EU wird nur mit Erneuerbaren Energien unabhängig /
Greenpeace warnt zum Tusk-Merkel-Treffen vor energiepolitischen Kurzschlüssen
Geschrieben am 25-04-2014 |
Berlin (ots) - Für Energieunabhängigkeit durch den konsequenten
Ausbau Erneuerbarer Energien demonstrieren heute
Greenpeace-Aktivisten vor dem Kanzleramt zum Treffen von
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und dem polnischen
Staatspräsidenten Donald Tusk in Berlin. Merkel und Tusk sprechen
über Energiesicherheit angesichts der aktuellen Entwicklung in der
Ukraine. Tusk hat eine Europäische Energieunion angeregt, die auf
fossile Energien und Fördertechnologien wie Fracking setzt. Vor
diesem Weg warnen die Umweltaktivisten mit einer Erdkugel von fünf
Metern Durchmesser und fordern mit einem Protestplakat:
"Energieunabhängigkeit durch Erneuerbare!" "Die EU kann sich
langfristig nur mit Erneuerbaren Energien unabhängig machen von
Energieimporten. Tusks Forderungen sind energiepolitische
Kurzschlusshandlungen, die Europa auf Kosten des Klimas weg von einer
erneuerbaren Zukunft lenken", sagt Karsten Smid, Energieexperte von
Greenpeace.
Die Ukraine-Krise hat eine Diskussion über Wege aus der
Abhängigkeit von russischen Energieimporten entfacht. Schon heute
steigern Investitionen in Europas Windparks und Solaranlagen die
Energieunabhängigkeit des Kontinents. Doch statt die Unabhängigkeit
durch den engagierten weiteren Ausbau der Erneuerbaren zu stärken,
bremst die Politik eher. Für die europäischen Energie- und Klimaziele
bis zum Jahr 2030 schlägt die EU-Kommission bislang einen
enttäuschend niedrigen Anteil der Erneuerbaren am Energiemix von
"mindestens 27 Prozent" vor. "Europa muss jetzt den Ausstieg aus
schmutziger fossiler Energie und gefährlicher Atomkraft einleiten.
Die Staatschefs müssen sich auf ehrgeizige Ausbauziele für
Erneuerbare Energien verständigen", so Smid. Erneuerbare Energien
befreien von doppelter Abhängigkeit In Europas bisheriger
Energieversorgung geht es um eine doppelte Abhängigkeit: von
Rohstoffimporten, aber auch von Energiekonzernen. Erneuerbare
Energien können Europa aus beiden Abhängigkeiten befreien. Anders als
der Kauf von Erdöl oder Erdgas ist etwa die Investition in eine
Solaranlage eine nachhaltige Investition in die Zukunft. Die
Wertschöpfung verbleibt auch künftig beim Besitzer. Zudem wird dieser
weniger abhängig von einem Energiekonzern.
Vor zwei Wochen erst haben die weltweit führenden
Klimawissenschaftler den dritten Teil ihres Berichts zu Wegen aus der
Klimakrise vorgestellt. Darin stellen die Wissenschaftler fest: Die
Umstellung auf Erneuerbare Energien ist technisch möglich und sie
bremst das Konsumwachstum nur minimal ab. Zugleich stellen sie die
Energieunabhängigkeit und Luftreinhaltung als zusätzliche Vorteile
heraus. Die EU-Staatschefs diskutieren bei einem Treffen Mitte Juni
das nächste Mal offiziell über die energiepolitische Zukunft Europas.
Greenpeace fordert drei ambitionierte und verbindliche 2030-Ziele:
eine Minderung der innereuropäischen Treibhausgasemissionen um
mindestens 55 Prozent, ein Ausbauziel von 45 Prozent für Erneuerbare
Energien und eine Senkung des Energieverbrauches um 40 Prozent.
Achtung Redaktionen: Karsten Smid, Tel. 0171-878 08 21,
Pressesprecher Gregor Kessler, Tel. 0151-72 70 29 18. Fotos: 0174
6446311 Greenpeace-Pressestelle: Telefon 040-30618-340, Email
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