DER STANDARD-Kommentar: "Aus für Ziffernnoten" von Lisa Nimmervoll
Geschrieben am 24-02-2014 |
(Ausgabe ET 25.02.2014)
Wien (ots) - Es ist eine Lotterie, in die Kinder hineingeworfen
werden: wenn sie von der ersten Klasse an in das starre,
grobschlächtige Fünf-Ziffernnoten-Schema gepresst werden, das fortan
zum wichtigsten Leitsystem durch das Schulsystem stilisiert wird.
Noch dazu verschärft durch das Nadelöhr nach der vierten Klasse, das
quasi über Sein oder Nichtsein entscheidet. Klingt drastisch, in
Ballungszentren gilt diese Schnittstelle, die über Gymnasium oder
Haupt- beziehungsweise Neue Mittelschule entscheidet, aber
tatsächlich vielen als alles entscheidende Zäsur. Ein Zweier - und du
bist raus! Durch diesen Notenterror gerät die Volksschule für viele
zu einem familiären Ausnahmezustand, der alles überlagert. Die
Abschaffung der Ziffernnoten zugunsten individualisierter,
differenzierter Lernprofile für jedes Kind würde da viel von dem
destruktiven Druck herausnehmen, zumal eine Ziffer auch gar nichts
aussagt über Gelerntes, Gekonntes oder Nachzuholendes.
Wer Individualisierung der Schule ernst nimmt - und es gibt keine
Alternative dazu -, der/die muss die anachronistische
1-bis-5-Benotungsmethode aussortieren. Diese fünf Kategorien sind als
Lernerfolgskriterien ungefähr so treffsicher wie die zwölf
Tierkreiszeichen zur Charakterisierung der gesamten Menschheit. Es
geht darum, dass kein Volksschulkind mehr beim ersten Zweier
verzweifelt sagen muss: "Ich glaub, ich bin zu blöd für die Schule."
Es sind die Noten, die zu blöd sind für die Schule.
Rückfragehinweis:
Der Standard, Tel.: (01) 531 70/445
Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/449/aom
*** OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER
INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT ***
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
513636
weitere Artikel:
- WAZ: Turbo-Abi zwingt zu Reformen
- Kommentar von Birgitta Stauber-Klein Essen (ots) - Zugegeben: So mancher Vollzeit-Angestellte kann
nicht mithalten mit der Belastung eines Neuntklässlers. Die Schultage
starten früh und enden auch an Halbtagsschulen oft erst am
Nachmittag. Während der Angestellte den Feierabend genießt, erledigt
der Schüler noch Hausaufgaben, erarbeitet Referate und lernt für die
Klassenarbeiten.
Doch es ist ein Trugschluss zu glauben, früher, zu
G 9-Zeiten, sei alles besser gewesen. Man erinnere sich an
horrende Sitzenbleiberquoten oder nie enden wollenden
Frontalunterricht. mehr...
- WAZ: CD-Kauf bleibt im Zwielicht
- Kommentar von Dietmar Seher Essen (ots) - Der Trierer Lutz Sch. ist mit einer Klage
gescheitert. Der Kaufmann, der Steuern hinterzogen hatte, hält es für
rechtswidrig, dass Steuerfahnder Daten von gestohlenen und
angekauften CDs zu seiner Überführung genutzt haben.
Die Verfassungsrichter in Rheinland-Pfalz haben ihn auflaufen
lassen - und nutzten doch die Chance, das leichtfertige Aufkaufen von
Hehlergut durch deutsche Finanzbehörden zu kritisieren: Die
Rechtslage bei so einem Handel sei keineswegs so klar und die Gefahr
groß, dass Fahnder bei ihrem Vorgehen mehr...
- Berliner Zeitung: Kommentar zu Steinmeiers Zweifeln, dass ein No-Spy-Abkommen zustande kommt Berlin (ots) - Monatelang hat uns die (alte) Bundesregierung
versichert, alles werde gut, wenn erst das No-Spy-Abkommen mit den
USA vereinbart sei. Inzwischen wissen wir, dass Washington überhaupt
kein Interesse daran hat. Die Bundesregierung hat sich täuschen
lassen, und sie hat die deutsche Öffentlichkeit getäuscht. Steinmeier
bezweifelt jetzt, dass uns so ein Abkommen viel weiterbringen würde
- wie auch, wenn es gar keines geben wird. Die Regierung glaubt
selbst nicht mehr daran, in dieser Sache in Washington irgendetwas
erreichen mehr...
- Aachener Nachrichten: Medienphänomen - Warum wird Thilo Sarrazin überhaupt beachtet; Von Joachim Zinsen Aachen (ots) - Nein, ich habe das neue Buch von Thilo Sarrazin
noch nicht gelesen, und ich werde es auch nicht lesen. Dafür ist mir
einfach die Zeit zu schade. Mag sein, dass diese Haltung
vorurteilsbeladen und arrogant ist. Aber egal. Seit der Lektüre von
Sarrazins bekanntestem Machwerk "Deutschland schafft sich ab" steht
für mich fest: Nochmals will ich nicht Gefahr laufen, mir mit völlig
unausgegorener, schwer verdaulicher, ja teilweise sogar giftiger Kost
den Magen zu verderben. Also Sarrazin einfach ignorieren? Wäre
sicherlich mehr...
- Märkische Oderzeitung: Märkische Oderzeitung Frankfurt (Oder) zu Woidke/Polen-Beauftragter der Bundesregierung Frankfurt/Oder (ots) - Ab sofort ist Brandenburgs
Ministerpräsident Woidke als Polen-Beauftragter der Bundesregierung
in doppelter Verantwortung. Freilich dürfte dies dem in der
Grenzstadt Forst lebenden Regierungschef klar gewesen sein, als er
sich für das zusätzliche Amt ganz offenkundig selbst ins Spiel
gebracht hatte. Er wird künftig noch mehr daran gemessen werden, wie
er sich nicht nur um erfreuliche Themen wie den Jugendaustausch,
sondern um die ganz harten deutsch-polnischen Alltagsfragen, auch die
grenzüberschreitende Kriminalität, mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|