Studie: Carsharing-Anbieter 2014 / Große Preisunterschiede zwischen den Mietmodellen - Testsieger ist Book-n-drive vor Stadtmobil und Citee Car
Geschrieben am 13-02-2014 |
Hamburg (ots) - Ob Bus, S- oder U-Bahn - viele Großstädter
schwören auf öffentliche Verkehrsmittel und verzichten auf ein Auto.
Doch wer in puncto Mobilität keine Abstriche machen möchte,
kombiniert beides - ohne zum Autohändler gehen zu müssen. Die
scheinbar smarte Lösung heißt Carsharing. Dieses Automiet-Modell, das
in den Metropolen mehr und mehr Zuspruch erfährt, verspricht
Flexibilität zu moderaten Preisen. Doch wie ist es um den Service der
Carsharing-Unternehmen bestellt? Und wie sind die Preise und
Konditionen im Anbietervergleich? Antworten liefert das Deutsche
Institut für Service-Qualität, das im Auftrag des Nachrichtensenders
n-tv zehn Carsharing-Anbieter getestet hat.
Die einzelnen Carsharing-Modelle unterschieden sich im Preis
deutlich: Bei Anbietern mit festen Anmiet-Stationen wurde nicht
selten eine Anmelde- und eine monatliche Grundgebühr fällig. Bei den
stationsungebunden Modellen im Test, bei denen die Autos im
Stadtgebiet frei übernommen und wieder abgestellt werden, fielen
keine regelmäßigen Beiträge an. Dafür punkteten die klassischen
Anbieter (Stationsmodell) oft mit deutlich günstigeren Fahrtkosten.
So konnten Kunden im Test im Einzelfall bis zu rund 75 Prozent an
reinen Anmietkosten sparen. "Der Verbraucher sollte abwägen, wie
intensiv er Carsharing nutzt - je häufiger man einen Wagen anmietet,
desto geringer fallen die Fixkosten ins Gewicht", erläutert Markus
Hamer, Geschäftsführer des Deutschen Instituts für Service-Qualität,
und rät: "Werden keine Fixkosten verlangt, kann eine Registrierung
bei mehreren Anbietern sinnvoll sein."
Beim Service zeigte die Branche eine befriedigende Leistung.
Mängel gab es etwa bei der telefonischen Beratung, bei der
unvollständige und wenig individuelle Auskünfte kein Einzelfall
waren. So ließen die Mitarbeiter in gut jedem dritten Gespräch
wichtige Aspekte unbeantwortet. Die gleichen Probleme zeigten sich
beim Service per E-Mail. Zudem enttäuschte die lange Wartezeit von
durchschnittlich 31 Stunden bis zum Eingang einer Antwort. Dagegen
punkteten die Internetauftritte mit einer insgesamt guten Qualität.
Die meisten Websites lieferten eine Fülle an Carsharing-Informationen
und wiesen eine hohe Bedienungsfreundlichkeit auf.
Testsieger der Studie "Carsharing-Anbieter 2014" wurde
Book-n-drive. Beim Service zeigte das Unternehmen Anbieter die im
Branchenvergleich beste Leistung; der telefonische Service fiel in
puncto Beratungskompetenz sogar sehr gut aus. Bei der Untersuchung
der Konditionen, also Kosten und Bedingungen, landete das Unternehmen
auf Platz zwei. Stadtmobil belegte im Gesamtergebnis den zweiten
Rang. Das Carsharing-Unternehmen punktete mit der insgesamt besten
telefonischen Beratung. Dabei fielen insbesondere die glaubwürdigen
und verständlichen Auskünfte der Servicemitarbeiter positiv auf. Auch
der E-Mail-Service war der beste aller getesteten Unternehmen. Im
Bereich Konditionen erzielte Stadtmobil das drittbeste Ergebnis.
Insgesamt auf dem dritten Rang landete Citee Car mit den im Test
günstigsten Konditionen. Bei den reinen Fahrtkosten konnten die
Kunden hier gegenüber dem jeweils teuersten Konkurrenten im Schnitt
59 Prozent sparen. Auch die vergleichsweise verbraucherfreundlichen
Datenschutzregelungen wirkten sich positiv aus. Gute
Service-Ergebnisse erzielten der Internetauftritt und auch die
Hotline.
Das Deutsche Institut für Service-Qualität analysierte zehn
Carsharing-Anbieter, die in mindestens drei Städten in Deutschland
präsent sind und denen eine marktbedeutende Relevanz zukommt. Die
Servicequalität wurde bei jedem Unternehmen anhand von jeweils zehn
Prüfungen der Internetauftritte durch geschulte Testnutzer und eine
detaillierte Inhaltsanalyse der Websites eines jeden Anbieters
ermittelt. Darüber hinaus erfolgten jeweils zehn anonyme, verdeckte
Interessentenanfragen (Mystery-Tests) über Telefon sowie über E-Mail.
Insgesamt flossen 310 Servicekontakte in die Analyse ein. Im zweiten
Schritt wurde eine Konditionenanalyse durchgeführt (Stichtag: 7.
Januar 2014). Dabei wurden die Fahrtkosten anhand standardisierter
Profile ermittelt. Weitere Bereiche der Konditionenanalyse waren zum
einen die Fixkosten und Bedingungen und zum anderen die AGB und
Datenschutzerklärungen. Dabei wurde der rechtliche Rahmen durch einen
Fachanwalt auf juristische Korrektheit sowie
Verbraucherfreundlichkeit geprüft und bewertet.
Mehr dazu: n-tv Ratgeber - Test, Donnerstag, 13.02.2014, um 18:35
Uhr.
Das Deutsche Institut für Service-Qualität (DISQ) verfolgt das
Ziel, die Servicequalität in Deutschland zu verbessern. Das
Marktforschungsinstitut mit Sitz in Hamburg führt zu diesem Zweck
unabhängige Wettbewerbsanalysen, B2B-Studien und Kundenbefragungen
durch. Rund 1.500 geschulte Tester sind in ganz Deutschland im
Einsatz. Die Leitung der Forschungsprojekte, bei denen
wissenschaftlich anerkannte Methoden und Service-Messverfahren zum
Einsatz kommen, obliegt einem Team aus Soziologen, Ökonomen und
Psychologen. Dem Verbraucher liefert das Institut wichtige
Anhaltspunkte für seine Kaufentscheidungen. Unternehmen gewinnen
wertvolle Informationen für das eigene Qualitätsmanagement. Das
Deutsche Institut für Service-Qualität arbeitet im Auftrag von
renommierten Print-Medien und TV-Sendern; Studien für Unternehmen
gehören nicht zum Leistungsspektrum des DISQ.
Veröffentlichung nur unter Nennung der Quelle: Deutsches Institut
für Service-Qualität im Auftrag von n-tv
Pressekontakt:
Markus Hamer
Fon: +49 (0)40 / 27 88 91 48 - 11
Mobil: +49 (0)176 / 64 03 21 40
E-Mail: m.hamer@disq.de
www.disq.de
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