DER STANDARD-Kommentar: "Stumpfe Wunderwaffe" von Gerald John
Geschrieben am 22-04-2014 |
(Ausgabe ET 23.4.2014)
Wien (ots) - Seit die Bildungsministerin mit ihren Sparplänen für
die Klassenzimmer eingefahren ist, wissen plötzlich alle, wie es
besser geht. Gespart werden solle nicht bei den Kindern, tönt es aus
Kanzleramt, Rechnungshof und Ländern, sondern in der Schulverwaltung.
Das ist genauso richtig wie bekannt: Das Kompetenz-Wirrwarr der
Bundes- und Länderbehörden zählt zu den bestdokumentierten
Ärgernissen der Republik. Eine Entflechtung tut not, nur bitte nicht
so, wie sich das einige Landeshauptleute vorstellen. Die geforderte
"Verländerung" aller Lehrer würde die Grundübel des Föderalismus nur
noch fördern: Neun Bundesländer kochen ihr eigenes Süppchen, bauen
eigene Apparate auf und dürfen ineffizienterweise mit Geld
fuhrwerken, das sie bequem vom Bund überwiesen bekommen. Eine
zentrale Behörde, die zahlt und anschafft, muss in einem kleinen
Staat reichen.
Das werden freilich die Länder zu verhindern wissen, und selbst
wenn doch ein großer Wurf gelingen sollte: Ein Umbau dauert mehr
Zeit, als die Regierung hat, um die akut gesuchten 117 Millionen im
Bildungssektor zu finden. Der Staat kann zwar Behörden auflösen,
kriegt aber die Beamten erst mit der Pensionierung los - bis dahin
verursachen sie eben andernorts Kosten. Das soll SPÖ und ÖVP nicht
hindern, das Projekt nach Jahrzehnten des Geredes in Angriff zu
nehmen. Doch dem aktuellen Budget bringt die vermeintliche
Wunderwaffe Verwaltungsreform gar nichts.
Rückfragehinweis:
Der Standard, Tel.: (01) 531 70/445
Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/449/aom
*** OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER
INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT ***
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
523608
weitere Artikel:
- WAZ: Gabriel zeigt in China Flagge
- Kommentar von Christian Kerl Essen (ots) - Gleich bei seiner ersten Auslandsreise zeigt sich
Wirtschaftsminister Gabriel in China als entschlossener Fürsprecher
der deutschen Wirtschaft und des Mittelstandes. Höflich im Ton, aber
klar in der Sache verlangt er von der Regierung in Peking eine
bessere Behandlung deutscher Investoren.
Die warten auf dem für Deutschland immer wichtigeren Markt bislang
vergeblich auf Gleichbehandlung mit einheimischen Firmen, wie sie
umgekehrt hierzulande selbstverständlich ist. Mangelnde
Rechtssicherheit, Korruption, bürokratische mehr...
- WAZ: Korrigieren, aber nicht abschaffen
- Kommentar von Theo Schumacher Essen (ots) - Der Sozialfahrschein - an Rhein und Ruhr politisch
korrekt als "Mein Ticket" zu haben - erfreut sich nicht der
gewünschten Resonanz. Noch nicht. Von Anfang an begleiteten Zweifel
das Projekt, das die rot-grüne Minderheitsregierung erst nach langem
Gezerre um den Landeszuschuss auf den Weg brachte. Kein idealer
Start.
Trotz schleppender Nachfrage sollten sich Verkehrsbetriebe und
Politiker aber hüten, das Sozialticket nur zwei Jahre nach der
Einführung als Fehlschlag zu werten. Der Anspruch gilt unverändert -
nämlich mehr...
- Märkische Oderzeitung: Kommentarauszug zur Transparenz im Gesundheitssystem: Frankfurt/Oder (ots) - Der Kampf der Krankenkassen gegen
fehlerhafte Abrechnungen im Gesundheitswesen gleicht einer
Mammutaufgabe. Viel zu viele Schlupflöcher bietet das System, das mit
Fallpauschalen und komplizierten Formeln überfrachtet wurde. Immer
wieder bieten sich neue Anreize, um frisierte Abrechnungen zu
produzieren. Jährlich bewegen die gesetzlichen Krankenkassen rund 180
Milliarden Euro. Zwar betonen die Prüfer, dass die meisten Anbieter
korrekt handeln. Allerdings sind ihre Möglichkeiten begrenzt, viele
Ungereimtheiten mehr...
- Märkische Oderzeitung: Kommentarauszug schreibt zu Rente/Australien Frankfurt/Oder (ots) - Das Beispiel aus Down Under zeigt doch,
dass nicht alle Regierungen vor den Auswirkungen der älter werdenden
Gesellschaft die Augen verschließen. Die neue liberale Regierung hat
sich nun mit der Rente mit 70 für Letzteres entschieden. In
Deutschland hingegen beherrscht die Rente mit 63 für
Langzeitbeschäftigte die Schlagzeilen. Finanziert wird diese Politik
zunächst aus einer vorenthaltenen Entlastung, dann aus höheren
Steuern und Beiträgen; sozusagen auf ganz unaustralische Art. Die
Ironie dabei ist: An der mehr...
- Berliner Zeitung: Kommentar zu Lage in der Ukraine Berlin (ots) - Wie sich rasch herausgestellt hat, taugte die
Genfer Vereinbarung nicht einmal im Ansatz für eine friedliche
Lösung, weil jede Seite in sie hineinlesen konnte, was ihr in den
Kram passte. In dieser verfahrenen Lage zu hoffen, dass es
OSZE-Beobachter richten könnten, ist verfehlt. Am Ende werden sie wie
beim Zerfall Jugoslawiens oder der russischen Intervention in
Südossetien im besten Fall zu Chronisten der Vorgänge, die notieren,
wie sich der militärisch Entschlossenere durchsetzt. Und das ist
heute Putins Russland. mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|