Westdeutsche Zeitung: Merkel in den USA =
von Hagen Strauß
Geschrieben am 02-05-2014 |
Düsseldorf (ots) - US-Präsident Obama und Kanzlerin Merkel haben
demonstrativ ihre transatlantische Harmonie gezeigt. Ist das also das
neue Frühlingserwachen in den deutsch-amerikanischen Beziehungen?
Wohl kaum. Die Ukraine-Krise hat die zur Schau gestellte Einigkeit
politisch notwendig gemacht. Und damit ist indirekt auch der
Knackpunkt des derzeitigen Verhältnisses beider Länder benannt. Wo es
unabwendbar ist, schreitet man so gut es eben geht zusammen. Aber nur
da. Der Umgang miteinander ist über die Jahre nüchtern und
emotionslos geworden, pragmatisch, weitgehend ohne neue Impulse. Was
auch am persönlichen Verhältnis der Kanzlerin und des Präsidenten
liegt. Die Deutsche stand dem Amerikaner immer skeptisch gegenüber.
Ihm wiederum ist das Persönliche ähnlich unwichtig wie Merkel. Es
geht ihnen ganz kühl um die Sache. Und da steht jetzt an erster
Stelle die Lage in der Ukraine: Die Kanzlerin ist wegen ihrer
Kontakte zu Moskau und als Regierungschefin des derzeit ökonomisch
wohl stärksten europäischen Landes eine zentrale Figur im Umgang mit
der Krise. Das hat man ihr in Washington zu verstehen geben, das
weckt aber Erwartungen, die Merkel aus Sicht der USA noch nicht
erfüllt hat. Deswegen das Gepolter des Senators McCain. Denn während
die Amerikaner eine Einheitsfront gegen Putin bilden wollen und rasch
auf eine härtere wirtschaftliche Gangart gegenüber Russland setzen,
tritt Merkel weiter eher auf die Bremse - aus Rücksicht auf
innenpolitische und europäische Befindlichkeiten. Abwarten ist nun
mal ihr Markenzeichen. Gestern ist weiterhin Raum geblieben für
Merkels eher vorsichtige Herangehensweise im Ukraine-Konflikt.
Punktsieg für die Deutsche. Durch die Auseinandersetzung mit Russland
ist zugleich die NSA-Affäre in den Hintergrund getreten. In
Washington hat Merkel deutliche Worte dazu gescheut, nur von
Meinungsunterschieden gesprochen, die überwunden werden müssten.
Flankierend ist das Gutachten der Regierung bekannt geworden, mit dem
sie einen Auftritt Edward Snowdens vor dem NSA-Untersuchungsausschuss
verhindern will. Das riecht nach Feigheit vor dem Freund.
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Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
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