NABU zur Umsetzung der EU-Agrarreform: Achtungserfolg beim Grünlandschutz, Defizite auf Acker bleiben bestehen
Geschrieben am 22-05-2014 |
Berlin (ots) - Der NABU begrüßt, dass die Bundesregierung künftig
Wiesen und Weiden besser schützen will, sieht aber bei den
Umweltvorgaben für Ackerflächen weiter gravierende Defizite.
"Mit dem Beschluss findet das von der EU vorgesehene 'Greening'
der Agrarpolitik zwar auf dem Grünland, nicht aber auf dem Ackerland
statt", bewertete NABU-Präsident Olaf Tschimpke das Gesetz zur
nationalen Umsetzung der Agrarreform, das heute im Bundestag
beschlossen werden soll. So sei erstmalig der konsequente Schutz von
Dauergrünland durch eine Genehmigungs- und Ausgleichspflicht
vereinbart worden. Dies entspreche der langjährigen Forderung des
NABU und sei angesichts des dramatischen Verlusts an Wiesen und
Weiden mehr als überfällig. Im Gegenzug habe die Agrarlobby
allerdings durchgesetzt, dass die Vorgaben zur Schaffung von
ökologischen Vorrangflächen auf Ackerflächen massiv verwässert worden
seien. So dürften Landwirte Zwischenfrüchte oder Leguminosen zur
Erfüllung der Umweltvorgaben anbauen und auf den Flächen sogar Gülle
oder Herbizide ausbringen.
"Mit den schwachen Regelungen zu den ökologischen Vorrangflächen
ist auf den Ackerflächen kein Mehrwert für Natur und Umwelt zu
erwarten. Die Vorrangflächen könnten in vielen Regionen sogar zu
reinen Gülle-Entsorgungsflächen verkommen", so Tschimpke.
Mit der Verabschiedung des so genannten
Direktzahlungen-Durchführungsgesetzes geht eine mehr als dreijährige
Debatte über eine stärkere Umweltorientierung der EU-Agrarpolitik zu
Ende. Ab dem kommenden Jahr müssen sich die Landwirte an ökologische
Mindestvorgaben beim Grünlandschutz, bei der Fruchtfolge sowie bei
der Schaffung von Vorrangflächen halten. Zugleich sollen 4,5 Prozent
der Zahlungen in die ländliche Entwicklung zur Förderung von
Umweltmaßnahmen umgeschichtet werden. Im Rahmen der Verhandlungen
wurden allerdings zahlreiche Auflagen schrittweise erheblich
verwässert oder ganz gestrichen. Nach Überzeugung des NABU wurde die
vorgesehene Abkehr vom bisherigen "Gießkannenprinzip" der
Agrarsubventionen damit ein weiteres Mal aufgeschoben.
Auf Druck des NABU und einiger Umweltpolitiker der
Regierungskoalition sei in letzter Sekunde noch ein besserer
Grünlandschutz durchgesetzt worden. "Bund und Länder sind nun
gefordert, die verbliebenen Handlungsspielräume für mehr Natur- und
Umweltschutz in den anstehenden Rechtsverordnungen konsequent zu
nutzen", sagte NABU-Agrarexperte Florian Schöne.
Im Internet zu finden unter www.nabu.de/themen/landwirtschaft/
Originaltext vom NABU
Pressekontakt:
Florian Schöne, NABU-Agrarexperte, Tel. 030-284984-1615, mobil
0172-5966097
NABU-Pressestelle, Telefon: 0 30.28 49 84-1510, -1722, -1952
Telefax: 0 30.28 49 84-2500, E-Mail: Presse@NABU.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
529031
weitere Artikel:
- Drei Fragen an den Präsidenten des Bundesverbandes WindEnergie, Hermann Albers Berlin (ots) - Gestern fiel der Gesetzentwurf zur Einführung einer
Länderöffnungsklausel zur Vorgabe von Mindestabständen zwischen
Windenergieanlagen und zulässigen Nutzungen in der Anhörung des
Deutschen Bundestages durch. Am Freitag kommt der Bundesrat zusammen
und wird dabei auch zum Entwurf des EEG 2014 Stellung nehmen. Anfang
Juni finden im Bundestag die Anhörungen zu diesem Entwurf statt. Was
erwarten Sie von den Abgeordneten?
Das EEG war immer ein Parlamentsgesetz. Die Abgeordneten dürfen
sich jetzt nicht mundtot machen mehr...
- EEG-Reform: Versprochene "Bürgerbeteiligung" nur eine Luftnummer? Hamburg (ots) - Das Versprechen der Bundesregierung, bei der
Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes Bürgerprojekte und
Energiegenossenschaften nicht zu benachteiligen, könnte sich nach
Einschätzung von Greenpeace Energy als Täuschungsmanöver
herausstellen.
Am morgigen Freitag berät der Bundesrat über die EEG-Novelle. Die
Ländervertreter haben bereits umfassende Änderungswünsche am
Gesetzentwurf geäußert. "Dennoch will die schwarz-rote Koalition
offenbar eine Reform durchdrücken, von der die großen Energiekonzerne
profitieren mehr...
- Caren Lay: Maas und Schäuble mutlos bei der Trockenlegung des Grauen Kapitalmarktes Berlin (ots) - "Maas und Schäuble belassen die Hauptverantwortung
bei den Verbraucherinnen und Verbraucher statt mit einem Finanz-TÜV
dafür zu sorgen, dass Schrottpapiere erst gar nicht auf den Markt
kommen", erklärt Caren Lay, stellvertretende Vorsitzende und
verbraucherpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, anlässlich
des heute vorgestellten Aktionsplans der Bundesregierung zum
Verbraucherschutz am Finanzmarkt. Lay weiter:
"Der nun Monate nach der Prokon-Pleite und über fünf Jahre nach
der Lehmann-Krise vorgestellte mehr...
- Brinkhaus: Finanziellen Verbraucherschutz verbessern - Überregulierung vermeiden Berlin (ots) - Finanzinnovationen müssen weiterhin möglich bleiben
Der Bundesminister der Finanzen Wolfgang Schäuble und der
Bundesminister der Justiz und für Verbraucherschutz Heiko Maas haben
am heutigen Donnerstag Vorschläge zur weiteren Verbesserung des
finanziellen Verbraucherschutzes vorgestellt. Dazu erklärt der
stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Ralph
Brinkhaus:
"Wir begrüßen den Maßnahmenkatalog der beiden Bundesminister. Mit
ihm wird der finanzielle Verbraucherschutz in Deutschland weiter mehr...
- Europawahl live aus dem ZDF-Wahlstudio in Berlin Mainz (ots) - In den Niederlanden und in Großbritannien haben die
Wahllokale schon geöffnet, in Deutschland findet die Wahl des
Europaparlaments am Sonntag, 25. Mai 2014, statt. Parteien aus den 28
EU-Mitgliedstaaten wetteifern um die 751 Sitze, davon 96 für
Abgeordnete aus Deutschland. Ab 17.45 Uhr sendet das ZDF live aus der
Hauptstadtrepräsentanz der Telekom in Berlin. Das deutsche
Informationsbüro des Europäischen Parlaments lädt gemeinsam mit dem
ZDF zum Wahlabend mit Live-Berichterstattung und Reaktionen der
Spitzenkandidaten mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|