Westfalenpost: Erleichterung, Hoffnung und sehr viel Unsicherheit
Von Harald Ries
Geschrieben am 23-02-2014 |
Hagen (ots) - Nach dem dramatischen Wochenende in Kiew ist die
Erleichterung groß, dass die Gewalt zunächst gestoppt ist. Und nicht
geringer fällt der Respekt aus vor der diplomatischen Leistung von
Außenminister Steinmeier und seinen beiden Kollegen aus Polen und
Frankreich, denen es wider Erwarten gelungen ist, Präsident
Janukowitsch und die emotional aufgebrachte Opposition zu einem
Abkommen zu bewegen. Dennoch bleiben noch sehr viele Rätsel und
Risiken.
Warum der alte Präsident kapituliert hat, ist noch einigermaßen
verständlich: Große Teile seiner Gefolgsleute im Parlament und seine
Förderer unter den reichen Oligarchen haben ihm das Vertrauen
entzogen. Wenn deren Motive bekannt wären, wüsste man mehr darüber,
was künftig auf die Ukraine zukommt. Denn eine schnell
Postenverteilung in der Hauptstadt erlaubt noch wenig Rückschlüsse
auf die wahren Machtverhältnisse im Land. Wer derzeit das Sagen hat
(oder ob überhaupt jemand), erscheint momentan reichlich nebulös.
So sehr man Julia Timoschenko die Befreiung aus der unrechtmäßigen
Haft gönnt: Eine Ikone der Uneigennützigkeit ist sie nicht gerade.
Und um zu erwarten, dass sie mit der zersplitterten, zu Teilen
extremistischen, militanten und nationalistischen Opposition eine
Regierung bilden kann und will, die im ganzen Land, also auch im
russisch geprägten Osten akzeptiert wird, muss man schon ein sehr
entschlossener Optimist sein.
Wer ein Auseinanderbrechen der Ukraine verhindern will, muss
beiden Landesteilen wirtschaftliche Perspektiven eröffnen. Und er
muss mit Russland reden. Da wartet noch sehr viel harte Arbeit auf
die EU-Diplomatie. Aber die letzten Tage machen ein wenig Hoffnung.
Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion
Telefon: 02331/9174160
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
513455
weitere Artikel:
- Badische Zeitung: Umsturz in der Ukraine: Gefährliche Erwartungen
Kommentar von Thomas Hauser Freiburg (ots) - Die Europäische Union bringt dies alles in eine
verzwickte Lage. Der von den drei Außenministern um Frank-Walter
Steinmeier vermittelte Kompromiss ist von den Wirren des Wochenendes
hinweggefegt worden. Die daraus erwachsene Verpflichtung aber bleibt.
Die wird nicht nur finanziell teuer. Das Land steht vor dem Bankrott,
Moskau aber wartet ab. Zugleich schauen viele Menschen mit
erwartungsvollen Augen gen Westen, der ihnen als Hort von Freiheit
und Wohlstand gilt. Am liebsten wären sie schon morgen EU-Mitglied.
Eine mehr...
- Westfalenpost: Ein Supermann für Italien
Von Rudi Pistilli Hagen (ots) - Renzi - Supermann, der macht's. Was sich so salopp
anhört, bringt es auf den Punkt: Italien hat mit dem neuen
Ministerpräsidenten Matteo Renzi (39) einen Hoffnungsträger, einen,
der für all das steht, was man für einen Neustart im Land der
verkrusteten politischen Systeme braucht: Mut, Elan, Energie. Vor
allem eine Eigenschaft spricht für den Sozialisten: Er ist jung und
hat mit den alten Seilschaften nichts am Hut. Ein Vorteil, wenn man
im großen Stil aufräumen will.
Das Tempo, das der ehemalige Bürgermeister mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Bundesregierung / Bundestag / Kriminalität Osnabrück (ots) - Endlich Klarheit schaffen
Wer hat wem wann was gesagt? Wer trägt politisch Verantwortung?
Wer hat sich strafbar gemacht, und wer nicht? In der Affäre Edathy
gibt es trotz wortreicher Erklärungsversuche und zweier
Sondersitzungen des Bundestagsinnenausschusses immer noch keine
Klarheit. Es besteht vielmehr unverändert dringender Handlungsbedarf.
Durchstechereien und Mauscheleien unter Politikern, der
berechtigte Verdacht des Geheimnisverrats, die mögliche Beeinflussung
von Ermittlungen und Versagen von Behörden, mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Hochschulen / Forschung / Militär Osnabrück (ots) - Klärung ist notwendig
Sollte May-Britt Kallenrode zurücktreten? Die Vizepräsidentin der
Universität Osnabrück hat im Hochschul-Senat ein Militärprojekt
verschwiegen, obwohl sie es hätte benennen müssen. Argumente wie der
Schutz eines Mitarbeiters und die angeblich mangelnde Bedeutung des
Forschungsvorhabens überzeugen nicht. Sie wirken vorgeschoben.
Da läge es nahe, ihren Rücktritt zu fordern. Im Senat jedoch hat
das niemand getan, auch nicht die Studenten, die Bescheid wussten. Im
Gegenteil: Die Verfechter mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Venezuela Osnabrück (ots) - Sozialistisches Experiment gescheitert
Der Lack ist ab. Lange galt Venezuela als das linke Vorzeigeland
in Lateinamerika, das unter der Führung des charismatischen Hugo
Chávez nicht nur nach außen glänzte. Doch dessen blasser Nachfolger
Nicolás Maduro und sein Umgang mit den landesweiten Protesten gegen
Inflation, Korruption und Kriminalität lassen die Fassade der
Regierung erbärmlich abblättern. Maduro benimmt sich undemokratisch:
Er lässt den Oppositionspolitiker Leopoldo López verhaften, entsendet
Fallschirmjäger mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|