@dena.de, Internet: www.dena.de


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