neues deutschland: Kein Witz
Geschrieben am 27-05-2014 |
Berlin (ots) - Erinnern Sie sich noch an das TV- »Duell« zwischen
Martin Schulz und Jean-Claude Juncker? Da warf der SPD-Mann dem
Konservativen vor, ihn aus Brüsseler Hinterzimmern zu kennen - worauf
der so Kritisierte konterte, der Sozialdemokrat solle nicht so tun,
als habe er nicht auch selbst ein Talent für Kungelrunden. Die Szene
hat eine doppelte Pointe: Sie stellte praktisch den einzigen Fall von
»Kontroverse« im Wahlkampf dar - und war dabei zugleich die
vorgezogene Farce zu jener Tragödie, die man derzeit beobachten kann:
Die politische Zukunft von Juncker und Schulz wird nämlich? Genau: in
Hinterzimmern ausgekungelt. Ob nun, wie es aussieht, der Luxemburger
derjenige wird, der von deutschen Gnaden dem Brüsseler Apparat
vorsteht; ob am Ende Martin Schulz mit einem auch irgendwie wichtigen
Posten abgefunden wird - es wird wohl die Aufstellung des
Personaltableaus mit kaum einem der wichtigen Themen der Europawahlen
etwas zu tun haben. Dafür mit machtpolitischem Interessenausgleich.
Zu offenkundig triumphiert schon »die Mutter aller Basare« über die
nur zu Wahlkampfzwecken behaupteten Lehren aus Demokratiedefizit und
Brüssler Selbstbezüglichkeit. Es bleibt alles, wie es ist. Dass die
Spitzen der Großen Koalition nach ihrem montagabendlichen Treffen zu
den EU-Personalien gleich noch eine Einigung über bildungspolitische
Fragen verkündeten, welche die SPD als »Erfolg« für sich reklamieren
kann, wird als Zufall nur der ansehen, der den Kungel-Schlagabtausch
im TV-Duell von Juncker und Schulz für einen Witz hielt.
Pressekontakt:
neues deutschland
Redaktion
Telefon: 030/2978-1715
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
529878
weitere Artikel:
- Berliner Zeitung: Zum problem der Unionsparteien mit dem Wahlerfolg der AfD: Berlin (ots) - Noch hofft man dort, dass die Lucke-Partei ein
Übergangsphänomen bleibt. Zumindest auf absehbare Zeit wird die AfD
also wohl nicht zum Verbündeten der Union. So war es auch bei SPD und
Linkspartei. Die formale Abgrenzung aber muss keine inhaltliche sein.
Und diese Entwicklung kann noch spannend werden.
Pressekontakt:
Berliner Zeitung
Redaktion
Telefon: +49 (0)30 23 27-61 00
Fax: +49 (0)30 23 27-55 33
bln.blz-cvd@berliner-zeitung.de mehr...
- DER STANDARD-Kommentar: "Prügel für die roten Phlegmatiker" von Gerald John Faymanns Kritiker in der SPÖ haben gute Gründe - aber keine
echte Alternative (Ausgabe ET 28.05.2014)
Wien (ots) - Für das matte Ergebnis ist die Führungsriege
erstaunlich guter Dinge. Alles halb so wild, lautete der Tenor,
nachdem die SPÖ bei der Europawahl am Sonntag auf Kellerniveau picken
geblieben war. Die ersten Gegenstimmen aus den eigenen Reihen
parierte Parteichef Werner Faymann regelrecht launig. Bei 2000
Mandataren sei halt immer wer anderer Meinung, sagte der Kanzler - er
stelle den Medien gerne eine Liste möglicher Ansprechpartner mehr...
- Schwäbische Zeitung: Arme Studenten - Kommentar Ravensburg (ots) - Der Bund übernimmt die Bafög-Kosten in voller
Höhe. Das ist eine frohe Botschaft für die Länder - aber nicht für
die Studenten. Die lässt die Bundesregierung weiter im Regen stehen,
sie müssen noch bis Ende 2016 warten, bis sie mehr Bafög bekommen.
Viele, die jetzt studieren, werden gar nichts mehr davon haben.
Insgesamt sechs Jahre lang gibt es keine Erhöhung, das ist hart.
Zumal schon vor zwei Jahren die Bundesregierung selbst eine Anpassung
für zwingend erforderlich hielt.
Man soll nicht Junge gegen Alte mehr...
- Allg. Zeitung Mainz: Gute Nachrichten / Kommentar zur Förderung der Bildung Mainz (ots) - Wenn man sich auf die einfache Formel verständigt,
dass in einer funktionierenden Gesellschaft letztlich alles von der
Bildung der Menschen abhängt, lässt sich leicht schlussfolgern: Für
die Bildung kann nie genug Geld zur Verfügung stehen. So einfach ist
es aber leider nicht. Deshalb ist die Einigung über die
zweckgebundene Verteilung der Bildungsmilliarden des Bundes, zu der
auch die Erhöhung des Bafög-Satzes gehört, eine sehr gute Nachricht.
Dass die Verhandlungen, oder treffender: das Gezerre um die
Milliarden mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: zu Rückendeckung für Juncker Halle (ots) - Das eigentliche Signal dieses Beschlusses aber geht
in Richtung der Staats- und Regierungschefs. Von denen wollen sich
die Parlamentarier nicht länger vorschreiben lassen, wen sie
bitteschön zu wählen haben. Doch genau das wird das Problem. Jeder
Kandidat für den wichtigsten Job in der EU an der Spitze der
Kommission braucht die Unterstützung auch der Chefs. Wenn die nicht
mitziehen, kann das Parlament nichts tun - außer Widerstand zu
leisten. Juncker kennt die Tricks der EU-Gipfel. Er gilt vielen als
ein Mann, der mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|