Hagen (ots) - Es wird eng in NRW: Das bevölkerungsreichste
Bundesland ist mit 523 Bürgern pro Quadratkilometer erheblich dichter
besiedelt als jedes andere deutsche Flächenland. Industrie,
Wohnungsbau, Verkehr und Naturschutz konkurrieren um Freiflächen -
weil Grund und Boden aber nicht vermehrbar sind, muss der
Flächenverbrauch eingedämmt werden. Mit dem Landesentwicklungsplan
liefert NRW aber den Beweis, dass eine gute Idee durch gut gemeinte
Ideologie scheitern kann.
Der LEP birgt politischen
Sprengstoff. Die Sorge, dass der ländliche Raum unter den
restriktiven Vorgaben des Landes weiter ausblutet, ist nicht
unbegründet. Nur in Ausnahmefällen sollen kleine Ortschaften neue
Baugebiete ausweisen dürfen. Weil NRW bis 2030 insgesamt 650 000
Einwohner verlieren wird, konzentriert das Land die
Entwicklungsplanung stärker als bisher auf die Ballungsräume. Dabei
sitzt ein Großteil der expandierenden Industrien inzwischen in
ländlichen Regionen: Es ist überlebenswichtig, die Infrastruktur mit
leistungsfähigen Straßen- und Breitbandnetzen
auszurüsten.
Gemeinden fürchten eine Einschränkung des
kommunalen Planungsrechts und machen mobil gegen den LEP. Zwei Monate
vor der Kommunalwahl bemüht sich Rot-Grün, die Aufreger-Debatte zu
versachlichen. Der Landesentwicklungsplan legt auf die nächsten 15
Jahre die Eckdaten für Wirtschaft, Mobilität und Umwelt fest. Dabei
ist die Begrenzung auf täglich fünf Hektar Flächenverbrauch sinnvoll.
Es kommt aber darauf an, Maß und Mitte zu finden. Die Koalition muss
Ortschaften Planungsspielraum lassen, um Betrieben eine
Entwicklungsperspektive zu geben. Wenn der LEP aber Ansiedlungen
unter den Vorbehalt des Naturschutzes stellt, wird die Zukunft ganzer
Regionen aufs Spiel gesetzt.
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ihren Rausch ausschlafen, mehr...
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