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Programmhinweise/-änderungen für das SWR Fernsehen bis 4.7.2014

Geschrieben am 21-05-2014

Baden-Baden (ots) - Freitag, 23. Mai 2014 (Woche 21)/21.05.2014

22.00 Nachtcafé

Die SWR Talkshow Gäste bei Wieland Backes Wenn Essen zum Problem
wird - zwischen Allergie und Hysterie

"Ich trinke meinen Cappuccino nur noch mit Sojamilch, ich leide
unter Laktoseintoleranz." Oder "Weizenbrötchen kommen mir nicht auf
den Frühstückstisch, ich vertrage kein Gluten." Sätze wie diese
fallen immer häufiger. 20 Prozent der Deutschen sind sich sicher,
dass ihr Körper gegen gewisse Nahrungsmittel rebelliert. Tatsächlich
sind es etwa drei Prozent, die wirklich unter einer
Lebensmittelallergie leiden. Mittlerweile scheint es fast ein
Modetrend zu sein, mit solch einer Beeinträchtigung leben zu müssen
und detailgetreu beim Tischgespräch über Blähbauchfolgen zu
philosophieren. Die Industrie hat sich auf das lukrative Geschäft mit
der Angst eingestellt, in den Supermarktregalen gibt es eine Vielzahl
an laktose- und glutenfreien Lifestyle-Produkten. Diese
Unverträglichkeits-Schonkost hinterlässt auch im Geldbeutel Spuren.
Und die Therapeutenseite lebt auch ganz gut von besorgten Patienten.
Es gibt Testverfahren, an denen scheiden sich die Medizin-Geister:
Die einen halten sie für wertlos, andere für essentiell. Fakt ist:
Heilpraktiker wie auch Schulmediziner verdienen ordentlich an manch
fragwürdigen Untersuchungen, die häufig aus eigener Tasche bezahlt
werden müssen. Lauert wirklich hinter jedem Bissen der Feind? Was
sind Zeichen für eine lebensbedrohliche Lebensmittelallergie? Sind
Allergien die neue Volkskrankheit?

Petra Claußen-Winters ganzes Leben dreht sich um die Ernährung.
Biokost, Fitness und ein akribisches Essenstagebuch im Internet sind
ihr Steckenpferd. Die Pfälzerin hat es auch schon übertrieben und
zeigte orthorektische Züge: Zeitweise aß sie zwanghaft vegane
Rohkost, obwohl sie spürte, dass sie immer schwächer wurde - bis zum
Kollaps. Sie hat seitdem viele Ernährungsformen probiert, ist aber
überzeugt: "Für mich ist rohe, früchtebasierte Kost das Beste."

Harry Schulz hält gar nichts von dem großen Aufsehen, das viele
heute um ihr Essen machen. Der Kult-Imbissbuden-Betreiber und
Allesesser hält es für übertrieben, dass so viele Menschen von sich
behaupten, an einer Sensibilität oder Unverträglichkeit zu leiden. In
seinem Grill in Hamburg gibt es auch keine veganen Extrawürste.
Schulz ist überzeugt: "Fleisch ist Teil unserer Esskultur."

Patrik Baboumian kann gut darauf verzichten. 2011 wurde er als
Vegetarier zum "Stärksten Mann Deutschlands" gekürt und lebt seitdem
sogar komplett vegan. Obwohl er auf alle tierischen Lebensmittel
verzichtet, ist der Kraftsportler ein wahres Muskelpaket, das zur
Gallionsfigur der veganen Bewegung wurde. Für die wirbt der vor
Gesundheit strotzende Strongman mit dem Spruch: "Die stärksten Tiere
sind Pflanzenfresser: Gorillas, Büffel, Elefanten und ich."

Ei, Milch, Nüsse, Fisch - auf diese und viele weitere Lebensmittel
muss die zwölfjährige Laura Knauf verzichten. Die Schülerin ist seit
ihrer Geburt hochgradig allergisch und darf nichts essen, von dem sie
nicht die genaue Zutatenliste kennt. Auch Mutter Michaela passt sich
zuhause dem akribischen Speiseplan ihrer Tochter an, denn: "Kleinste
Spuren am Besteck können für mein Kind bereits lebensbedrohlich
sein."

