EUCLID-Studie enthüllt, dass potenziell über 39.000 Fälle von Clostridium-difficile-Infektion jährlich unentdeckt bleiben
Geschrieben am 12-05-2014 |
Barcelona, Spanien (ots/PRNewswire) -
Clostridium difficile ist die Hauptursache von
Durchfall-Krankenhausinfektionen in den Industriestaaten[1]
Auf dem 24. Europäischen Kongress für klinische Mikrobiologie und
Infektionskrankheiten (ECCMID) wurden heute sämtliche Daten von
EUCLID vorgestellt, der bislang grössten Prävalenzstudie zur
Clostridium-difficile-Infektion (CDI) in ganz Europa. Das
Datenmaterial aus 482 Europäischen Krankenhäusern zeigt, dass an
einem einzigen Tag im Durchschnitt 109 Fälle von CDI wegen mangelndem
klinischen Verdacht oder unzureichender Labortests unentdeckt
bleiben, was potenziell zu 39.000 unentdeckten Fällen in Europa
jährlich führt.[2]
Die multimediale Pressemitteilung finden Sie unter folgendem Link:
http://www.multivu.com/mnr/71400524-EUCLID-clostridium-difficile-i
nfection
Die Studienergebnisse belegen, dass das Auftreten von CDI in
Europa (im Vergleich zu früheren Studien) zugenommen hat, und zwar um
4,12[3] bis 7,9[2] Fälle auf 10.000 Patienten-Bettentage zwischen
2008 und 2012 bzw. 2013. Des Weiteren unterstreichen die neuen Daten,
dass der CDI-PCR-Ribotyp 027, einer der virulentesten PCR-Ribotypen
im Zusammenhang mit CDI-Ausbrüchen[4], in Europa am häufigsten
auftritt.[5] Länder mit den höchsten Raten an CDI-Tests wiesen die
geringsten Raten an diesem ansteckenden C. difficile-Erregerstamm
auf.[5]
"Länder, die CDI mehr Aufmerksamkeit widmen, waren vermutlich in
der Lage, die Ausbrüche im Zusammenhang mit den viurlentestem
Errgerstämmen von C. difficile zu reduzieren, indem sie die
Frühdiagnose dieser üblicherweise im Krankenpflegebereich
auftretenden Infektionskrankheit verbessert haben", so Professor Mark
Wilcox, Professor für Medizinische Mikrobiologie, Leeds Teaching
Hospitals & University of Leeds. "Diese Studie zeigt auf, wie wichtig
es ist, dass wir die Durchführung von CDI-Tests in Krankenhäusern
verbessern, um dem zunehmenden Auftreten von CDI in Europa
entgegenzuwirken."
Die europäische, multizentrische, prospektive zweijährige
Punktprävalenzstudie zu Clostridium-difficile-Infektionen bei
hospitalisierten Patienten mit Diarrhö (EUCLID) umfasste 482
Krankenhäuser in 20 europäischen Ländern.
Die kompletten Ergebnisse vergleichen Daten, die an zwei
verschiedenen Tagen erfasst wurden, einer im Winter 2012/13 und einer
im Sommer 2013. An jedem der zugeteilten Tage, übermittelten die
teilnehmenden Krankenhäuser alle eingegangenen Stuhlproben an die
jeweils zuständigen EUCLID National-Coordinating-Labors (NCLs). Im
Ganzen wurden von den teilnehmenden Krankenhäusern 7.181 Stuhlproben
eingereicht.[2]
Die Studienergebnisse zeigen belegte jüngste Änderungen in den
CDI-Testrichtlinien und Methoden in ganz Europa auf, die zu einer
besseren Testpolitik und Auswahl der Labormethoden geführt haben.[2]
Das Datenmaterial zeigt, dass Falsch-Positiv-Raten zwischen den
beiden Studientagen in den Ländern zugenommen hatten, in denen die
Testabläufe und -methoden verbessert worden waren.[2] Ungeachtet
dessen verwenden mehr als 50 % der Krankenhäuser noch immer nicht die
exaktesten Testabläufe für CDI, und mehr als eine von fünf (21,8 %)
Proben, die beim NCL positiv auf CDI getestet wurde, war im
Krankenhaus vor Ort nicht untersucht worden.[2] Zusätzlich belegen
die Ergebnisse, dass mehr als die Hälfte (52,1 %) der Krankenhäuser
in Europa nur auf Anforderung von Ärzten CDI-Tests durchführen.[2]
"Die Richtlinien schreiben vor, dass Krankenhäuser jeden
ungeformten Stuhl auf CDI testen müssen, sofern der Grund der Diarrhö
unklar ist. Wir bemerken jedoch nach wie vor Probleme mit einem
Mangel an klinischem Verdacht und einem Mangel an CDI-Tests",
kommentierte Professor Mark Wilcox. "CDI ist eine Krankheit, die den
Patienten erhebliches Leid verursacht und für die Krankenhäuser in
Europa eine immense wirtschaftliche Belastung darstellt. Diese
Ergebnisse zeigen, dass es noch viel zu tun gibt, um den Umgang mit
und die Vorsorge vor CDI zu optimieren."
Die EUCLID-Studie wird koordiniert von der University of Leeds,
Vereinigtes Königreich, durch Professor Mark Wilcoxs
Forschungsgruppe, mit Unterstützung der EUCLID Core Group. Die Studie
wurde angeregt und finanziell unterstützt von der Astellas Pharma
Europe Ltd.
Über die Clostridium-difficile -Infektion
CDI ist eine schwere Krankheit, die infolge einer Infektion der
Darminnenwand mit dem Bakterium C. difficile entsteht. Das Bakterium
produziert Toxine, die zu einer Entzündung des Darms, zu Durchfall
und in manchen Fällen zum Tod führen können.[6] Patienten entwickeln
CDI üblicherweise nach einer Behandlung mit Breitband-Antibiotika,
welche die normale Darmflora zerstört und so die ungehemmte
Ausbreitung von C. difficile-Bakterien fördert.[7] CDI ist die
Hauptursache für Durchfall-Krankenhausinfektionen (nosokomiale
Diarrhö) in den Industrieländern [8] und CDI-Risiko und Rückfallraten
sind besonders hoch bei Patienten ab 65 Jahren. [9]Bei den derzeit
üblichen Therapien kommt es bei 25 % der CDI-Patienten innerhalb von
30 Tagen nach der Behandlung zu einem Rückfall.[10],[11],[ 12] Die
Europäische Gesellschaft für klinische Mikrobiologie und
Infektionskrankheiten (ESCMID) sieht in Rückfällen das
vordringlichste Problem bei der CDI-Behandlung.[13]
Über Astellas Pharma Europe Ltd.
Astellas Pharma Europe Ltd., mit Hauptsitz im Vereinigten
Königreich, ist eine europäische Tochtergesellschaft der in Tokyo
ansässigen Astellas Pharma Inc. Astellas ist ein Pharmakonzern, der
sich zur Aufgabe gemacht hat, Menschen in aller Welt durch die
Versorgung mit innovativen und zuverlässigen Pharmazeutika zu einer
besseren Gesundheit zu verhelfen. Als globales Unternehmen hat sich
Astellas dazu verpflichtet, durch eine Kombination von erstklassiger
Forschung und Entwicklung mit Marketingfähigkeiten auf dem
pharmazeutischen Weltmarkt weiter zu wachsen. Astellas Pharma Europe
Ltd. unterhält 21 Niederlassungen in Europa, dem Nahen Osten und
Afrika. Zusätzlich verfügt das Unternehmen über einen Standort für
Forschung und Entwicklung sowie drei Produktionsstätten in Europa.
Das Unternehmen beschäftigt in diesen Regionen ungefähr 4.300
Mitarbeiter. Weitere Informationen über Astellas Pharma Europe finden
Sie auf http://www.astellas.eu.
Literaturhinweise
1. Ananthakrishnan AN. Clostridium difficile infection:
epidemiology, risk factors and management. Nat Rev Gastroenterol
Hepatol 2011;8:17-26.
2. Davies KA, et al. Second report from the EUropean,
multi-centre, prospective bi-annual point prevalence study of
CLostridium difficile Infection in hospitalised patients with
Diarrhoea (EUCLID) PO753. Präsentiert auf dem ECCMID 2014.
3. Bauer MP et al. Clostridium difficile infection in Europe: a
hospital-based survey. Lancet 2011; 377:63-73.
4. Kuijper EJ, Coignard B, Tull P. Emergence of Clostridium
difficile-associated disease in North America and Europe. Clin
Microbiol Infect 2006;12 Suppl 6:2-18.
5. Davies KA. Increased diversity of C. difficile PCR-ribotypes
across European countries and disparity of 027 prevalence; results of
a European prevalence study of Clostridium difficile infection
(EUCLID) präsentiert auf dem ECCMID 2014.
6. Poutanen SM, et al. Clostridium difficile-associated diarrhoea
in adults. CMAJ 2004;171:51-8.
7. Kelly CP, et al. Clostridium difficile infection. Ann Rev Med
1998;49:375-390.
8. Crobach MJ, et al. European Society of Clinical Microbiology
and Infectious Diseases (ESCMID): Data review and recommendations for
diagnosing Clostridium difficile-infection (CDI). Clin Micro Infect
2009;15:1053-1066.
9. Pepin J, et al. Increasing risk of relapse after treatment of
Clostridium difficile colitis in Quebec, Canada. Clin Infect Dis
2005;40:1591-7.
10. Bouza E, et al. Results of a phase III trial comparing
tolevamer, vancomycin and metronidazole in patients with Clostridium
difficile-associated diarrhoea. Clin Micro Infect 2008;14(Suppl
7):S103-4.
11. Lowy I, et al. Treatment with Monoclonal Antibodies against
Clostridium difficile Toxins. N Engl J Med 2010;362;3:197-205.
12. Louie TJ, et al. Fidaxomicin versus vancomycin for Clostridium
difficile infection. N Engl J Med 2011;364:422-31.
13. Bauer MP, et al. European Society of Clinical Microbiology and
Infectious Disease (ESCMID): treatment guidance document for
Clostridium difficile-infection (CDI). Clin Micro Infect 2009;15:
1067-79.
Video:
http://www.multivu.com/mnr/71400524-EUCLID-clostridium-difficile-infection
Pressekontakt:
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an: Donna
Wright, Ruder Finn, dwright@ruderfinn.co.uk, Tel.: +44(0)20-7438-3085
/
Mindy Dooa, Astellas Pharma Europe Ltd., mindy.dooa@astellas.com,
Tel.:
+44-7826-912-339
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