Westfalenpost: Ein Stachel im Fleisch der Reichen
Von Martin Korte
Geschrieben am 24-04-2014 |
Hagen (ots) - Deutschland geht es so gut wie lange nicht mehr",
sagte Angela Merkel im Januar in ihrer Regierungserklärung. Und weil
die Parteien ja gerade im (Europa-)Wahlkampf um Stimmen buhlen,
wiederholt sie diesen Satz bei jeder sich bietenden Gelegenheit.
Aber alles ist immer eine Frage der Perspektive.
Der Wirtschaft scheint in der Tat derzeit auf Rosen gebettet, die
Unternehmensgewinne sprudeln, die Steuereinnahmen auch. Noch nie
zuvor gingen hierzulande so viele Menschen einer
sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nach. Deutschland ist
reich. Und die Armut wächst. Das ist kein Widerspruch, sondern
systembedingt.
Zugespitzt: Der Wohlstand der einen basiert zum Teil auf der Armut
der anderen. Denn mit nur einem Job können sich viele Menschen nicht
mehr über Wasser halten. Minijobber und Leiharbeiter leben in
ständiger Angst davor, ihre Stelle zu verlieren. Die Unsicherheit
nimmt zu. Viele Rentner wissen nicht mehr, wie sie ihre Stromrechnung
bezahlen sollen. Wir nähern uns amerikanischen Verhältnissen.
Eine gute Politik muss sich auch daran messen lassen, wie sie mit
den Menschen umgeht, die durch das Raster fallen, insbesondere wenn
die entsprechenden Parteien das Adjektiv christlich oder
sozialdemokratisch in ihren Namen tragen. Es ist gut, dass der
Paritätische Wohlfahrtsverband den Finger in die Wunde legt, auch
wenn er die Zahlen in seinem Sinne interpretiert. Arme haben keine
Lobby.
Damit die soziale Spaltung nicht weiter voranschreitet, müssen die
Wohlhabenden ein wenig Verzicht üben; sonst distanzieren wir uns von
einer (mit-)menschlichen Gesellschaft. Keine Sorge: Sie sind dann
immer noch reich.
Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion
Telefon: 02331/9174160
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
524096
weitere Artikel:
- Badische Zeitung: Eskalation in der Ostukraine / Putin schadet sich
Kommentar von Thomas Fricker Freiburg (ots) - Man darf bezweifeln, ob der Zeitpunkt für die
Offensive gegen die Separatisten klug gewählt war. Er spielt
Wladimir Putin in die Karten, der die Operation prompt umgedeutet hat
in ein Verbrechen gegen das Volk. Allerdings handelt Kiew aus Not.
Die brutal agierenden Separatisten destabilisieren einen Landesteil,
dessen Mehrheit eben lange nicht so prorussisch eingestellt ist, wie
das auf der Krim der Fall war. Die Gefahr ist real, dass dadurch die
für Ende Mai geplante Wahl torpediert wird. Diese brauchen Jazenjuk, mehr...
- Schwäbische Zeitung: Fehlerarm bis 2016 durchhalten - Kommentar Ravensburg (ots) - Schon wieder muss Andreas Stoch den Korrektor
geben, und wieder sind die Probleme altbekannt: Schon beim
Inklusionsgesetz hat das Kultusministerium den Zeitplan gerissen. Und
bereits bei den Leitprinzipien zur sexuellen Vielfalt stolperten
Leser über ein verunglücktes Arbeitspapiere voller miss- und
unverständlicher Passagen, welches der Kultusminister erst nach
Monaten einkassierte. Und nun haben das beauftragte Landesinstitut
für Schulentwicklung und das Ministerium einen Bildungsplan
vorgelegt, dessen komplizierte mehr...
- Schwäbische Zeitung: Es heißt Völkermord - Kommentar Ravensburg (ots) - Noch bis Ende des Monats führt das Theater
Konstanz "Das Märchen vom letzten Gedanken" auf, eine dramatisierte
Fassung des Romans von Edgar Hilsenrath. Er thematisiert den
Völkermord an den Armeniern. Intendant Christoph Nix muss sich seit
der Premiere Pöbeleien von türkischen Nationalisten gefallen lassen.
Der türkische Generalkonsul hat Druck ausgeübt und die Verlesung
einer geschichtsklitternden Erklärung durchgesetzt. Dies alles 99
Jahre nach Beginn des Genozids, dem bis zu 1,5 Millionen armenischer
Kinder, mehr...
- Schwäbische Zeitung: Dem Gesetzgeber Beine machen - Leitartikel Ravensburg (ots) - Es ist fast lächerlich, wenn der
Bundesregierung zur angekündigten VdK-Verfassungsklage nichts anderes
einfällt, als von "veralteten Erkenntnissen" zu sprechen, die der
Beschwerde zugrunde lägen. Denn wenn es um die Baustellen in der
Pflege geht, scheint der Zeitfaktor in Berlin lange Jahre keine Rolle
gespielt zu haben. Vier Gesundheitsminister haben eine große
Pflegereform angekündigt, passiert ist wenig. Nach wie vor sterben
Zigtausende Demenzkranke, deren Pflege nicht angemessen
berücksichtigt wird. Den Pflegeheimen mehr...
- Badische Neueste Nachrichten: In der Armutsfalle?
Kommentar von Rudi Wais Karlsruhe (ots) - Mag sein, dass die Kluft zwischen Arm und Reich
in Deutschland rein rechnerisch wächst. Aber soll die Bundesregierung
deshalb die Sätze für Hartz IV kräftig erhöhen, und die Renten am
besten gleich mit? Zu den unbequemen Wahrheiten, die auch ein
großzügiger Sozialstaat seinen Bürgern zumuten muss, gehört auch die,
dass nicht jedes Schicksal fremdverschuldet ist und nicht jeder
Mensch im Leben gleich viel Glück hat.
24. April 2014
Pressekontakt:
Badische Neueste Nachrichten
Klaus Gaßner
Telefon: +49 (0721) mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|