Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Deutsche Bank/Kapitalerhöhung
Geschrieben am 19-05-2014 |
Stuttgart (ots) - Der Bank, die weiter an vielen Fronten mit
juristischen Problemen kämpft, fehlt eine Strategie, die auch von den
Kunden und der Öffentlichkeit verstanden wird. So bleibt der
hochtrabende Anspruch auf einen Kulturwandel, der doch angeblich
Schluss machen soll mit den Geschäften in der Grauzone, eine hohle
Phrase, denn die Jagd nach Rendite hat weiterhin Priorität. Solange
Banker von ihren Vorgesetzten strikt nach geschäftlichem Erfolg,
messbar in Zahlen, beurteilt werden und sich daran auch selbst
orientieren - stets den Bonus im Blick -, ist der Kulturbegriff
bestenfalls eindimensional.
Gewiss gibt es bei dem Kreditinstitut viele Beschäftigte, die noch
mit einem Bild vom Bankmanager groß geworden sind, das nichts mit
einem Investmentbanker auf Renditejagd zu tun hat, sondern mit dem
eines Dienstleisters für die Realwirtschaft. Das mag altmodisch
klingen, aber der Kurs der Bank in der Vergangenheit hat nicht
erkennen lassen, wofür die einzige international noch bedeutende
Großbank Deutschlands wirklich steht. Die Doppelspitze Jürgen
Fitschen und Anshu Jain liefert das passende Bild dazu.
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