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EU-Projekt entwickelt Faltrad in Aktentaschen-Größe - Firma aus Hessen beteiligt (FOTO)

Geschrieben am 15-05-2014

Berlin (ots) -

Das europäische Forschungsprojekt Bike Intermodal hat einen
Prototyp für ein Faltrad entwickelt, das sich auf Aktentaschen-Größe
zusammenklappen lässt und nur 7,5 kg wiegt. An dem innovativen Rad
haben Partner aus dem privaten und öffentlichen Sektor aus Italien,
Schweden, der Schweiz und Deutschland mitgearbeitet. sowie
Forschungsinstitute, darunter ist der hessische Hersteller von
Polymeren Ticona.

Das Rad, das auf die Größe 50 x 40 x 15 cm zusammengefaltet werden
kann, lässt sich einfach verstauen, transportieren oder im
Restaurant, in der Bar oder im Kino schnell in die Ecke stellen. Die
einzelnen Bauteile sind darüber hinaus vollständig wiederverwertbar.
Dies bedeutet, dass das Fahrrad von der Produktion bis zu seinem
Gebrauch und der Wiederverwendung einem umweltfreundlichen
Lebenszyklus folgt. Alessandro Belli von Tecnologie Urbane, einer der
wichtigsten an dem Projekt beteiligten Partner und Gründer des von
Bike Intermodal ausgegliederten Start-ups, kommentiert: "Mit Bike
Intermodal verbinden wir optimale Vorgehensweisen in den Bereichen
Design, Produktion und Montage. Wir verwenden die neuesten auf dem
Markt erhältlichen Materialien, um ein super-kompaktes,
leichtgewichtiges und attraktives Fahrrad zu schaffen, das den
Anforderungen des Lebens in der Stadt optimal gerecht wird. Wir
hoffen, nicht nur Fahrradliebhaber zu überzeugen, sondern auch jene
zu ermutigen, die bisher davor zurückgescheut sind, sich endlich auf
ein Fahrrad zu schwingen und die Freiheit zu genießen, die ihnen
dadurch ermöglicht wird."

Nach einer aktuellen Online-Umfrage des Marktforschungsinstituts
INSAConsulere radelt momentan jeder sechste Erwerbstätige in
Deutschland zur Arbeit. Von Juni bis August ruft die Aktion "Mit dem
Rad zur Arbeit" wieder zum Verzicht auf das Auto auf. Die Aktion
findet bereits zum zehnten Mal in Folge statt. Im Jahr 2013 radelten
bundesweit rund 174.000 Arbeitnehmer mit und legten insgesamt 24,9
Millionen Kilometer zurück, wodurch ca. 4,9 Kilogramm Millionen CO2
eingespart werden konnten.

Revolutionäres Design im Bereich der Falträder

Jedes Jahr werden etwa 135 Millionen Fahrräder produziert.
Falträder machen dabei einen Marktanteil von 2 % aus. Bike Intermodal
nimmt dabei Abstand von einer typischen Fahrrad-Lieferkette und
bewegt sich in Richtung einer von der Automobilindustrie inspirierten
Lieferkette. "Wir haben das Fahrrad robuster gemacht, indem wir die
Anzahl der Bauteile limitierten und nur die widerstandsfähigsten und
dabei leichtgewichtigsten Materialien verwenden, so zum Beispiel
Magnesium. Jedes Teil wurde getestet und lässt sich sowohl
zurückverfolgen als auch wiederverwerten. Unser Prozess konzentriert
sich auf Qualitätskontrolle, die Rückverfolgbarkeit des
Produktlebenszyklus und Umweltbewusstsein", betont Belli. Kernstück
des "intermodalen Fahrrads" ist ein vorgespannter Rahmen, der sich
wie das Fahrgestell eines Flugzeugs öffnen und schließen lässt und
aus Aluminiumguss oder Magnesium sowie segeltauglichen Kabeln
hergestellt wird. Zukünftig können auch Graphen verwendet werden, um
den Rahmen weiter zu verstärken und sein Gewicht zu reduzieren. Ein
eigens vom Projektpartner Maxon Motor (einem Mitglied der
BRAUN-Familie) entwickelter Motor unterstützt die Mobilität, ohne
dabei übermäßiges Gewicht hinzuzufügen. Sogar mit Motor wiegt das
Fahrrad nahezu die Hälfte eines vergleichbaren Faltrads ohne
Elektroantrieb und nimmt dabei nur etwa ein Fünftel des Platzes in
Anspruch.

Das Gewicht und die Größe des Fahrrads wurden mithilfe von
Feldstudien optimiert, die an der Universität Florenz entwickelt und
von den Partnern ATAF und LPP durchgeführt wurden. Letztere sind
Betreiber öffentlicher Verkehrsmittel in den Städten Florenz (IT) und
Ljubljana (SI). Diese Studien basieren auf Fragebögen und Tests mit
Falträdern von Wettbewerbern. Sie wurden mithilfe einer Testgruppe
von Berufspendlern, Tagespendlern und Studenten durchgeführt und
führten zu einem besseren Verständnis darüber, welche Elemente
verbessert werden mussten, um die Anwenderfreundlichkeit des
Prototyps zu erhöhen.

