(Registrieren)

Mitteldeutsche Zeitung: Deutsche Geschichte Opferverbände kritisieren Zurückhaltung betroffener Firmen bei der Aufarbeitung von Fällen der DDR-Zwangsarbeit

Geschrieben am 27-03-2014

Halle (ots) - Der Vorsitzende der Union der Opferverbände
Kommunistischer Gewaltherrschaft (UOKG), Rainer Wagner, hat die
Zurückhaltung von Unternehmen bei der Aufarbeitung von Zwangsarbeit
durch politische Häftlinge in der DDR kritisiert. Anlass ist ein
aktueller Bericht von "Report Mainz", wonach in diese Zwangsarbeit
auch Kinder und Jugendliche einbezogen waren. "Bisher ducken sie sich
alle weg - außer Ikea", sagte Wagner der in Halle erscheinenden
"Mitteldeutschen Zeitung" (Donnerstag-Ausgabe). "Auch die staatlichen
Stellen sind immer noch auf Abstand. Wir fangen jetzt erst an, massiv
auf die Leute zuzugehen." Er sieht jedoch nicht nur die Unternehmen
in der Pflicht, sondern auch den Staat. "Das Bundesfinanzministerium
muss für die durch die Treuhand abgewickelten Betriebe gerade
stehen", erklärte der UOKG-Chef. "Denn wir wollen bewusst nicht nur
an die West-Betriebe heran, sondern auch an die Ost-Betriebe." Die
Sprecherin der Stasi-Unterlagenbehörde, Dagmar Hovestädt, erklärte
dem Blatt, bisher hätten nur insgesamt sechs Unternehmen Anträge auf
Akteneinsicht bei der Behörde gestellt und damit Interesse an dem
Thema und ihrer eigenen Verstrickung bekundet. Zuvor war durch
Recherchen des Historikers Christian Sachse im Auftrag der UOKG
bekannt geworden, dass Zwangsarbeit auch in den Jugendwerkhöfen der
DDR zum Alltag gehörte. Sachse zufolge fand in etwa 600 Ost-Betrieben
Zwangsarbeit statt. Zudem hätten ungefähr 6000 West-Firmen mit der
DDR Handel getrieben. Von rund 20 sei bisher bekannt, dass sie von
Zwangsarbeit profitierten hätten.



Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
Telefon: 0345 565 4200


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

519353

weitere Artikel:
  • Neue OZ: Neue OZ - Gespräch mit Michael Kemmer, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes deutscher Banken Osnabrück (ots) - Banken warnen EU-Kommission vor Eingriff in ihr Geschäft Verband übt scharfe Kritik an "europäischem Sparkonto" Osnabrück Der Bundesverband deutscher Banken hat sich kritisch zur Einführung eines "europäischen Sparkontos" geäußert, mit dem die EU-Kommission Mittelständlern speziell in südlichen Euro-Ländern Kredite verschaffen will. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag) kritisierte Hauptgeschäftsführer Michael Kemmer die für diesen Donnerstag geplante Vorstellung eines solchen mehr...

  • Neue OZ: Neue OZ - Interview mit Annegret Kramp-Karrenbauer, Saarlands Ministerpräsidentin Osnabrück (ots) - Kramp-Karrenbauer warnt Bundesarbeitsministerin vor Abrücken von Koalitionsabsprachen "Nur fünf Jahre Arbeitslosigkeit bei der Rente mit 63 anrechnen" - Ministerpräsidentin: Das ist so vereinbart Osnabrück. Die saarländische Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) hat Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) zur Klarstellung aufgefordert, dass nur fünf Jahre Arbeitslosigkeit bei der Rente mit 63 angerechnet werden. In einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag) erklärte mehr...

  • Thüringische Landeszeitung: Unsoziale Reform / Kommentar von Axel Zacharias zum Entwurf einer Gesundheitsreform von Minister Hermann Gröhe Weimar (ots) - Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe möchte uns seine Reform als großen Wurf verkaufen. Auch wenn die Öffentlichkeit ohne großes Tamtam informiert wurde, die Formulierung, dass damit das System "zukunftsfest" gemacht werde, lässt sich der CDU-Politiker nicht nehmen. Zukunftsfest für wen? Für die Versicherten oder für die Arbeitgeber? Dass die Gesundheitsausgaben weiter steigen werden, ist kein Geheimnis. Und die Arbeitnehmer werden diese Kosten dann alleine schultern müssen. Die gesetzlichen Kassen werden Zusatzbeiträge mehr...

  • Thüringische Landeszeitung: Weise Entscheidung / Kommentar von Gerlinde Sommer zur Abberufung von Franz-Peter Tebartz-van Elst als katholischer Bischof von Limburg Weimar (ots) - Die Zeit der Ungewissheit ist vorbei. Limburg erhält absehbar einen neuen Bischof - und für Franz-Peter Tebartz-van Elst wird eine neue Verwendung gefunden. Voraussichtlich in einer unteren Leitungsebene einer Vatikanbehörde, heißt es. Mit der Annahme des Rücktrittsgesuchs hat Papst Franziskus eine weise und wohlabgewogene Entscheidung getroffen. Er hat nichts übers Knie gebrochen - und dennoch von Anfang an klaren Abstand gehalten zu einem Mann, der so sehr in Bauten und so wenig in die ihm anvertraute Gemeinde mehr...

  • Maag/Schwarzer: Union im Bundestag gibt Mädchen Einblick in den Alltag der Fraktion Berlin (ots) - Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion beteiligt sich am heutigen Girls' Day. Dazu erklären die Vorsitzende der Gruppe der Frauen, Karin Maag, und die stellvertretende Vorsitzende der Arbeitsgruppe Familie, Christina Schwarzer: "Der Girls' Day ist eine tolle Aktion - es ist selbstverständlich, dass wir uns auch als CDU/CSU-Bundestagsfraktion wieder daran beteiligen. Schließlich können die Schülerinnen bei diesem Mädchen-Zukunftstag hier zahlreiche Einblicke bekommen, die auch für ihre eigene spätere Berufswahl interessant mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht