Jugendschutz durch "digitale Heimatkunde"
Geschrieben am 06-05-2014 |
Leipzig (ots) - Laut JIM-Studie 2013 besitzen bereits 78 Prozent
der 12-bis 19-Jährigen ein Smartphone. Auch der Besitz von Tablets
hat sich innerhalb eines Jahres verdoppelt. Die Hauptaspekte der
Nutzung liegen dabei unverändert in der Kommunikation und im Spiel.
Fragen nach Datenschutz und Privatsphäre scheinen dabei eine eher
geringe Rolle zu spielen. Wie ein erfolgeicher Kinder- und
Jugendschutz in einem sich dynamischen Umfeld aussehen kann, war am
Dienstag Thema einer Diskussion im Rahmen des Medientreffpunkts
Mitteldeutschland, durch die Eleni Klotsikas (Medienjournalistin)
führte.
Für Susanne Rieschel, Sprecherin der Initiative SCHAU HIN! und
Redakteurin beim ZDF, hat sich das Thema Jugendschutz im Internet in
den letzten Jahren nicht wesentlich verändert. Das Hauptproblem sie
nach wie vor, so Rieschel, die Eltern zu erreichen und für das Thema
Medienkompetenz zu sensibilisieren. Gleichzeitig seien aber die
Herausforderungen im Kinder- und Jugendschutz durch die Nutzung von
Smartphones, sozialen Medien und mobilem Internet eher größer
geworden. Erfolgreicher Jugendschutz braucht, so Rieschel weiter,
eine "konzertierte Aktion vom Kindergarten an über Grundschule und
Tageseinrichtungen hinweg".
Allerdings werde man mit erhobenem Zeigefinger von Jugendlichen
nicht als ernsthafter Gesprächspartner wahrgenommen, so Matthias
Schmidt, Bereichsleiter Medienkompetenzvermittlung der Medienanstalt
Sachsen-Anhalt. Regulierungen seien zwar durchaus notwendig, so
Schmidt, aber "in der Realität gehen Kinder und Jugendliche auf
Entdeckungsreise" im Internet. Vor diesem Hintergrund forderte
Schmidt, die Rahmenbedingungen der Medienkompetenzvermittlung durch
die Schaffung neuer Stellen in den Schulen, bei Familienhilfen und
auch der Polizei zu verbessern, das qualifizierte Personal dafür gebe
es bereits.
Auch Maren Würfel, Geschäftsführerin des Erfurter Netcode e.V.,
sprach sich für eine Ausweitung des Medienkompetenzförderbereichs
aus. Darüber hinaus müsse man aber auch das "Internet als Lebensraum"
betrachten, in dem es Räume geben müsse, die den Bedürfnissen von
Kindern und Jugendlichen gerecht werden. Als konkrete Maßnahmen
schlug Würfel u.a. die klare Trennung von Werbung und redaktionellen
Inhalten sowie eine kindgerechte Formulierung von
Datenschutzbestimmungen in sozialen Netzwerken vor. In Hinblick auf
die Nutzung des mobilen Internets und der Freigabe von Berechtigungen
bei Smartphone-Apps regte Würfel eine öffentliche Diskussion an, um
auf diesem Weg Druck gegenüber den Anbietern aufbauen zu können.
Welche Maßnahmen für den Jugendschutz von Inhalteanbietern in der
Praxis bereits ergriffen werden, darüber berichtete Susanne Ahrens,
Jugendschutzbeauftragte bei ProSiebenSat.1 Digital. Das Wissen über
Jugendschutzprogramme sei nicht besonders verbreitet, so Ahrens,
daher müsse man dort kommunizieren, wo sich Kinder und Jugendliche im
Netz aufhalten. Dementsprechend seien die eigenen Angebote auch mit
weiterführenden Informationen verlinkt. Ahrens forderte aber auch die
Verantwortung von Eltern und Schulen ein, die
Medienkompetenzvermittlung sei Aufgabe einer "digitalen Heimatkunde".
Pressekontakt:
Thomas Köhler, S-WOK
Telefon während des MTM: 0341 - 35 00 86 55
Telefon: 0341 - 30 81 91 20
Mobil: 0176 - 62 33 60 52
Telefax: 0341 - 30 81 91 22
E-Mail: koehler@s-wok.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
525900
weitere Artikel:
- Ende analoger Übertragung im Kabel frühestens in zwei bis drei Jahren Leipzig (ots) - Immer noch sieben Millionen TV-Haushalte empfangen
ihr Programm über analoge Signale, der Wechsel zu digital vollzieht
sich schleppend. Wann, wie und wo der Ausstieg aus der analogen
Verbreitung vollzogen wird, darüber sprachen im Rahmen des
Medientreffpunkt Mitteldeutschland Vertreter von Medien,
Kabelnetzbetreibern und Verbänden. Durch die lebhafte Diskussion
führte Michael Kayser (BBC World News).
Als "Tod auf Raten" bezeichnete Stefan Liebig, Viacom
International Media Networks, den derzeitigen Prozess der mehr...
- Axel-Springer-Preis für junge Journalisten: Das sind die besten Arbeiten 2014 Berlin (ots) - +++ Preisgelder von insgesamt 54.000 Euro /
Kategorien Internet, Fernsehen, Hörfunk und Print / Festredner Stefan
Aust +++
Am Dienstag, 6. Mai 2014, fand im Berliner Axel-Springer-Haus die
23. Verleihung des Axel-Springer-Preises für junge Journalisten
statt, der bedeutendsten Auszeichnung für Nachwuchsreporter aus
Deutschland, Österreich und der Schweiz. In den Kategorien Internet,
Fernsehen, Hörfunk und Print zeichneten vier unabhängige Jurys zwölf
Beiträge mit Preisgeldern von insgesamt 54.000 Euro aus. Rund mehr...
- Mehr als 2000 Besucher bei der Eröffnung von MEDIA CONVENTION Berlin und re:publica (FOTO) Berlin (ots) -
Berlins neuer Medienkongress, die MEDIA CONVENTION Berlin, und
Europas größte Konferenz für die digitale Gesellschaft, die
re:publica, haben mit einem gemeinsamen Opening in der STATION-Berlin
ihre Veranstaltungen eröffnet. Die Teilnehmer beider Veranstaltungen
wurden begrüßt durch die vier GründerInnen der re:publica Andreas
Gebhard, Johnny Haeusler, Tanja Haeusler und Markus Beckedahl, den
Medienboard-Geschäftsführer Elmar Giglinger sowie den Chef der
Berliner Senatskanzlei, Björn Böhning.
Elmar Giglinger, mehr...
- 3sat-Förderpreis für "Imraan, c/o Carrom Club" bei den Kurzfilmtagen in Oberhausen / 3sat gibt Auszeichnung an einen Film, "der sich durch eine neue Sichtweise auszeichnet" Mainz (ots) - Den mit 2.500 Euro dotierten "3sat-Förderpreis" für
einen Beitrag im Deutschen Wettbewerb, "der sich durch eine neue
Sichtweise auszeichnet", erhielt der herausragende, knapp 14-minütige
Dokumentarfilm "Imraan, c/o Carrom Club" von Udita Bhargava bei den
gerade zu Ende gegangenen 60. Internationalen Kurzfilmtagen
Oberhausen. 3sat vergibt als Medienpartner zum 16. Mal den
3sat-Förderpreis an einen talentierten Filmemacher mit einer Arbeit
im Deutschen Wettbewerb. Der Preis umfasst darüber hinaus das
Angebot, den ausgezeichneten mehr...
- Geburtshilfe in der Sackgasse / Ausufernde Versicherungsprämien lassen Hebammen und ärztliche Geburtshelfer resignieren Baierbrunn (ots) - Immer mehr freiberufliche Hebammen geben ihre
Tätigkeit auf. Sie können sich ihrem Job nicht mehr leisten, weil die
Prämien für die Berufshaftpflicht immer weiter steigen. Auch
ärztliche Geburtshelfer stehen vor dem gleichen Problem. Im Jahr 2000
betrug die Prämie für Hebammen noch 404 Euro im Jahr, ab Juli 2014
sind 5091 Euro fällig, berichtet das Apothekenmagazin "Baby und
Familie". Noch dramatischer ist diese Entwicklung bei den Ärzten: Sie
zahlen heute 40000 Euro und mehr, wenn sie geburtshilflich arbeiten
wollen. mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Sonstiges
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
Sat1.de mit neuem Online-Spiele-Portal Sat1Spiele.de / SevenOne Intermedia baut Bereich Games weiter aus
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|