Accenture-Studie: Digitalisierung ist Schlüssel für mehr Wachstum in Europa
Geschrieben am 15-05-2014 |
Brüssel/Kronberg (ots) - Digitale Technologien können die
Wettbewerbsfähigkeit Europas entscheidend verbessern und das Wachstum
auf dem Kontinent ankurbeln, so der Konsens unter führenden
europäischen Wirtschaftsvertretern. Das ist das Ergebnis einer Studie
des Managementberatungs-, Technologie- und Outsourcing-Dienstleisters
Accenture, die heute auf dem Wirtschaftsgipfel 'European Business
Summit' vorgestellt wurde.
Demnach sind 96 Prozent der befragten Vorstände überzeugt, dass
die Digitalisierung die Wettbewerbsfähigkeit Europas steigern wird.
Mit Blick auf die Konjunkturaussichten wächst der Optimismus: 60
Prozent der Manager glauben, dass sich die wirtschaftliche Lage
Europas in den kommenden drei Jahren verbessern wird. Im vergangenen
Jahr waren das nur 46 Prozent. Deutsche Führungskräfte sind besonders
positiv gestimmt: 68 Prozent von ihnen erwarten eine weitere
Verbesserung bis 2017.
Obwohl die Chancen der Digitalisierung erkannt werden, gehen die
Wirtschaftsvertreter davon aus, dass Europa nicht mit China oder den
USA mithalten kann. 61 Prozent der Befragten sehen die US-Wirtschaft
bei der Digitalisierung aktuell in einer führenden Rolle. Immerhin 53
Prozent glauben, dass die USA auch in drei Jahren noch dieser
Position sein werden. Die Konkurrenz durch China wird hingegen
zunehmen. Etwa die Hälfte (51 Prozent) der Befragten meint zwar, dass
Europa bei der Entwicklung digitaler Technologien derzeit China
voraus ist, doch nur 30 Prozent erwarten, dass dieser Vorsprung auch
2017 noch gehalten werden kann.
"Europa verfügt durchaus über Wachstumspotential, aber angesichts
des immer stärker werdenden globalen Wettbewerbs müssen die
Verantwortlichen nun handeln", sagt Walter Hagemeier, Geschäftsführer
für den Bereich Strategy bei Accenture. "Es gilt, die Chancen der
Digitalisierung für die Wirtschaft jetzt mit Nachdruck zu nutzen."
Digitalisierung als Herausforderung
Viele Führungskräfte nehmen die digitale Revolution als große
Herausforderung wahr, denn sie wird kurzfristig weitreichende
Auswirkungen auf alle Wirtschaftszweige haben. 62 Prozent der
Befragten glauben, dass die Digitalisierung bestehende
Geschäftsmodelle in ihrer Branche innerhalb der kommenden zwölf
Monate grundlegend verändern oder gar obsolet machen wird. 63 Prozent
befürchten dadurch Kunden an die Konkurrenz zu verlieren, sollte es
ihnen nicht gelingen, die neuen Technologien zeitnah zu adaptieren.
Dennoch investieren die Unternehmen bisher vor allem mit dem Ziel der
Effizienzsteigerung in digitale Technologien (60 Prozent). Nur 40
Prozent der Befragten tun dies, um neue Produkte und Dienstleistungen
zu entwickeln.
"Digitale Technologien helfen dabei, Prozesse zu optimieren und
Kosten zu senken. Wer sich aber einzig auf diese beiden Ziele
konzentriert, unterschätzt die Möglichkeiten, die diese Technologien
als Hebel für mehr Wachstum bieten", so Walter Hagemeier. "Die
Digitalisierung kann dazu beitragen, die Produktivität zu steigern
und Innovation anzutreiben. Deshalb sollten Firmen ihre Investitionen
in digitale Technologien in den Bereichen bündeln, die unmittelbar zu
mehr Wachstum führen. Außerdem müssen sie den Einsatz dieser
Technologien zu einem Kernbestandteil ihrer Geschäftsstrategien
machen."
