Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar
Dispokredite
Zu viel des Guten
Wolfgang Mulke, Berlin
Geschrieben am 22-04-2014 |
Bielefeld (ots) - Die Dispozinsen sind ein stetes Ärgernis. Da
sich viele Kunden von Banken und Sparkassen darüber ärgern, ist der
Ruf nach einer Begrenzung der Überziehungskredite sehr populär.
Einerseits ist das gut, weil die Institute so ordentlich unter Druck
geraten und die Zinsschraube nach unten drehen. Andererseits darf
sich niemand der Illusion hingeben, dass die Banken auf die Erträge
aus dem Zinsgeschäft verzichten. Zumindest werden sie versuchen, sich
etwaige Verluste durch anderswo höhere Gebühren wieder hereinzuholen.
Mittlerweile gehen die Überlegungen zu weit. Der Chef der Commerzbank
plädiert gar für eine "Dispo-Nutzungsbremse". Der Überziehungskredit
soll gesetzlich zeitlich begrenzt werden. Wer den finanziellen Rahmen
länger benötigt, müsste dann auf Ratenkredite umsteigen. Diese sind
zwar günstiger, aber nicht so flexibel und unkompliziert wie der
Dispo. Bislang fehlt es an attraktiven Offerten. Und es stellt sich
die Frage, ob der Staat in die finanzielle Handlungsweise der Bürger
so stark eingreifen sollte. Die Ziele, mit denen Verbraucherschützer
und Politiker gegen die Banken zu Felde ziehen, sind richtig.
Empfundener Wucher muss begrenzt werden. Finanziell leichtfertig
handelnde Haushalte sollen vor der Gefahr einer Überschuldung gewarnt
werden. Beides lässt sich auch erreichen, ohne Banken und Kunden in
Verhaltensmuster zu drängen. Eine schriftliche Warnung bei einer
Dauerhinterziehung mit der Einladung zu einem Umschuldungsgespräch
reicht zusammen mit einer Obergrenze für Dispozinsen aus. Letztere
könnte sich am Marktzins orientieren. Von einem Kunden darf man
verlangen, sich dann auch rational zu verhalten. Nur Gesetze helfen
wenig. Des Übels Wurzel liegt im Verhältnis vieler Konsumenten zum
Kredit. In Deutschland war es früher selten, Güter auf Pump zu
kaufen. Heute ist es weit verbreitet und sogar erwünscht, weil ein
starker Konsum die Wirtschaft antreibt. Eine Rückkehr zum alten Credo
würde helfen.
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
523638
weitere Artikel:
- Lausitzer Rundschau: Ramsauers Reform der Härte
Zur Umstellung des Punktesystems für Verkehrssünder ab 1. Mai Cottbus (ots) - Verkehrsjuristen bezeichnen die Umstellung des
Punktesystems für Verkehrssünder als "Ramsauers letzte Rache". Nicht
ohne Grund. Denn Peter Ramsauer war als Verkehrsminister unter
Schwarz-Gelb angetreten, Licht ins Dickicht des Flensburger
Zentralregisters zu bringen. Der Punktekatalog für Vergehen im
Straßenverkehr sollte entrümpelt und das Strafmaß nachvollziehbarer
werden. Ramsauer aber hat sich in der ihm eigenen Art über Vorbehalte
der Experten hinweggesetzt und - anstatt das 18-Punkte-System zu
reformieren -, mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar
Rassistische Beschimpfungen gegen eine junge Frau
Topmodel wird zum Rolemodel
Hanna Irabi Bielefeld (ots) - Es ist beschämend, welche Kommentare eine
Bilderserie der "Germany's Next Topmodel"-Kandidatin Aminata Sanogo
hervorrief: Die Fotos, auf denen die 19-Jährige, die in Westafrika
geboren wurde, Grimassen schnitt, wurden im Netz mit "Affe" oder
"Gorilla" tituliert. So traurig es ist, welchen Hass und Ablehnung
ein paar harmlose Fotos auslösen - eins hat der Vorgang gezeigt:
Rassismus ist allgegenwärtig. Meistens läuft er jedoch im Stillen ab:
auf Schulhöfen, in der U-Bahn oder bei der Wohnungssuche. Bei der
Debatte mehr...
- Lausitzer Rundschau: Transparenz und Folgen
Zu den Nebentätigkeiten der Abgeordneten Cottbus (ots) - Niemand kann und will einem frei gewählten
Abgeordneten, der von Beruf Bauer ist, vorschreiben, seinen Hof für
die Politik aufzugeben. Oder einen Anwalt auffordern, die Kanzlei
vier Jahre zu schließen und damit seine Klienten zu verlieren. Wenn
bei den Nebentätigkeiten der Abgeordneten immer wieder nach
Transparenz gerufen wurde, dann aus einem anderen Grund: Dem Wissen
um die Zusatzverdienste sollte eine Konsequenz folgen können. Zum
Beispiel die, den Mann (seltener sind es Frauen), nicht wieder
aufzustellen, falls mehr...
- Das Erste, Mittwoch, 23. April 2014, 5.30 - 9.00 Uhr
Gäste im ARD-Morgenmagazin Köln (ots) - 07:10 Uhr, Katrin Göring-Eckardt,
Fraktionsvorsitzende Bündnis 90/Die Grünen, Hohe Steuereinnahmen.
08:10 Uhr, Lothar de Maizière, Kovorsitzender des Petersburger
Dialogs, Deutsch-russische Verhältnis.
Pressekontakt:
WDR Presse und Information, Annette Metzinger, Tel. 0221-220-7101
Agentur Ulrike Boldt, Tel. 02150 - 20 65 62 mehr...
- Schwäbische Zeitung: Es ist nie genug - Kommentar Ravensburg (ots) - Auf den ersten Blick scheint es logisch. Der
Staat nimmt mehr Geld ein, und die Politik gibt es aus. Die Große
Koalition jedenfalls plant teure Wohltaten. Die Rente mit 63 für den
SPD-Stammwähler, den Facharbeiter mit ungebrochener Erwerbsbiografie,
und die Mütterrente für eher konservative Wähler aus Familien, in
denen die Frau wegen der Kindererziehung auf Erwerbsarbeit verzichtet
hat.
Doch Deutschland steht noch immer mit mehr als zwei Billionen Euro
in der Kreide. Da wäre es logisch, Geld mit höchster Priorität mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|