Atradius Zahlungsmoralbarometer: Risiko für Zahlungsausfälle steigt
Geschrieben am 14-05-2014 |
Amsterdam Und Köln, Deutschland (ots/PRNewswire) -
35 % der Aussenstände, die nach 90 Tagen noch nicht bezahlt sind,
fallen ganz aus und können somit zu Liquiditätsengpässen bei
Unternehmen führen.
(Photo: http://photos.prnewswire.com/prnh/20140514/686619-c )
Das ergab eine aktuelle Studie der Atradius Kreditversicherung,
die die Zahlungsmoral in Westeuropa untersucht hat. Die für die
Studie befragten Unternehmen in Westeuropa gaben an, dass im
Durchschnitt 37,6 % des Gesamtvolumens an Forderungen gegenüber
Firmenkunden überfällig sind. 4,9 % der Forderungen sind auch nach
drei Monaten noch immer offen. Im Durchschnitt konnten 1,7 % der
Aussenstände als nichteinziehbarer Posten nur noch abgeschrieben
werden.
Am häufigsten hatten die Unternehmen aus der Türkei, Spanien,
Grossbritannien und Italien mit überfälligen Rechnungen und
Zahlungsausfällen zu kämpfen. Dänischen, schwedischen,
österreichischen und überraschenderweise auch griechischen Firmen
fällt der Forderungseinzug dagegen vergleichsweise leichter.
DasStudiendesign
Für das Atradius Zahlungsmoralbarometer wurden etwa 3.000
Unternehmen aus 14 europäischen Ländern nach ihren
Zahlungserfahrungen mit Geschäftskunden befragt. Zudem stellt die
Studie Faktoren, die die Profitabilität der befragten Firmen
beeinflussen, heraus und beleuchtet das Forderungsmanagement der
Befragten, indem u. a. die durchschnittliche Forderungslaufzeit in
Tagen untersucht wurde.
Verspätete Zahlungen als Finanzierungsinstrument
Während 46,6 % der Befragten eine unzureichende Liquidität als
Hauptgrund für verspätete Zahlungen bei ihren inländischen und 35,2 %
bei ausländischen Kunden sehen, nutzen sowohl lokale als auch
ausländische Abnehmer verspätete Zahlungen oftmals auch als
Ersatzfinanzierung. Am häufigsten beobachten die deutschen Befragten
diesen Trend bei ihren Inlandskunden mit 50,3 %. 42,4 % der dänischen
Befragten beobachten dies bei ihren ausländischen Kunden. Die
Insolvenz eines heimischen Abnehmers wurde von 20,5 % der Befragten
als Grund genannt. Als weitere Hindernisse für verspätete Zahlungen
von ausländischen Abnehmern sehen ein Viertel der Befragten zum einen
die Komplexität der Zahlweise und zum anderen die Ineffizienz des
Bankensystems.
Schutz gegen Forderungsausfall
Die Studienergebnisse belegen, wie wichtig die Analyse verspäteter
Zahlungen ist und wie diese verhindert werden können, um finanzielle
Einbussen zu vermeiden. Drei von fünf der Befragten gaben an, dass
sie entsprechende Instrumente einsetzen, um Zahlungsrisiken zu
minimieren. Am häufigsten setzen sie das Mahnwesen (46,2 %) und die
Prüfung der Bonität des Abnehmers (43,3 %) zum Schutz gegen
Forderungsausfall ein.
Hindernisse für die eigene Profitabilität
Trotz der verbesserten Wirtschaftsaussichten in vielen Ländern
geben die befragten Unternehmen als grösste Herausforderung für die
eigene Profitabilität in diesem Jahr eine sinkende Nachfrage und eine
unzureichende Liquidität an. Für Schweden, Dänen, Türken und
Österreicher stellt eine sinkende Nachfrage die grösste Sorge dar.
Ein adäquater Cash Flow ist für die Unternehmen in Griechenland,
Österreich, Grossbritannien und Frankreich am wichtigsten. Der Einzug
offener Forderungen war im Durchschnitt für knapp 25 % der Befragten
die grösste Herausforderung. 33 % der niederländischen Unternehmen
und 30 % der Deutschen sehen wiederum das Inkasso von Rechnungen als
grösste Herausforderung. Als Konsequenz nutzen die Firmen aus diesen
Ländern verstärkt Inkassodienstleister. Das gilt auch für Schweden
und Frankreich.
Chief Market Officer Andreas Tesch von Atradius kommentiert: "Die
Studie zeigt, dass die Unternehmen gut damit beraten sind, ihr
Risikobewusstsein zu schärfen. Zahlungsverzögerungen und
Zahlungsausfälle werden in naher Zukunft nicht zurückgehen. Während
die Insolvenzen eine langsame Erholung und damit einen positiven
Trend zeigen, liegt das Insolvenzniveau in den Industrieländern 2014
noch immer 32 % über dem Niveau aus dem Jahr 2007. Wir erwarten eine
Erholung in Spanien, den Niederlanden, Dänemark und Irland. In den
meisten Märkten gehen wir allerdings nur von einer Stabilisierung -
in vielen Fällen auf einem hohen Niveau - aus. Das Insolvenzniveau
ist noch immer doppelt so hoch wie vor der Krise."
Sie finden die gesamten Studienergebnisse für Westeuropa sowie die
14 Länderberichte auf http://www.atradius.de im Bereich Publikationen
zum kostenfreien Download.
Über Atradius
Die Atradius Gruppe bietet weltweit Kreditversicherung,
Bürgschaften und Inkassodienste an. Mit mehr als 160 Büros in 50
Ländern hat Atradius Zugang zu Bonitätsinformationen von über 100
Millionen Firmen weltweit. Das Produktangebot hilft Unternehmen auf
der ganzen Welt, sich vor Forderungsausfällen zu schützen, wenn ihre
Kunden gelieferte Waren oder erbrachte Dienstleistungen mit
Zahlungsziel nicht bezahlen können.
http://www.atradius.de
Photo:
http://photos.prnewswire.com/prnh/20140514/686619-c
Pressekontakt:
Für weitere Informationen: Atradius Corporate Communications,
Esther Blömer, Tel.: +49-(0)221-2044-1992, E-Mail:
esther.bloemer@atradius.com
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