Südwest Presse: KOMMENTAR · KINDERPORNOGRAPHIE
Geschrieben am 18-02-2014 |
Ulm (ots) - Grau bleibt Grau
Heiko Maas (SPD) will die Regeln zur Bekämpfung der
Kinderpornographie verschärfen. Der Bundesjustizminister kommt mit
diesem Vorstoß dem dringenden Bedarf nach Konkretisierung nach. Denn
die bestehenden Gesetze sind in jener Grauzone, in der der Fall
Edathy spielt, derart unscharf, dass sogar Staatsanwälte oft nicht
sicher entscheiden können, ob es sich nun um strafrechtlich
relevantes Material handelt oder nicht. Maas betritt mit seinem
Vorhaben unsicheres Gelände. Davon zeugen die Worthülsen, mit denen
er sich an seine zweifelsohne schwierige Aufgabe herantastet. Den
veralteten Begriff der "pornographischen Schrift" will er an das
digitale Zeitalter anpassen - gerade so als gehe es um Schmuddelhefte
wie in alter Zeit. Dabei wird Kinderpornographie im Internet längst
verfolgt, ganz ohne redaktionelle Änderungen, wie sie der Minister
ankündigt. Will sich Maas Meriten erwerben, muss er ganz andere
Herausforderungen meistern: Definiert er bloße Nacktheit als
pornographisch, wirkt das in Kunst, Kultur und in den
Erwachsenenbereich. Verbietet er pauschal jedes Fotografieren nackter
Kinder, kriminalisiert er Familienbilder. Legt er den Schwerpunkt auf
den gewerbsmäßigen Handel, lässt er Netzwerke außen vor, in denen
Bilder gegen Bilder getauscht werden. Maas steht die Quadratur des
Kreises bevor. Damit wächst die Gefahr, dass ein neues Gesetz so
unklar wird wie das alte - Grau bleibt Grau.
Pressekontakt:
Südwest Presse
Ulrike Sosalla
Telefon: 0731/156218
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
512639
weitere Artikel:
- WAZ: Fiese Fotos werden endlich verboten. Kommentar von Ulrich Reitz Essen (ots) - Die Affäre Edathy hat ihr Gutes, sie bewirkt, was
die reine Vernunft nicht schaffte: Der Handel mit entwürdigenden
Fotos von Kindern wird unter Strafe gestellt. Weshalb ist das nicht
längst so? Niemand muss jetzt Angst haben vor prüden Übertreibungen.
Ein Verbot von Pool-Fotos planschender Kinder ist nicht geplant. Es
geht ausschließlich um perverse Wünsche und deren kommerzielle
Verwertung. Die Affäre, erzählt entlang ihres Hauptpersonals: Edathy
inszeniert sich als Opfer übergriffiger Staatsanwälte. Selbst wenn
das mehr...
- WAZ: Da kommen Urängste hoch. Kommentar von Petra Koruhn Essen (ots) - Wenn alles so zugegangen ist, wie es die Zeitung
berichtet hat, ist das Schlimmste passiert, was passieren konnte.
Ärzte hätten genau da gepatzt, wo es um die Frage nach Leben und Tod
geht. Natürlich kommen die Urängste hoch: Werden mir die Organe
entnommen, obwohl ich noch leben könnte? Egal, ob es sich um
Einzelfälle handelt - allein, dass die Ärztekammer so etwas für
möglich hält, führt dazu, dass mancher seinen Organspendeausweis am
liebsten zerreißen möchte. Die Transplantationsmedizin hat gerade ihr
Desaster um mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar
Streit über Kosten der Inklusion
Überfordert
Bernhard Hänel Bielefeld (ots) - Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne? Von wegen!
Der Start des gemeinsamen Unterrichts von Fünftklässlern mit und ohne
Handicap wird überschattet von einem heftigen Streit zwischen der
Landesregierung und den Kommunen. Beide Seiten finden Inklusion
super, doch über die Umsetzung tobt seit Monaten ein Glaubenskrieg.
Das Schulministerium will Kosten so weit wie möglich vermeiden und
rechnet die zusätzlichen Investitionen herunter. Städte und Gemeinden
wiederum sehen immense Ausgaben auf sich zukommen, die das Land
übernehmen mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar
Die Große Koalition und der Fall Edathy
Kuhhandel
Alexandra Jacobson, Berlin Bielefeld (ots) - Die Affäre Edathy gerät derzeit in die Tretmühle
der Politmaschinerie. Die Berliner Normalität schlägt zu, und damit
geht es wieder um das übliche Klein-Klein. Der zurückgetretene
Agrarminister Hans-Peter Friedrich ist tief beleidigt und hat nicht
verstanden, warum er eigentlich zurücktreten musste. Ob es angesichts
einer derart mangelnden Fähigkeit zur Selbstbefragung wirklich
richtig ist, ihn gleich zum Vizechef der Unionsfraktion zu befördern,
darf getrost mit einem dicken Fragezeichen versehen werden. Und die
CSU mehr...
- Rheinische Post: Kommentar /
Gold für Pussy Riot
= Von Helmut Michelis Düsseldorf (ots) - Unbeugsame Freiheitskämpferinnen? Sture
Querulantinnen? Verrückte Außenseiterinnen? Bei den Mitgliedern der
russischen Frauen-Punkband Pussy Riot kommt vielleicht alles
zusammen. Ihre Hartnäckigkeit, den verhassten Präsidenten Wladimir
Putin vorzuführen, egal welche Folgen es für sie hat, ist - bewusst
neutral formuliert - schon höchst bemerkenswert. Nun ist es ihnen
sogar gelungen, die scheinbare politische Ruhe bei den Winterspielen
zu stören. Gäbe es in Sotschi eine Goldmedaille für Provokation, die
Russinnen mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|