Entwicklung und Vermarktung des Produkts

Das Forschungsprojekt Bike Intermodal erhielt von der Europäischen
Union Fördergelder in Höhe von 1,58 Millionen Euro. Seit dem
Abschluss des Projekts hat das Start-up weiter an einer Optimierung
des Designs und Produktionsprozesses des Fahrrads gearbeitet und
inzwischen einen kommerziell umsetzbaren Prototyp entwickelt. Das
Unternehmen führt zurzeit Gespräche mit einer Reihe von
Venture-Capitalists sowie einigen bekannten Namen in der
Automobilindustrie, um den Prototyp auf den Markt zu bringen. Unter
optimalen Produktionsbedingungen rechnet Belli mit einem Preis von
800 Euro für ein Fahrrad ohne Motor und mit 1.300 Euro für das Modell
mit Antrieb. Zudem wird es zum Preis von 500 Euro ein sogenanntes
Fixie*-Modell mit nur einem Gang geben. Nach der Markteinführung
rechnet Belli mit einem Preis von 1000 Euro für ein Fahrrad ohne
Motor und 1500 Euro für das Modell mit Antrieb. Angesichts der
Tatsache, dass mehr als zwei Drittel der europäischen Bevölkerung in
großen und kleinen Städten leben - und dies mit steigender Tendenz -
ist der potenzielle Markt beachtlich.

Michael Jennings, Sprecher der für Forschung, Innovation und
Wissenschaft zuständigen EU-Kommissarin Máire Geoghegan Quinn,
kommentiert: "Bike Intermodal ist ein gutes Beispiel für die Form von
Innovation, von der wir uns in Europa noch mehr wünschen, um die
Lebensqualität und wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit zu
verbessern. Eines der wichtigsten Ziele von Horizon 2020, unserem
neuen Förderprogramm für Forschung und Innovation, Die Verbesserung
der Mobilität in städtischen Gebieten und eine Verringerung von Staus
und Umweltverschmutzung zählen zu den wichtigsten Prioritäten in
Europa. Unser Ziel besteht darin, ausgezeichneten Ideen aus dem Labor
auf den Markt zu bringen. Je mehr innovative Unternehmen wir haben,
desto besser ist dies für die europäische Wirtschaft."

Weitere Informationen erhalten Sie hier: www.bike-intermodal.eu

*Sogenannte "Fixie"-Fahrräder sind Räder mit nur einer Gangstufe,
die direkt mit der Nabe des hinteren Rads verbunden ist. Diese
Fahrräder verfügen über keinen Freilauf und können nicht ausrollen.
Das heißt, wenn sich die Räder bewegen, sind gleichzeitig immer auch
die Pedale in Bewegung.

Über Bike Intermodal

Bike Intermodal ist ein von der Europäischen Union innerhalb des
7. Rahmenprogramms (FP7) gefördertes Forschungsprojekt, das Partner
aus dem privaten und öffentlichen Sektor sowie Forschungsinstitute
miteinander vereint: Tecnologie Urbane, ein Unternehmen, das sich mit
allen Aspekten urbanen Designs beschäftigt, von Transport bis zu
Mikro-Urbanismus und von Kommunikation bis zu Stadtmobiliar (IT),
Trilix, ein Fahrzugdesign- und Ingenieurbüro (IT), LPP (SI) und AFAT
(IT), Betreiber öffentlicher Verkehrsmittel, Maxon Motors, führender
Hersteller hochpräziser Antriebssysteme (CH), Ticona, führender
Hersteller von Polymeren für die Automobil-, Elektro- und
Elektronikindustrie (DE) sowie die Universität Florenz (IT).

Über die Förderung von Forschung und Innovation in Europa

Am 1. Januar hat die Europäische Union das neue Förderungsprogramm
"Horizont 2020" für Forschung und Innovation gestartet. Die Laufzeit
dieses Programms beträgt sieben Jahre. Innerhalb dieses Zeitraums
werden seitens der EU fast 80 Mrd. Euro in Forschungs- und
Innovationsprojekte investiert, um die Wettbewerbsfähigkeit Europas
zu stärken und den Horizont des menschlichen Wissens zu erweitern.

Das Forschungsbudget der EU dient hauptsächlich der Erforschung
von Technologien zur Verbesserung des alltäglichen Lebens und ist
hauptsächlich auf Bereiche wie Gesundheit, Umwelt, Transportwesen,
Lebensmittel und Energie ausgerichtet. Außerdem wurden mit der
Pharma-, Luftfahrt- und Raumfahrt- sowie mit der Fahrzeug- und
Elektroindustrie Forschungspartnerschaften gegründet. Sie sollen
Investitionen des privaten Sektors anregen, die das zukünftige
Wachstum und die Schaffung von Arbeitsplätzen mit hohen
Qualifikationsanforderungen unterstützen. "Horizont 2020" wird sich
in noch größerem Maße dafür einsetzen, exzellente Ideen in
marktfähige Produkte, Verfahren und Dienstleistungen zu verwandeln.

Hier erfahren Sie Aktuelles zu Forschung und Innovation in Europa:

http://ec.europa.eu/programmes/horizon2020/
http://www.facebook.com/innovation.union
http://twitter.com/innovationunion



Pressebeauftragte:

Katja Krug (E-Mail: Katja.Krug@cohnwolfe.com;
Tel.: +49 [0]40 808016-118)
Phil Stephan (E-Mail: Phil.Stephan@cohnwolfe.com;
Tel.: +49 [0]40 808016-119)

Zuständiger EU-Repräsentant:
Michael Jennings (E-Mail: Michael.Jennings@ec.europa.eu)
Nikola John (E-Mail: Nikola.John@ec.europa.eu;
Tel.: +49 [0]30 2280-2410)


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