Welche Folgen das haben kann, zeigt der Fall von Genevieve Kuske.
Während ihres Abi-Urlaubs in Spanien aß sie nichts ahnend ein
Vanille-Eis, das Spuren von Nüssen enthielt und starb einige Stunden
später an einem anaphylaktischen Schock. Ihre Mutter Tatjana Kuske
blieb ratlos und voller Trauer zurück. "Unsere Tochter war eine
absolute Frohnatur, wir konnten nicht damit rechnen, dass durch ihre
Allergie so etwas passiert."

Prof. Martin Raithel beobachtet eine Zunahme der allergischen
Erkrankungen. Einseitige Ernährung und übertriebene Hygiene können
dem Oberarzt zufolge Gründe für ein geschädigtes Immunsystem sein.
Der Allergologe an der Uniklinik Erlangen hält nichts von
Ernährungshysterie. "Jeder sollte nachdenken: Welches Essen benötigt
mein Körper und welchen Versprechungen der Lebensmittelindustrie kann
ich wirklich trauen?"

An der Bar:

Als der langjährige ZDF-Hitparade-Moderator Uwe Hübner vor Jahren
mit starken Magenschmerzen ins Krankenhaus eingeliefert wurde,
wussten die Ärzte zunächst nicht, was ihm fehlte.
Gluten-Unverträglichkeit war damals noch kein Thema. Erst Wochen
später bekam Hübner die Diagnose Zöliakie und die Gewissheit, dass er
zukünftig auf Dinge, wie Pizza, Pasta, Brot und Bier verzichten muss.
Nicht leicht, doch heute sagt er: "Auch ohne Gluten lässt es sich
köstlich leben."

Samstag, 24. Mai 2014 (Woche 22)/21.05.2014

21.50 Frank Elstner: Menschen der Woche

Diesmal zu Gast:

Harald Dietl:

Er wollte Schauspieler werden, seit er als Fünfjähriger im Zirkus
den Pausenclown gesehen hatte. Harald Dietl spielte fast überall auf
der Welt Theater, arbeitete als Synchronsprecher, wirkte in
internationalen Kinofilmen mit und war in über 100 Fernsehrollen zu
sehen. Am bekanntesten machte ihn der Kommissar "Kalle Feldmann" in
der Krimiserie "Die Männer vom K3". Bis heute steht der 81-jährige
Schauspieler, der auch mal für die ARD als Dokumentarfilmer arbeite
und zahlreiche Romane schrieb, auf der Theaterbühne.

Thomas Hampson:

Der amerikanische Star-Bariton Thomas Hampson (59) gehört zur
ersten Liga der Opern- und Konzertsänger dieser Welt. Gerade hat er
bei den Salzburger Osterfestspielen in Richard Strauss' Oper
"Arabella" Erfolge gefeiert. Er ist mehrfach mit Grammys und
Ehrendoktor-Würden international ausgezeichnet, gilt als bester
Mahler-Interpret seiner Zeit und hat ein Faible für Golf, Yoga,
Pilates und Krafttraining. Seine besondere Liebe gilt dem deutschen
Liedgut und der deutschen Sprache. Hampson ist mit einer
österreichischen Gräfin aus der Steiermark verheiratet, hat vier
Kinder und ein Enkelkind. Er lebt in Zürich und New York.

Jürgen Freiherr von Rosen und Martin Freiherr von Rosen:

Jürgen Freiherr von Rosen ist Naturheilkundler und
Langstreckenläufer mit Leib und Seele. Und er lebt das vor, was er
seinen Patienten seit mehr als 40 Jahren empfiehlt. Dass er dabei
auch Thesen vertritt, die unter Schulmedizinern umstritten sind,
nimmt Jürgen von Rosen in Kauf. "Wenn man mit 76 Jahren noch in der
Lage ist, einen 90-Kilometer-Marathon über neun Stunden zu laufen,
und das habe ich vor wenigen Wochen in Schweden getan, dann hat man
vermutlich das meiste im Leben richtig gemacht." Martin Freiherr von
Rosen praktiziert wie sein Vater im kleinen Kneipp-Kurort in der
hessischen Rhön Naturheilkunde. Dem Vorbild des Vaters will er
nacheifern. Als Arzt und Langstreckenläufer.

