Westfalenpost: Wachsende Ungleichheit belastet die Tarifrunde / Kommentar von Lorenz Redicker zu den Warnstreiks im öffentlichen Dienst
Geschrieben am 14-03-2014 |
Hagen (ots) - Kaum dass die Tarifverhandlungen begonnen haben,
lassen die Gewerkschaften im öffentlichen Dienst die Muskeln spielen.
Warnstreiks gleich nach der ersten Tarifrunde sollen verdeutlichen,
dass es ihnen Ernst ist mit ihrer Forderung. 100 Euro pauschal plus
3,5 Prozent mehr Lohn, das summiert sich auf satte 7 Prozent im
Durchschnitt. Bescheiden ist das nicht. Allerdings gibt es aus Sicht
der Beschäftigten auch wenig Grund zur Bescheidenheit. Über Jahre
haben sie sich mit Verweis auf leere öffentliche Kassen vertrösten
lassen müssen. Jetzt, da der Bund die Null, den ausgeglichenen
Haushalt, im Blick hat (und einige Länder das schon verwirklichen
konnten), wollen Erzieherinnen, Müllmänner und Verwaltungsangestellte
ihren Teil vom Kuchen, wollen von den sprudelnden Steuereinnahmen
profitieren. Nicht ganz zu Unrecht. Auf ihrer Seite haben sie dabei
übrigens die EU-Kommission. Die fordert bekanntlich, dass Deutschland
seinen Binnenkonsum ankurbeln müsse, nicht zuletzt durch höhere
Löhne. Was die Importe steigen lassen dürfte und damit vielleicht
auch dem ein oder anderen kränkelnden EU-Staat helfen könnte.
Vielleicht. Problematisch ist, dass es gerade zwischen den Kommunen
weiter wachsende Ungleichheiten gibt. Reichen Städten im Süden stehen
bitterarme Habenichtse im Ruhrgebiet gegenüber. Hagen etwa kann
selbst eine schmale Lohnsteigerung kaum stemmen, München könnte auch
7 Prozent locker bezahlen. Hilfe des Bundes wäre vonnöten. Aber der
Bundesfinanzminister ist sich aktuell selbst der Nächste; er denkt
nur an den eigenen Etat. Und spart am falschen Ende. Das wird auch
Folgen haben für diese Tarifrunde.
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