Ostthüringer Zeitung: Julia Emmerich kommentiert: Streitfall Kindergeld
Geschrieben am 11-03-2014 |
Gera (ots) - Eltern schätzen es, Experten beklagen es. Viele
Fachleute würden die staatliche Gießkannenförderung am liebsten ganz
abschaffen und mit den rund 40 Milliarden Euro bedürftigen Familien
gezielter helfen. Die Große Koalition sucht jetzt ihr Heil in der
Mitte: Das Kindergeld soll bleiben, wird aber erst mal nicht weiter
erhöht. Wer deswegen sauer ist, wird vertröstet: In zwei Jahren
könnte es wieder ein Plus geben - und zwar nicht nur beim Kindergeld,
sondern auch bei den Kinderzuschlägen für Geringverdiener. Große
Gießkanne plus gezieltes Wässern: Das klingt gut. Es hat nur einen
Haken. Kindergelderhöhungen sind teuer und niemand weiß, wie die
Haushaltslage 2016 aussieht. Zumindest die Gutverdiener können sich
dennoch gelassen zurücklehnen. Die Kinderfreibeträge, von denen vor
allem höhere Einkommen profitieren, steigen unabhängig von Politik
und Haushaltslage, per Verfassungsauftrag. Fair ist das nicht.
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