Westfalenpost: Arrogante Pauschalkritikist wenig hilfreich / Kommentar von Harald Ries zur EEG-Umlage
Geschrieben am 26-02-2014 |
Hagen (ots) - Wenn die Regierung sowieso nicht auf uns hört,
wollen wir wenigstens etwas Wirbel machen - geht es darum bei der
Expertenempfehlung, das EEG komplett abzuschaffen? Aufmerksamkeit
erzeugen durch eine möglichst radikale Forderung? Man möchte hoffen,
dass dies das Motiv der wissenschaftlichen Berater ist. Sonst müsste
man ihnen Arroganz und Ignoranz unterstellen. Denn dass die Politik
komplett von einem Weg abweicht, der den Anteil erneuerbarer Energien
an der Stromerzeugung von 7 auf 23 Prozent gesteigert hat, ist weder
realistisch noch wünschenswert. Alarmierend ist die Feststellung der
Gutachter, dass die EEG-Förderung kaum zu Innovationen geführt habe,
schon. Das war ja immer ein Argument, mit dem die schnelle
Energiewende begründet wurde: Deutschland müsse vorangehen, um sich
einen technologischen Vorsprung zu verschaffen, der sich dann auch
wirtschaftlich auszahlen werde. Diese These geriet ins Wanken, als
die heimische Solarzellenproduktion der chinesischen Konkurrenz nicht
mehr gewachsen war. Und nun soll gar nichts Zählbares herausgekommen
sein? Ganz so ist es wohl doch nicht. Bei der Windenergie entdecken
die Experten durchaus Innovationen. Die lassen sich bereits im
Ausland vermarkten. Und wenn heimische Forscher, wie an der
Fachhochschule Südwestfalen, an der Optimierung von Biogasanlagen
tüfteln, sollte man das auch nicht abwerten. Es müssen nicht immer
große Sprünge sein, die den Fortschritt bringen. Es gibt viele
Gründe, das EEG zu kritisieren. Die Kosten sind zu hoch, die
Finanzierung ist ungerecht, unerwünschte Folgen wurden nicht bedacht.
Sicher lässt sich auch das Innovationspotenzial besser fördern. Aber
eine solche Pauschalkritik ist nicht hilfreich.
Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion
Telefon: 02331/9174160
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
514176
weitere Artikel:
- Westfalenpost: Die Deutschlad-Skepsis / Kommentar von Andre Schweins zur Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts Hagen (ots) - Das Europaparlament ein undurchschaubares
Sammelbecken voller Splitterparteien: Das ist kein alleiniges
deutsches Problem. In der Hälfte der 28 EU-Staaten gibt es bei der
Europawahl keine Sperrklausel. Und doch wird die Entscheidung des
Bundesverfassungsgerichts, auch die Drei-Prozent-Hürde zu kippen, bei
den Nachbarn vor allem die Deutschland-Skepsis vergrößern. Das hat
kaum etwas damit zu tun, dass unter den künftig 96 deutschen
Abgeordneten auch Rechtsextremisten sitzen könnten. Das wird
Demokratie aushalten. Problematischer mehr...
- Rheinische Post: Kommentar /
Innenstädte brauchen neues Verkehrskonzept
= Von Martin Kessler Düsseldorf (ots) - Sozialdemokraten und Grüne neigen häufig dazu,
Dinge zu regulieren, die viel besser von allein laufen. Beim
grassierenden Online-Handel, dessen Lieferdienste zunehmend unsere
Innenstädte verstopfen und durch das ärgerliche Parken in der zweiten
Reihe den Verkehr hemmen, ist ein Umdenken angesagt. Paketdienste,
die im Internet bestellte Güter einzeln ausliefern, überlasten unsere
Straßen. Sie müssen deshalb für die Übernutzung einen Preis zahlen.
Das heißt nicht, dass der Internet-Handel grundsätzlich von Übel ist. mehr...
- WAZ: Ein Urteil gegen Europa. Kommentar von Walter Bau Essen (ots) - Wird das Europaparlament arbeitsunfähig, wenn dort
demnächst der eine oder andere Abgeordnete der Tierschutzpartei oder
der Rentnerpartei sitzt? Sicher nicht. Gleichwohl ist die
Entscheidung der Verfassungsrichter, die Drei-Prozent-Hürde bei der
Europawahl zu kippen, das falsche Signal. Die Richter sagen nichts
anderes als: Während der Bundestag mit einer Sperrklausel von sogar
fünf Prozent vor der Zersplitterung geschützt wird, können
Kleinstparteien in Straßburg nicht viel Schaden anrichten - weil das
Parlament ja mehr...
- Westfalen-Blatt: zur Europawahl Bielefeld (ots) - Denkbar knapp fällt das Urteil aus: Mit fünf zu
drei Stimmen kippt Karlsruhe die Drei-Prozent-Hürde bei den
Europawahlen. Damit ist der Weg für Freie Wähler, Piraten und NPD
frei. Die Begründung der Richter, dass die Stimme jedes Wählers die
gleiche Erfolgschance haben müsse, leuchtet ein. Verstörend ist
hingegen, was Karlsruhe vom Europaparlament zu halten scheint: wenig.
Das Urteil ist eine Ohrfeige für die Straßburger Kammer. 163
europäische Parteien tummeln sich derzeit im Europaparlament. Der
Wegfall der Drei-Prozent-Hürde mehr...
- Westfalen-Blatt: zum EEG-Gesetz Bielefeld (ots) - Selten waren sich die Bundespolitiker in Berlin
so einig: Sie weisen das vernichtende Urteil einer Expertenkommission
gegen das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) zurück. Die
Wissenschaftler - alles Ökonomen - mögen mit Teilaussagen Recht
haben. Dennoch stimmt aber auch: Nicht alles ist schlecht, was mit
dem EEG-Gesetz beabsichtigt wird. Ohne öffentliche Anreize wäre der
Anteil von Wind, Biogas und Solar an der Stromproduktion nie auf 25
Prozent gestiegen. Falsch war allerdings die auf 20 Jahre garantierte
Förderung mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|