Dunja Hayali:

Die Journalistin wuchs als Tochter eines irakischen Arztes im
Ruhrgebiet auf. Schon als Kind begeisterte sich Dunja Hayali für
Fußball und Tennis, nach dem Studium arbeitete sie zunächst als
Sportmoderatorin bei der Deutschen Welle. Das Fernsehpublikum kennt
sie vor allem als Moderatorin des ZDF-Morgenmagazins. Seit 10 Jahren
immer an ihrer Seite ist Golden-Retriever-Hündin Emma. In Ihrem Buch
"Is' was, Dog?" erzählt die Moderatorin von ihrem Alltag als
Hundebesitzerin und all den Kuriositäten, die damit zusammenhängen.

Prof. Jochen Cornelius-Bundschuh:

Am 1. Juni 2014 tritt der neue badische Landesbischof Prof. Jochen
Cornelius-Bundschuh sein Amt an. Er wurde im vierten Wahlgang mit 61
von insgesamt 70 Stimmen gewählt. Er erklärt welche Pläne er für sein
Amt als Landesbischof hat und wie er sich privat darauf vorbereiten
wird.

Mittwoch, 04. Juni 2014 (Woche 23)/21.05.2014

22.00 Richling trifft Richling

Schwer zu sagen, in welcher Rolle er besser ist: als stotternder
Stoiber oder als Merkel mit dem unnachahmlichen "phh" am Ende einer
Phrase. Schwer zu sagen, was er eigentlich ist: ein Kabarettist?
Davon gibt es gerade inflationär viele. Ein Parodist? Das wäre zu
wenig. Ein Schauspieler, ein Autor? Ein Künstler, das ist Mathias
Richling auf jeden Fall. Einer, der all diese Fähigkeiten, Begabungen
in einer besonderen Mischung vereint.

In rasantem Tempo reitet Richling durch seine Programme, schlüpft
in die Rollen bekannter Persönlichkeiten, wobei er auch noch -
hintereinander, nebeneinander - mit sich selbst in Dialoge tritt. Als
Sandra Maischberger mit Helmut Schmidt in einer Talkshow oder als
Karl Valentin mit Liesl Karlstadt am Küchentisch. Aber seine
Paraderollen sind Politikerauftritte. Dabei karikiert er durch
humorvolle und bisweilen bizarre Übertreibung das Nichtssagende und
Widersprüchliche der Politikersprache und transportiert so, scheinbar
beiläufig, scharfe inhaltliche Kritik. Die Form der Satire gibt ihm
die Freiheit, den Finger in "Wunden" zu legen, die ohne seinen
spezifisch subjektiven Humor in dieser Schärfe vielleicht tabu wären.
Mathias Richling hat für sich eine Form gefunden, die es ihm erlaubt,
nahezu alles öffentlich aussprechen zu können, was ihn bewegt.

Der Regisseur Thomas Schadt begleitete den Unterhaltungskünstler
2013 durch sein mittlerweile vierzigjähriges Berufsleben. So war er
mit auf der Tournee "Der Richling Code", konnte Richlings
Valentin-Abend am Renitenz-Theater in Stuttgart aufzeichnen und
beobachtete den Kabarettisten während verschiedener
Studioproduktionen des SWR. Dabei sind Beobachtungen aus nächster
Nähe entstanden, die dokumentieren, wie Richling arbeitet und woraus
er schöpft. Reflektiert und kommentiert wird dieser Schaffensprozess
durch Mathias Richling selbst. So entstand das erste umfassende
Filmportrait mit ihm und über ihn, das so unterhaltsam und
hintersinnig ist wie Richlings Aufritte selbst.

Sonntag, 29. Juni 2014 (Woche 27)/21.05.2014

Tagestipp

20.15 Länder - Menschen - Abenteuer Gardasee - das Versprechen
des Südens

Der Gardasee ist einer der schönsten Seen Europas. Gleich hinter
den Alpen zwängt er sich schmal wie ein Fjord zwischen schroffe
Felswände. Gegen Süden werden Berge und Hügel sanfter, der See weitet
sich gleichsam zu einem Meer. Malerische Seeorte, Olivenhaine und
Rebhänge reichen an das türkis leuchtende Wasser.

