neues deutschland: Karlsruher Urteil zum ZDF: Facettenreich
Geschrieben am 25-03-2014 |
Berlin (ots) - Das Karlsruher Urteil zur Staatsferne der
ZDF-Gremien ist eine deutliche Klatsche für die langjährige
Selbstgerechtigkeit des schwarz-roten Parteienkartells. Das Urteil
gibt zudem Anlass, sich grundsätzlich mit der Beschaffenheit einer
Öffentlichkeit auseinanderzusetzen, deren politische Signatur sich
seit Jahrzehnten selbst reproduziert hat: Was Mehrheitsperspektive
ist, blieb Mehrheitsperspektive, solange die Entscheidungen über
Köpfe und Inhalte, die die Perspektive mitformten, selbst nichts
anderes waren als ein Ausfluss dieser Mehrheitsperspektive. Wird das
nun anders? Damit die res publica öffentlich-rechtlicher Rundfunk
nicht länger Interessenklub weniger bleibt, sollen die Gremien
künftig »die verschiedenen politischen Strömungen« berücksichtigen.
Das klingt bürokratisch und wird allein nicht ausreichen, um mit der
partei- und politischen Einseitigkeit Schluss zu machen - und mit
jenem noch weit schlimmeren Trend zum flachen Erbauungsfernsehen, das
mit seinem Unterhaltungsimperativ jede Frage nach politischer
Programmgestaltung praktisch ohnehin verhöhnt. Der
öffentlich-rechtliche Rundfunk soll die in der Gesellschaft
vertretenen Meinungen »facettenreich widerspiegeln«, meint Karlsruhe.
Richtig so. Für eine andere, neue Fernsehwirklichkeit, braucht es
allerdings mehr als Gerichtsentscheidungen zur
Gremienzusammensetzung. Zum Beispiel mündige Zuschauer, die
tatsächlich etwas zu sagen haben. Diese Herausforderung wird man
nicht Karlsruhe überlassen können.
Pressekontakt:
neues deutschland
Redaktion
Telefon: 030/2978-1715
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
519045
weitere Artikel:
- Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu USA/Obama/NSA/Telefonüberwachung Stuttgart (ots) - Barack Obama plant nur eine kosmetische
Operation an der NSA. Die Geheimlauscher sollen weiterhin weltweit
ungehinderten Zugriff auf Handynetze, das Internet und den
E-Mail-Verkehr haben. Während Amerikaner künftig vielleicht ein
bisschen weniger verdächtig sind, gilt das nicht für Ausländer. Die
größte vorstellbare Rasterfahndung wird weiterlaufen.
Obamas Idee muss noch durch den Kongress. Dort aber wollen
Abgeordnete aus beiden US-Parteien, dass die NSA möglichst viele
Kompetenzen behält und in Ausnahmefällen mehr...
- Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Koalition/Frauenquote Stuttgart (ots) - Gemessen daran, wie harsch die SPD die
schwarz-gelbe Bundesregierung in der vorigen Legislaturperiode
gegeißelt hat, weil sie sich nicht zur Frauenquote in Aufsichtsräten
durchringen konnte, lassen sich nun die zuständigen Minister Schwesig
und Maas erstaunlich viel Zeit. Obwohl das Thema bei ihnen ganz oben
auf der Prioritätenliste stand, stellten sie jetzt nicht etwa einen
Gesetzentwurf vor, sondern nur Leitlinien für die weitere Diskussion.
Es ist ein Alarmzeichen, dass zuletzt die Widerstände gegen die
Quote mehr...
- Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Bundesverfassungsgericht/ZDF Stuttgart (ots) - Das Karlsruher Urteil stärkt die Unabhängigkeit
der Journalisten und damit die Rundfunkfreiheit. Es lässt hoffen,
dass der Druck aus Staatskanzleien und Parteizentralen auf die Sender
wenigstens etwas nachlässt. Und doch bleibt das Urteil am
entscheidenden Punkt inkonsequent - wie immerhin ein Richter selbst
in einem Minderheitsvotum festhält.
Wenn das Verfassungsgericht den Anteil staatlicher und staatsnaher
Gremienmitglieder auf ein Drittel beschränkt, so akzeptiert es eben
doch deren starke Repräsentanz. Es mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: zum ZDF Halle (ots) - Das Bundesverfassungsgericht hat den Einfluss von
Staat und Politik auf die Gremien des ZDF deutlich beschränkt - auf
maximal ein Drittel der Sitze. Ausgangspunkt der Klage war, dass der
Vertrag von ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender aus politischen
Gründen nicht verlängert wurde. Dahinter standen aber nicht "die
Staatsvertreter" im ZDF-Verwaltungsrat, sondern nur manche, nämlich
die der Union. Die SPD-Vertreter hätten Brender gerne behalten. Unter
den staatsfernen Mitgliedern des Verwaltungsrats stimmten ebenso
manche mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: zur Frauenquote Halle (ots) - Diejenigen, die noch Zweifel haben, ob eine
gesetzliche Frauenquote wirklich notwendig ist, sollten sich einmal
mit dem Aufsichtsrat der Bahn beschäftigen. Das Gremium besteht aus
20 Mitgliedern, zehn werden von der Hauptversammlung der Aktionäre
gewählt, zehn von den Arbeitnehmern. Nur eine einzige Frau hat es in
den Aufsichtsrat geschafft, die stellvertretende Vorsitzende der
Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG, entsandt von der
Arbeitnehmerseite. Es ist schwer vorstellbar, dass sich wirklich
nicht mehr qualifizierte mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|