Arbeitskosten im 1. Quartal 2014 um 1,1 % höher als im 1. Quartal 2013
Geschrieben am 06-06-2014 |
Wiesbaden (ots) - In Deutschland sind die Arbeitskosten je
geleistete Arbeitsstunde im ersten Quartal 2014 im Vergleich zum
ersten Quartal 2013 kalenderbereinigt um 1,1 % gestiegen. Wie das
Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, war dies der
geringste Wert seit dem dritten Quartal 2010. Im Vergleich zum
Vorquartal stiegen die Arbeitskosten saison- und kalenderbereinigt um
0,4 %.
Die Arbeitskosten setzen sich aus den Bruttoverdiensten und den
Lohnnebenkosten zusammen. Die Kosten für Bruttoverdienste erhöhten
sich im ersten Quartal 2014 im Vergleich zum ersten Quartal 2013
kalenderbereinigt um 2,3 %, die Lohnnebenkosten sanken um 3,0 %.
Bei der Interpretation der Ergebnisse ist folgender Sondereffekt
zu berücksichtigen: Die Anzahl an Krankheitstagen ist in den ersten
drei Monaten des Jahres 2014 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (- 22
%) deutlich gesunken. Dies ist unter anderem auf den milden Winter
zurückzuführen. Die geleisteten Stunden der Arbeitnehmer sind dadurch
gestiegen. Den Kosten der Arbeitgeber für die Beschäftigung der
Arbeitnehmer stand somit eine höhere Anzahl geleisteter
Arbeitsstunden gegenüber. Dies verringerte die Wachstumsraten der
Arbeitskosten, Bruttoverdienste und Lohnnebenkosten, die -
entsprechend der EU-Vorgaben dieser Statistik - alle je geleistete
Stunde gemessen werden. Auf die Lohnnebenkosten hatte die gesunkene
Anzahl an Krankheitstagen noch einen zusätzlichen schmälernden
Effekt. Weniger Krankheitstage führten zu einem Sinken der
Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, die einen bedeutenden Anteil der
Lohnnebenkosten ausmacht.
Für das Jahr 2013 liegen für alle Mitgliedstaaten der Europäischen
Union (EU) Veränderungsraten der Arbeitskosten im Produzierenden
Gewerbe und Dienstleistungsbereich vor. Nach diesen Ergebnissen
verteuerte sich in Deutschland eine Stunde Arbeit im Vergleich zum
Vorjahr kalenderbereinigt um 2,4 %. In der gesamten EU lag der
durchschnittliche Anstieg der Arbeitskosten in diesem Zeitraum bei
1,4 %. Die höchsten Wachstumsraten innerhalb der EU wiesen Estland (+
7,7 %), Litauen (+ 6,2 %), Rumänien (+ 5,4 %) und Lettland (+ 5,1 %)
auf. In Griechenland sanken die Arbeitskosten - auf Basis der ersten
zwei Quartale 2013 berechnet - um 8,8 %. In Zypern (- 5,2 %) und
Slowenien (- 2,0 %) waren die Arbeitskosten ebenfalls rückläufig. In
Frankreich fiel der Anstieg der Arbeitskosten mit + 0,3 % deutlich
geringer aus als in Deutschland.
Die Veränderungsraten der Arbeitskosten von Staaten außerhalb des
Euro-Währungsgebiets sind in der jeweiligen Landeswährung gemessen
und daher nicht währungsbereinigt.
Methodische Hinweise
Den Veränderungsraten der Arbeitskosten liegen die Ergebnisse des
Arbeitskostenindex zugrunde. Dieser misst die Veränderung der
Arbeitskosten und unterteilt sie zusätzlich in die beiden
Bestandteile Bruttoverdienste und Lohnnebenkosten. Bei allen drei
Indizes werden den Kosten des Arbeitgebers die tatsächlich
geleisteten Arbeitsstunden der Arbeitnehmer gegenübergestellt.
Revisionen in den Datenquellen, die für die Berechnung des
Arbeitskostenindex genutzt werden, führten zu Anpassungen der
Wachstumsraten des Arbeitskostenindex für alle Quartale im
Berichtsjahr 2013. Für das vierte Quartal 2013 hat sich
beispielsweise die kalenderbereinigte Wachstumsrate des
Arbeitskostenindex im Vergleich zum Vorjahresquartal von + 2,0 % auf
+ 2,2 % erhöht.
Zu den Arbeitskostenindizes nach Wirtschaftszweigen können
detaillierte Daten und Zeitreihen über die Tabelle 62421-0001 in der
Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden.
Daten für den europäischen Vergleich stellt der Europäische
Datenservice (EDS) unter www.eds-destatis.de zur Verfügung.
Die vollständige Pressemitteilung (inklusive PDF-Version) mit
Tabellen sowie weitere Informationen und Funktionen sind im
Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter
http://www.destatis.de/presseaktuell zu finden.
Weitere Auskünfte gibt:
Ralf Droßard, Telefon: (0611) 75-4236, www.destatis.de/kontakt
Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Pressestelle
E-Mail: presse@destatis.de
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