Deloitte: Keine Manipulationen in den neun weiteren Kategorien des "Gelben Engels"
Geschrieben am 25-02-2014 |
München (ots) -
- Manipulationen nur bei Leserwahl zum "Lieblingsauto" nachweisbar
- Nicht alle Daten der einzelnen Kategorien bis ins Jahr 2005
verfügbar
- Pressekonferenz Vorstellung des Abschlussberichts heute um 14
Uhr
Nach den beiden Untersuchungsergebnissen zur Leserwahl bei der
Preisverleihung "Gelber Engel" stellt das Prüfungs- und
Beratungsunternehmen Deloitte am heutigen Dienstag seinen
Abschlussbericht zu möglichen Manipulationen in den übrigen
Kategorien seit 2005 vor.
Kernaussage dieses Berichts ist, dass eine Manipulation in den
restlichen neun Kategorien der Preisverleihung "Gelber Engel" in den
vergangenen zehn Jahren nicht nachgewiesen werden konnte. Somit steht
nach knapp vier Wochen Untersuchung durch die externen Prüfer fest,
dass offensichtlich nur die Leserwahl zum "Lieblingsauto" manipuliert
worden ist.
Frank Marzluf, Partner Forensic bei Deloitte: "In unseren
Untersuchungen der neun weiteren Kategorien des 'Gelben Engel'
konnten wir auf Grundlage der uns vorliegenden Daten und
Informationen keine Hinweise auf erfolgte Manipulationen finden.
Allerdings ist deutlich erkennbar, dass im Laufe der vergangenen zehn
Jahre die Bewertungskriterien für einzelne Kategorien teilweise
mehrfach verändert worden sind. Das mag zwar gute Gründe gehabt
haben, Transparenz und Konsistenz waren dadurch aber nicht immer
gegeben. Zumal interne Entscheidungen nicht immer schriftlich
festgehalten wurden und insbesondere Daten aus den Vorjahren nicht
mehr vollständig vorhanden waren. Auch wenn an diesen Stellen
zweifellos Optimierungspotenzial für die Zukunft besteht, kommen wir
als Prüfungs- und Beratungsunternehmen zum Ergebnis, dass eine
Manipulation von Ergebnissen nachweislich nur bei der Leserwahl zum
'Lieblingsauto' stattgefunden hat."
Einer detaillierten Analyse der E-Mail-Korrespondenz des
ehemaligen ADAC Kommunikationschefs zufolge, hat dieser in einem Jahr
einen Kollegen aus dem ADAC Ressort "Test & Technik" angefragt, ob
die Platzierung eines spezifischen Fahrzeugs in der Testkategorie
Reiselimousine 2014 nicht vom zweiten auf den ersten Platz geändert
werden könne. Dieser Versuch der Manipulation wurde von dem ADAC
Mitarbeiter mit technischer Begründung und Hinweis auf bereits
veröffentlichte Testberichte zurückgewiesen.
Dr. August Markl, erster Vizepräsident des ADAC und derzeit
kommissarischer Vorsitzender des ADAC Präsidiums: "Auch wenn Deloitte
zum Schluss kommt, dass über die Manipulation zur Leserwahl hinaus
keine weiteren Fälschungen nachweisbar sind, bedauern wir diese nach
wie vor zutiefst. Die nachgewiesenen Fälschungen haben das Vertrauen
in den ADAC im Kern erschüttert. Wir arbeiten jetzt mit voller Kraft
an einem Neubeginn. Umso mehr als wir jetzt wissen, dass die oberste
Kommunikationsspitze den Wunsch nach einer möglichst großen
Markenvielfalt in der Rangfolge zumindest einmal mit ADAC Technikern
diskutiert hat. Dies zeugt von einem inakzeptablen Rollenverständnis
innerhalb unserer Organisation. Gleichzeitig beweist dies, welche
Bedeutung und Priorität eine grundsätzlich neue Unternehmenskultur in
Zukunft beim ADAC haben muss. Der ADAC muss sich von innen heraus
erneuern, um die verlorene Glaubwürdigkeit zurückzugewinnen."
Arbeits- und zivilrechtliche Schritte gegen den ehemaligen
Kommunikationschef des ADAC werden auf Grundlage des nun vorliegenden
Deloitte-Abschlussberichts weiter vorbereitet und konkretisiert.
Darüber hinaus behält sich der ADAC weitere juristische Schritte vor.
Eine Zusammenfassung des Deloitte-Abschlussberichts ist ab sofort
unter http://bit.ly/1nGkbvW verfügbar.
Im Rahmen seiner Untersuchungen führte Deloitte 48 Interviews und
wertete 69.000 Dateien von IT-Geräten systematisch aus.
Der Abschlussbericht von Deloitte zur Preisverleihung "Gelber
Engel" wird am heutigen Dienstag, 25. Februar 2014 um 14.00 Uhr, im
Rahmen einer Pressekonferenz in der Münchner ADAC-Zentrale (Hansastr.
19, 80686 München) vorgestellt.
Pressekontakt:
Christian Garrels
Tel.: 089/ 7676 2052
christian.garrels@adac.de
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