Nach Ansicht der Befragten ist die europäische Wirtschaft trotz
dieser Herausforderungen im globalen Vergleich bereits gut
aufgestellt. Eine Mehrheit (61 Prozent) ist überzeugt, dass Europa
ausreichend wettbewerbsfähig ist und 47 Prozent glauben, dass die
Wettbewerbsfähigkeit sich in den nächsten drei Jahren sogar weiter
verbessern wird. Damit dies erreicht wird, sehen die
Wirtschaftsvertreter drei Handlungsfelder als besonders wichtig an:
40 Prozent der Befragten fordern weitere Investitionen in den Ausbau
der digitalen Infrastruktur, 38 Prozent wollen spezielle
Innovations-Cluster errichten und 35 Prozent erwarten zusätzliche
Maßnahmen der Politik, um das Investitionsklima für Unternehmen in
Europa zu verbessern.
Deutsche besonders optimistisch
Die deutschen Unternehmensführer sind laut der Studie besonders
überzeugt von der aktuellen Stärke der europäischen Wirtschaft: 85
Prozent halten Europa für wettbewerbsfähig, und 52 Prozent glauben,
dass die Wettbewerbsfähigkeit in den nächsten drei Jahren weiter
zunimmt. Allerdings unterschätzen sie das disruptive Potenzial der
Digitalisierung: Nur 41 Prozent gehen davon aus, dass sich bestehende
Geschäftsmodelle in ihrer Branche durch digitale Technologien in
kurzer Zeit grundlegend ändern werden. Etwas weniger als die Hälfte
(44 Prozent) glaubt, dass ihr Unternehmen im Zuge der Digitalisierung
Kunden an die Konkurrenz verlieren wird.
"Oft heißt es, dass kleine Start-Ups ausschlaggebend für die
digitale Wettbewerbsfähigkeit seien, weshalb Europa gegenüber den USA
im Nachteil wäre. Angesichts der zunehmenden Verbreitung digitaler
Technologien wird das nächste Jahrzehnt jedoch eher von großen
Unternehmen geprägt sein, welche die Digitalisierung erfolgreich
nutzen, um den eigenen Kundenkreis zu erweitern und neue
Umsatzquellen zu erschließen," sagte Marcus Beyrer, Generaldirektvor
von BUSINESSEUROPE. "Eine unternehmerische Kultur ist zweifellos
wichtig. Doch ebenso bedeutend ist die Zusammenarbeit zwischen großen
und kleinen Firmen mit dem Ziel, neue digitale Anwendungen noch
schneller auf den Markt zu bringen."
Über die Studie
Die Studie "Accelerating Europe's Comeback" von Accenture und dem
europäischen Wirtschaftsverband BUSINESSEUROPE zeigt auf, wie
Führungskräfte in Europa das Wachstum der Region und die Rolle
digitaler Technologien für einen Wirtschaftsaufschwung bewerten.
Dafür wurden 513 Führungskräfte in Europa telefonisch zwischen
Februar und März 2014 befragt. http://ots.de/Z2w0f
Über Accenture
Accenture ist ein weltweit agierender Managementberatungs-,
Technologie- und Outsourcing-Dienstleister mit rund 289.000
Mitarbeitern, die für Kunden in über 120 Ländern tätig sind. Als
Partner für große Business-Transformationen bringt das Unternehmen
umfassende Projekterfahrung, fundierte Fähigkeiten über alle Branchen
und Unternehmensbereiche hinweg und Wissen aus qualifizierten
Analysen der weltweit erfolgreichsten Unternehmen in eine
partnerschaftliche Zusammenarbeit mit seinen Kunden ein. Accenture
erwirtschaftete im vergangenen Fiskaljahr (zum 31. August 2013) einen
Nettoumsatz von 28,6 Mrd. US-Dollar. Die Internetadresse lautet
www.accenture.de.
Pressekontakt:
Dr. Thomas Wittek
Telefon +49 6173 94- 63105
Mobil +49 175 57- 63105
thomas.wittek@accenture.com
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