Bioland und Naturland kritisieren Gesetzentwurf von Sigmar Gabriel zum EEG / Öko-Verbände fordern Neuausrichtung der Förderung von Biogas
Geschrieben am 24-03-2014 |
Mainz/Gräfelfing (ots) - Bioland und Naturland kritisieren die
Pläne von Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel zur Biogasförderung im
Energie-Einspeise-Gesetz (EEG). "Mit der pauschalen Kürzung der
Biogasförderung verbaut Gabriel einen Systemwechsel hin zu einer
ökologisch nachhaltigen Biogasproduktion. Es ist gut, dass die
Förderung von Biogas-Mais gestoppt wird - es ist aber schlecht, wenn
gleichzeitig der energetischen Verwertung von Reststoffen wie Gülle
und Mist die Wirtschaftlichkeit entzogen wird. Damit konterkariert
die Bundesregierung ihre eigenen Ziele, Reststoffe energetisch zu
nutzen. Die noch großen Potentiale einer Biogasgewinnung aus Gülle,
Mist sowie anderer Reststoffe bleiben so ungenutzt", kritisierten Jan
Plagge, Präsident von Bioland, und Hans Hohenester, Naturland
Präsidiumsvorsitzender, die Pläne zum EEG.
Bioland und Naturland schlagen einen Systemwechsel der Förderung
auf nachhaltige Formen der Biogasproduktion vor. Das bedeutet, dass
diese weder in Konkurrenz zur Lebensmittelproduktion steht noch die
Flächenkonkurrenz und Pachtpreise weiter anheizt. Die Verbände
fordern daher die gezielte Förderung von Reststoffen und damit den
Erhalt der erhöhten Vergütung der Rohstoffvergütungsklasse II im
bestehenden EEG. "Ohne erhöhte Boni für Reststoffe wie Gülle und
Mist, Kleegras aus ökologischem Anbau sowie Aufwüchsen von
Naturschutzflächen und Randstreifen ist eine nachhaltige Produktion
von Biogas in bäuerlichen Betrieben unwirtschaftlich. Nur so könnten
auch Biobetriebe nachhaltig Energie und Wärme in Biogasanlagen
erzeugen", so Plagge und Hohenester.
Statt die Entwicklung von Biogas komplett zu stoppen, könnte eine
Neuausrichtung der Förderung einen wichtigen Beitrag für die
Energiewende leisten. Denn diese Technologie liefert auch Strom, wenn
Wind und Sonne fehlen. So kann Biogas Schwankungen ausgleichen und
das Stromnetz stabilisieren, was immer wichtiger wird, je mehr Wind-
und Solaranlagen am Netz sind. Dies rechtfertigt auch eine höhere
Vergütung von nachhaltig produziertem Biogas.
Die gemeinsame Stellungnahme von Bioland e.V. und Naturland e.V.
zur Neuregelung des EEG im Bereich Biogaserzeugung finden Sie unter
www.naturland.de und www.bioland.de
Zum Hintergrund:
Der Anfang März vorgelegte Referentenentwurf aus dem
Bundeswirtschaftsministerium sieht drastische Kürzungen der Vergütung
für Strom aus Biomasse vor. So soll es zukünftig nur noch die
Grundvergütung geben. Eine 150 Kilowatt-Anlage soll demnach 13,66
Cent, eine 500 Kilowatt-Anlage 11,78 Cent pro Kilowattstunde
erhalten. Die beiden zusätzlichen Boni für die eingesetzten Substrate
der Rohstoffvergütungsklasse I (Mais, Zuckerrüben etc.) und Klasse II
(Mist, Gülle, Land-schaftspflegematerial etc.) sollen ersatzlos
gestrichen werden. Im Vergleich zu den derzeit gültigen
Förderbedingungen fehlen so 6 bzw. 8 Cent pro Kilowattstunde.
Lediglich Kleinanlagen bis 75 KW, die mit mindestens 80 Massenprozent
aus Gülle und Mist betrieben werden müssen, erhalten eine erhöhte
Grundvergütung von 23,73 Cent pro Kilowattstunde.
Pressekontakt:
Bioland Bundesverband
Kaiserstr. 18, 55116 Mainz
Pressestelle, Gerald Wehde
Tel.: 0 61 31 / 23 97 9 - 20, Fax: 0 61 31 / 23 97 9 - 27
presse@bioland.de
Ansprechpartner:
Bioland e.V.: Gerald Wehde, Tel. 06131/239 79 20,
E-Mail gerald.wehde@bioland.de
Naturland e.V.: Markus Fadl, Tel. 089/89 80 82 31,
E-Mail m.fadl@naturland.de
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