NABU und LBV: Immer mehr Vögel zieht es vom Land in die Stadt
Geschrieben am 30-05-2014 |
Berlin (ots) - Stadtpark statt Wiese und Hausgarten statt
Feldflur: Immer mehr Vogelarten zieht es aus der freien Landschaft in
Dörfer und Städte. Dies zeigt die diesjährige "Stunde der
Gartenvögel", an der 39.600 Naturfreunde aus ganz Deutschland
teilnahmen. Für die gemeinsame Aktion des NABU und seines bayerischen
Partners, dem Landesbund für Vogelschutz (LBV), beobachteten und
registrierten sie vom 9. bis 11. Mai eine Stunde lang die Vögel in
Gärten und Parks. Die "Stunde der Gartenvögel" fand bereits zum
zehnten Mal statt. Bei insgesamt mehr als 930.000 gemeldeten Vögeln
landete wie in den Vorjahren der Haussperling auf Platz eins, gefolgt
von Amsel, Kohlmeise, Blaumeise und Star.
"Unsere Aktion ermöglicht es, zuverlässige und deutschlandweit
flächendeckende Zahlen zur Bestandsentwicklung von Vogelarten im
Siedlungsraum zu sammeln", erläutert NABU-Vogelexperte Lars Lachmann.
Nach dem Prinzip der "Citizen Science" schlüpfen Vogelfreunde und
Naturliebhaber in eine Forscherrolle und tragen gemeinsam große
Datenmengen zusammen, die einen wichtigen wissenschaftlichen Beitrag
leisten. Die Ergebnisse bieten Vergleichsmöglichkeiten mit den
Vorjahren sowie zwischen den Vogelarten und den verschiedenen
Regionen des Landes.
Insgesamt überwiegen bei den Gartenvögeln die positiven
Entwicklungen. Bei den 50 häufigsten Gartenvögeln stehen im
Zehnjahresvergleich fünf abnehmenden Arten 22 zunehmende Arten
gegenüber, die übrigen 23 Arten sind stabil. Die Zunahmen im
Siedlungsraum stehen oft im starken Gegensatz zu den Rückgängen in
anderen Lebensräumen. Dies unterstreicht die wachsende Bedeutung
unserer Gärten und Parks als Rückzugsgebiete für die Natur. "Das
Paradebeispiel hierfür ist der Feldsperling. Der ländliche Vetter des
Haussperlings nimmt im Agrarland ab, in Städten und Dörfern dagegen
konstant zu. 2014 gab es hier beinahe fünfmal so viele Feldsperlinge
wie 2006. Damit konnte der Feldsperling erstmals einen Platz unter
den Top 10 der häufigsten Gartenvögel erobern", so Lachmann.
Doch auch im Siedlungsraum gibt es Sorgenkinder. Besonders
gravierend sind die Rückgänge bei Mehlschwalben und Mauerseglern, die
in diesem Jahr mit Abstand ihre niedrigsten Werte erreichten. Damit
setzen sich die Trends der vergangenen Jahre fort. "Bei beiden Arten
haben wir jetzt nur noch 58 Prozent des Bestandes von 2006", warnt
Lachmann. Grund dafür sind fehlende Nistmöglichkeiten an modernen
oder sanierten Gebäuden, ein Rückgang von Fluginsekten als Nahrung
und die Auswirkungen des Klimawandels auf die komplexen Wanderungen
dieser Arten nach Afrika und zurück. Mauersegler und Mehlschwalbe
könnte man durch sinnvolle Planung von Renovierungsarbeiten und
Neubauten sowie durch den Einbau von Nistmöglichkeiten oder das
Anbringen von Nisthilfen vergleichsweise einfach helfen.
Ein historischer Tiefstand ist auch bei der Amsel zu verzeichnen.
Seit Beginn der "Stunde der Gartenvögel" vor zehn Jahren setzt sich
ihre kontinuierliche Abnahme fort. Die Amsel ist zwar immer noch
zweithäufigster Gartenvogel, hat aber in diesem Zeitraum ein Viertel
ihres Bestandes verloren. Nur ein kleiner Teil dieser Verluste lässt
sich auf das Usutu-Virus zurückführen, das seit 2011 im Rheintal zu
einem größeren Amselsterben geführt hat. Noch dramatischer sah es in
diesem Jahr beim Grünfinken aus, der gegenüber 2013 einen Einbruch um
27 Prozent erlitt. "Zumindest in einigen Regionen ist dies mit dem
vermehrten Auftreten einer Infektion mit einem parasitischen
Einzeller erklärbar, die meist im Umfeld von sommerlichen
Vogelfütterungen auftritt", sagte Lachmann.
Die Ergebnisse der diesjährigen Aktion können online unter
www.stunde-der-gartenvoegel.de angesehen und mit denen früherer Jahre
verglichen werden. Interaktive Karten stellen dar, wie sich eine
Vogelart in einem ausgesuchten Landkreis oder Bundesland entwickelt
hat.
Die nächste große Mitmachaktion ist die "Stunde der Wintervögel"
vom 9. bis 11. Januar 2015.
Kostenfreie Pressefotos zu den häufigsten Gartenvögeln unter
www.NABU.de/presse/fotos/#stundedergartenvoegel
Pressekontakt:
NABU-Pressestelle
Tel. 030-284984-1510, -1952
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