Rheinische Post: Kommentar /
Mieses Spiel um Juncker
= Von Martin Kessler
Geschrieben am 01-06-2014 |
Düsseldorf (ots) - Über Europa ziehen dunkle Wolken auf. Erst
wählt jeder Dritte eine EU-kritische Partei. Dann können die Staats-
und Regierungschefs ihre Hinterzimmer-Spiele um Macht und Einfluss
bei der Wahl des neuen EU-Kommissionspräsidenten nicht lassen. Den
Schaden haben die europäischen Institutionen, deren Glaubwürdigkeit
in jüngster Zeit ohnehin enorm gelitten hat. Der britische Premier
David Cameron droht sogar mit dem Austritt seines Landes aus der EU,
sollte der ungeliebte Luxemburger Jean-Claude Juncker tatsächlich
Chef der Kommission werden. Das ist glatte Erpressung und
undemokratisch. Denn die Bürger haben die Wahl zum EU-Parlament so
verstanden, dass sie indirekt auch den Kommissionschef wählen. Wenn
auch noch andere Regierungschefs die Lage ausnützen, um Alternativen
zu Juncker ins Spiel zu bringen, drücken sie damit ihre Verachtung
für die ungeschriebenen Regeln des EU-Parlamentarismus aus. Sollten
sie Juncker verhindern, haben sie die Demokratisierung der EU erst
einmal gestoppt. Was folgt, ist ein weiterer Verfall ihrer
Institutionen.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
530499
weitere Artikel:
- Rheinische Post: Kommentar /
Finanzplanung mit unsicherem Fundament
= Von Birgit Marschall Düsseldorf (ots) - Zu jeder ernstzunehmenden Kritik gehört, auch
das Positive anzuerkennen. Nordrhein-Westfalens Landesregierung hat
seit einiger Zeit umgesteuert: Sie hat die Schuldenproblematik
anerkannt und ist gewillt, das Defizit im Landeshaushalt kräftig um
zwei Milliarden Euro bis 2017 zu reduzieren. Das ist ehrgeizig.
Erreicht sie dieses Ziel tatsächlich, gebührt ihr aller Respekt - und
ein Glas Champagner dazu. NRW wäre dann nicht mehr weit davon
entfernt, im Jahr 2020 der Schuldenbremse des Grundgesetzes zu
genügen. Allerdings mehr...
- Westfalenpost: Feuer unter dem Dach
Von Stefan Hans Kläsener Hagen (ots) - Mit einem politischen Mitbewerber, und sei er noch
so klein und neu, setzt man sich besser vor einer Wahl auseinander.
Dazu sind Wahlkämpfe da. Im Falle der AfD kommt es dazu erst nach dem
Wahlgang, und das zeigt ein strategisches Defizit vor allem bei der
CSU. Deren gescheiterter Ex-Parteivorsitzender Erwin Huber teilt nun
gegen Horst Seehofer aus. Das mag man als Racheakt abtun, in der
Sache aber trifft Huber den Kern: Die CSU hat sich in
unverantwortlich populistischer Art den Eurokritikern angedient, aber
die Ernte mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar
Katholikentag
Aufbruchstimmung
CARSTEN HEIL Bielefeld (ots) - Zuerst müssen für Christen immer der Mensch und
die biblische Botschaft im Mittelpunkt stehen. Erst dann kann es um
Dogmen, christliche Ideologie, Vorschriften und deren korrekte
Einhaltung gehen. In den vergangenen Jahren konnte man in der Debatte
um die katholische Kirche jedoch den Eindruck gewinnen, dass Dogmen
und Ideologie wichtiger wurden als die Menschen und die
Liebesbotschaft Jesu. Sexualmoral, das Verbot der Teilnahme an den
Sakramenten von Menschen, die geschieden sind und erneut geheiratet
haben, der mehr...
- Westfalenpost: Franziskus-Effekt ist allgegenwärtig
Von Andreas Thiemann Hagen (ots) - Die Bistümer hätten nicht gerade Schlange gestanden,
um sich für die Ausrichtung des 99. Katholikentages zu bewerben,
hatte der gastgebende Bischof in Regensburg, Dr. Rudolf Voderholzer,
zu Beginn des Christentreffens etwas säuerlich angedeutet.
Rückblickend darf er nun aber insgesamt zufrieden mit dem Verlauf der
Veranstaltung sein.
Wenngleich einschränkend gesagt werden muss, dass die
Infrastruktur der fraglos betörend schönen Mittelalterstadt mit
diesem Großereignis doch deutlich an ihre Grenzen gestoßen ist. mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar
US-Soldat gegen Taliban ausgetauscht
Obamas Kalkül
Dirk Hautkapp, Washington Bielefeld (ots) - Wem das Wasser bis zum Hals steht, der ist über
jede Erfolgsmeldung froh. In Afghanistan steht US-Präsident Obama das
Wasser bis zum Hals. Der für 2016 verkündete Totalabzug der
US-Truppen mag innenpolitisch Sinn stiften und internationales
Kopfnicken aus-lösen. Militärisch beschreibt er das Eingeständnis
einer Niederlage: Die Taliban haben gewonnen. Wie weit sie die
Bedingungen diktieren, zeigt sich auch im menschlichen und
berührenden Einzelfall. Für den Kriegsgefangenen Bowe Bergdahl kommen
fünf Topkommandeure mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|