Jede freie Minute ist Bootsbauer Alberto Arcangeli mit seiner Riva
Aquarama auf dem See. Vor allem in den fünfziger und sechziger Jahren
waren die edlen Boote mit fugenloser Mahagonibeplankung und weißen
Ledersesseln das Jet-Set-Symbol für Luxus und Lebensfreude. Und heute
noch sind die edlen Oldtimer Inbegriff von Dolce Vita am See. Alberto
Arcangeli ist weltweit unterwegs, um alte Rivas zu kaufen. In seiner
Werft werden die begehrten Liebhaberstücke originalgetreu
restauriert.

Villen und Palazzi säumen die Ufer der sonnenverwöhnten Riviera
Bresciana. Darunter ein besonderes Juwel: Das Grand Hotel Villa
Feltrinelli. Im Park hat Sternekoch Stefano Baiocco einen Garten mit
über einhundert verschiedenen Kräutern und essbaren Blütenpflanzen
angelegt. Mit diesen kreiert er seinen "demokratischen" Salat, auf
dem Gaumen ein anarchisches Spiel der Aromen.

Auf seinen Limoncello, seinen Zitronenlikör, ist Guiseppe Gandossi
zu Recht stolz. Die Früchte dafür erntet er in seiner Limonaia, einer
der wenigen noch intakten Zitronengärten am Gardasee. Um die
empfindlichen Pflanzen unter Glas vor den kalten Wintern zu schützen,
bauten früher die Zitronenbauern riesige Anlagen aus
Natursteinmauern, Terrassen und Holzgestellen in die Uferhänge.

Noch im Dunkeln richten die Fischer Umberto und Luca Dominici ihre
Boote. In ihren Netzen zappeln Süßwasser-Sardinen, eine Spezialität
am Gardasee. Ursprünglich waren die heringsartigen Fische im Meer
heimisch und wanderten wie der Lachs nur zum Laichen ins Süßwasser.
Über Jahrtausende wurden sie dann im Gardasee heimisch.

Schon im Mittelalter haben die Fischer den Palio delle Bisse, eine
Serie von Regatten rund um den See, unter sich ausgetragen. Dabei
werden die venezianischen Boote "alla Venata", im Stehen, gerudert.
Seit einigen Jahren messen auch Frauen beim Palio ihre Kräfte. Für
das entscheidende Rennen vor der berühmten Kulisse von Sirmione,
bitten Monica und Alice noch um Beistand der Madonna della Corona.
Wie ein Adlernest klebt die Wallfahrtskirche in den Felsen über dem
Etschtal.

Vanessa Tirlone hat eine Karriere als IT-Managerin in Rom
aufgegeben, um in ihr Bergdorf zurückzukehren. In Schwindel
erregender Höhe säumen die Häuser von Pieve di Tremosine die
Steilküste. Der Gardasee ist ein ideales Terrain für
Outdoor-Sportarten und Vanessa eine passionierte Mountainbikerin. Auf
den Trails durch die grandiose Gardasee-Landschaft findet sie Ruhe
und Nähe zur Natur. Am Ende ihrer Tour schaut sie noch bei der alten
Natalina vorbei, um deren legendären Ziegenkäse für ihr kleines
Restaurant zu kaufen.

Schon zu Zeiten der Renaissance zog es Gelehrte und Alchimisten
auf den Monte Baldo, der sich am Ostufer auftürmt. Als "Botanischer
Garten Europas" ist er über Italien hinaus berühmt. Das Massiv ist
ein "Nunatak". Der Monte Baldo ragte in der Eiszeit aus dem
Gletschermeer heraus. So konnten auch Pflanzen überleben, die
Jahrmillionen alt sind. Mit seiner Frau Lucia begibt sich der
Botaniker Daniele Zanini auf die Spuren des berühmten Veroneser
Apothekers Francesco Calzolari, der schon Mitte des vierzehnten
Jahrhunderts begann, auf dem Monte Baldo nach Heilpflanzen zu
forschen.

Auch Trüffelsucher Eugenio Mandelli ist am Monte Baldo unterwegs
und möchte dabei nicht gesehen werden. Dank Trüffelhund Ettore hat er
letztes Jahr 60 Kilogramm der Delikatessen aufgespürt. Nun im Herbst
ist eine gute Zeit für schwarze Trüffel. Dann werden auch die Oliven
am Gardasee geerntet. Laut der Gourmet-Bibel Flos Olei produziert die
Familie Comincioli eines der besten Öle der Welt.

