Hagen (ots) - Den gegen ihn erhobenen Rücktrittsforderungen
sieht der BKA-Chef Jörg Ziercke nach eigenem Bekunden "gelassen"
entgegen. Das kann er angesichts seines Rentenalters von fast 67
Jahren wohl auch.
In der Sache selbst sollte sich der
BKA-Präsident allerdings nicht so smart und unangreifbar geben; sein
schweigsames Auftreten in eigener Amtssache ist alles andere als ein
Ruhmesblatt. Es dehnt vielmehr den Begriff, "absolut korrekt"
gehandelt zu haben, über die Schmerzgrenze hinaus. Und das nicht nur
bei den Mitgliedern des Innenausschusses, denen Ziercke doch
umfassend Rede und Antworte stehen sollte.
Jörg Ziercke
hatte schon vor der Aufdeckung eines weiteren brisanten
Kinder-Nacktfoto-Käufers keinen guten Eindruck gemacht, als er
angesichts von ein paar hundert Namen auf einer entsprechenden Liste
mangelnde Durch- und Übersicht im eigenen Haus beklagte. Wie, so
fragt man sich, schaffen es eigentlich die Geheimdienste der Briten
und Amerikaner, den täglichen Millionen-Wust an Informationen zu
verwalten?
Nein, der Leiter des Bundeskriminalamtes wollte
verschleiern. Anfangs seine schlecht organisierte Institution und
dann den peinlichen Befund in den eigenen Reihen. Und das ist kein
Grund zur Gelassenheit.
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