Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Arbeitsmarkt/Tarifbindung
Geschrieben am 02-06-2014 |
Stuttgart (ots) - Wie das Forschungsinstitut IAB feststellt,
arbeitet nur noch jeder zweite Beschäftigte in einem Unternehmen, für
das ein Branchentarifvertrag gilt - im Westen. Im Osten gilt
lediglich für etwa jeden Dritten ein Tarifvertrag. Der Trend ist
klar: Die Tarifbindung geht beständig zurück. Grund ist weniger der
schwindende Organisationsgrad der Arbeitnehmer in den Gewerkschaften,
sondern eher die abnehmende Akzeptanz von Tarifverträgen auf der
Arbeitgeberseite. Den Ausstieg streben nicht nur notleidende
Unternehmen an, die sich die Tarife nicht mehr leisten können.
Mitunter hat die Abkehr vom Tarif auch irrationale Gründe.
Es muss Besorgnis erregen, wie sehr das Fundament der
Arbeitgeberverbände bröckelt. Sie büßen gerade dort Mitglieder ein,
wo sie selbst schwach sind - vor allem in Ostdeutschland -, derweil
Südwestmetall zum Beispiel noch auf sicheren Füßen steht. Indem die
Verbände die Unternehmen im Verband halten, aber von der Tarifbindung
freistellen, haben sie einen Ausweg eröffnet. Dies bewirkt zunächst
eine Stabilisierung; langfristig verlieren die Tarifverträge weiter
ihre Bedeutung.
Die tarifpolitische Funktion der Sozialpartner geht verloren.
Vermisst wird daher eine gemeinsame Botschaft: Über die Branchen
Metall und Chemie hinaus sind Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften
dazu aufgerufen, für den Erhalt der Tarifverträge zu kämpfen. Eine
Entsolidarisierung und unfairer Wettbewerb in Form eines tariflosen
Zustands schaden letztendlich auch dem Gros der Unternehmen.
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Stuttgarter Zeitung
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