Syrienkrieg: Deutsche Salafisten in Gefangenschaft der Freien Syrischen Armee (FSA) / "Report Mainz", heute, 4.3.2014, um 22.00 Uhr im Ersten
Geschrieben am 04-03-2014 |
Mainz (ots) - Mehrere Salafisten aus Deutschland sind seit Januar
dieses Jahres in Gefangenschaft der Freien Syrischen Armee (FSA). Das
berichtet das ARD-Politikmagazin "Report Mainz" (heute, 4.3., 22 Uhr
im Ersten) unter Berufung auf einen Brigadeführer der FSA und
deutsche Sicherheitskreise. Demnach sollen die Salafisten unter
anderem im Zusammenhang mit einem Angriff auf eine Kaserne der FSA in
der Nähe des syrisch-türkischen Grenzübergangs Bab Al Hawa
festgesetzt worden sein.
In einem Exklusiv-Interview mit "Report Mainz" berichtet der
Brigadeführer, der unter dem Namen Abu Yasin auftritt, die FSA habe
12 deutsche Salafisten gefangen genommen. "Sie sind zwischen 22 und
38 Jahre alt und sie haben für die ISIS (Islamischer Staat im Irak
und Syrien) gekämpft." Die ISIS gilt als brutalste Gruppierung, die
in Syrien agiert. Sie strebt ein sunnitisches Kalifat an und führt in
den von ihr besetzten Gebieten ein strenges Regime nach der Scharia.
Ihr werden zahlreiche Menschenrechtsverletzungen zugeschrieben. Nach
Angaben des Brigadeführers werden die deutschen Salafisten derzeit
verhört, unter anderem um die genauen Identitäten festzustellen.
Sicherheitskreise bestätigten die "Report Mainz"-Recherchen
weitestgehend. Am 17. Januar habe die Brigade "Nour Eddin Zinki", die
der FSA zuzurechnen sei, mindestens vier deutsche Salafisten im
Norden Syriens festgenommen.
Der Terrorismusexperte Guido Steinberg von der Berliner Stiftung
Wissenschaft und Politik sagte gegenüber "Report Mainz": "Ich denke,
das ist eine sehr heikle Herausforderung. Es gibt ja ohnehin große
Probleme mit der Opposition, die dem Westen in immer schärferen Tönen
vorwirft, dass wir dafür verantwortlich sind für das Anwachsen der
jihadistischen Bewegung in Syrien, weil wir ihnen nicht geholfen
haben. Nicht rechtzeitig geholfen haben. Also wenn jetzt noch ein
Gefangenenproblem dazu kommt, wird das eine sehr heikle Frage."
Weitere Informationen unter SWR.de/report. Zitate gegen
Quellenangabe "Report Mainz" frei. Fragen bitte an "Report Mainz",
Tel. 06131/929-33351.
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