neues deutschland: Rücktritt Friedrichs: Ein Waschweib dankt ab¶
Geschrieben am 14-02-2014 |
Berlin (ots) - Entschuldigung. Es ist sicher ein Vorurteil, dass
die, die von Berufs wegen am Zuber standen, besonders geschwätzig
waren. Friedrich jedenfalls war es, gestern Abend hat man ihm das
Waschbrett genommen. Weil er der SPD schon in Sondierungszeiten
gesteckt hatte, dass gegen Edathy etwas im Busche ist? Nein, er wurde
gegangen, weil er sich beim Kungeln erwischen ließ. Der Rücktritt
reicht nicht für regierungsoffizielle Reinlichkeit. Gerade ein
Minister, der als Verfassungsminister für Recht und Gesetz zuständig
ist, kann nicht gleichzeitig Gesetze missachten. Selbst dann nicht,
wenn man ihm beste Absichten (im Regierungssinn) unterstellen kann.
Seine Behauptung, er durfte die Information weitertragen, weil es ja
noch nicht um einen strafrechtlichen Vorwurf ging, trägt nicht.
Friedrich ist Doktor der Rechte und jeder Polizeischüler weiß
bereits, wie er mit dem zu verfahren hat, das er in Akten liest. Doch
Klüngel schaut nicht aufs Parteibuch, Klüngel agiert nach
Nützlichkeit. Auch bei dem Teil, den die SPD für Schwarz-Rot
abgeordnet hat. Bei der Gelegenheit sei angemerkt, dass auch BKA-Chef
Ziercke endlich zusammenpacken sollte. Seine Amtsführung ist schon
seit langem nicht mehr souverän. Trotz Friedrichs Opfer, die
Regierung steht nach wenigen Wochen bekleckert da. Ob das reicht, um
den ersten Tag vom langen schwarz-roten Sterben zu prognostizieren?
Kaum. Doch klar ist: Merkel verzeiht es keinem, schon gar nicht der
SPD, wenn auf ihrer Bluse Flecken sichtbar werden.
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neues deutschland
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