21.00 Länder - Menschen - Abenteuer

Algarve - Portugals Küste der Sehnsucht Erstsendung: 24.06.2012
in SWR/SR

Herrliche Strände und Buchten, warmes Meerwasser im Sommer und
Sonnenschein fast das ganze Jahr - die Algarve zählt zu den
beliebtesten Urlaubszielen in Europa. Aber auch für die Portugiesen
ist sie seit jeher ein Ort der Magie. Vor allem der schöne Süden, in
dem Menschen aus dem ganzen Land saisonbedingt Arbeit finden, in den
man ziehen will, wenn man Träume vom eigenen Häuschen am Meer oder
einem Leben inmitten von Orangenhainen und Mandelbäumen spinnt.

Der Film von Lourdes Picareta führt in quirlige Kleinstädte mit
Hafen, Fisch- und bunten Gemüsemärkten, stille Lagunenlandschaften,
in denen die Menschen vom Muschelsammeln leben, und zu
brandungsumtosten Felsen, an denen die Entenmuschelfischer ihrer
waghalsigen Arbeit nachgehen. Er trifft auf Menschen, die sich
bewusst für ein Leben an der Algarve entschieden haben: Sängerin
Viviane, eine Emigrantentochter, die ins Dorf ihrer Eltern
zurückgekehrt ist; Meeresbiologen, die sich für die Rettung von
Seepferdchen engagieren; den Fotografen Joao, der nach einem
Reiseleben nur noch die Küste fotografiert; das Paar Filipa und
Antonio, die ein Dorf für Alternativtourismus restauriert haben - und
schließlich den Österreicher Dieter Koschina, der mit alpinem
Temperament und zwei Sternen in Albufeira die portugiesische
Gourmetküche aus den Angeln hebt.

Freitag, 04. Juli 2014 (Woche 27)/21.05.2014

20.15 Expedition in die Heimat

Unterwegs im Pfälzer Bergland

Bei ihrer Reise durch das Nordpfälzer Bergland bekommt
Expeditionsleiterin Karen Markwardt mächtig was auf die Ohren. Weil
sie zuhause kein Auskommen mehr fanden, machten ab Mitte des 19.
Jahrhunderts viele Menschen aus der Region zwischen Kusel und dem
Dach der Pfalz, dem Donnersberg, aus der Not eine Kunst und zogen als
Wandermusikanten hinaus in die Welt. Viele von ihnen mit großem
Erfolg. So entdeckte einer beispielsweise den jungen Frank Sinatra,
ein anderer komponierte den Marsch, zu dem noch heute die
US-Präsidenten vereidigt werden.

Diese Tradition ist im Nordpfälzer Bergland immer noch zu spüren:
Musik liegt hier quasi in der Luft. Und zwar in all ihren
Schattierungen. So trifft Karen Markwardt mit Elwin Held aus
Mackenbach nicht nur einen der letzten noch lebenden "alten"
Wandermusikanten, sondern auch seine Nachkommen im Geiste, die "Neuen
Wandermusikanten" um die Brüder Bernhard und Roland Vanecek. Die
Dudelsackbläser aus Gangloff versuchen, Karen Markwardt Flötentöne
beizubringen. Und diese versucht wiederum herauszubekommen, was
wirklich unter dem Nordpfälzer Kilt steckt. Sie erlebt, wie der
Kuseler Rapper Ray Senioren den Hip-Hop nahebringt. Und sie erwandert
mit Singer-Songwriter Mark Forster den Donnersberg, der über seinem
Heimatort Winnweiler thront.

Aber Karen Markwardt sammelt noch ganz andere Töne ein: das Muhen
der einst vom Aussterben bedrohten Glanrinder etwa, die sie mit der
frischgebackenen Deutschen Melkmeisterin kennenlernt. Oder das
Freudengebell von Möpsen, deren Fans sich einmal jährlich am
Donnersberg treffen - Mopsrennen und Mopsmodedesigner inklusive. Und
dann erleben alle noch ein schwarz-weißes Wunder: 60 Jahre nach dem
Endspiel von Bern trifft die Filmcrew des "Wunders von Bern" auf dem
Fußballplatz von Bedesbach auf den letzten noch lebenden Weltmeister
von 1954 Horst Eckel und sein Promiteam.

SWR Pressekontakt: Johanna Leinemann, Tel 07221/929-22285,
johanna.leinemann@swr.de


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