Greenpeace-Erfolg: Adidas wird entgiften/
Sportartikelhersteller verpflichtet sich auf glaubwürdige Zwischenziele
Geschrieben am 11-06-2014 |
Hamburg (ots) - Als Reaktion auf die Detox-Kampagne von Greenpeace
im Vorfeld der Fußball-Weltmeisterschaft hat sich Adidas auf einen
glaubwürdigen Fahrplan zur Entgiftung der Produktion festgelegt. Der
Sportartikelhersteller veröffentlicht dazu heute eine entsprechende
Erklärung. Adidas sichert zu, dass 90 Prozent aller Produkte weltweit
frei von den besonders gefährlichen per- und polyfluorierten
Chemikalien sind. Bis Ende 2017 steigt die Anzahl der PFC-freien
Produkte auf 99 Prozent, bis 2020 sollen alle Produkte sauber sein.
PFC machen Kleidung und Schuhe schmutz- und wasserabweisend, können
aber das Immunsystem und das Fortpflanzungssystem schädigen. "Der
Druck hat gewirkt - rechtzeitig zur WM macht Adidas entscheidende
Schritte nach vorn und übernimmt eine Führungsrolle in der
Sportartikelbranche", sagt Manfred Santen, Chemie-Experte von
Greenpeace.
Auch auf die Forderung nach vollständiger Transparenz der
Produktionsbedingungen bis 2020 hat Adidas mit ehrgeizigen neuen
Zwischenzielen reagiert. Damit die betroffenen Menschen erfahren
können, aus welchen Fabriken welche Schadstoffe in die Gewässer
gelangen, wird Adidas bis Ende 2014 die Abwasserdaten von 99 Prozent
aller Lieferanten in China veröffentlichen. Bis Mitte 2016 sind es 80
Prozent aller Abwasserdaten weltweit. Insbesondere China ringt mit
einer gewaltigen Gewässerverschmutzung, an der auch die
Textilindustrie schuld ist: Etwa die Hälfte der ländlichen
Bevölkerung hat keinen Zugang zu Trinkwasser, das internationale
Standards erfüllt.
Sportfirmen wie Nike und Puma müssen jetzt nachziehen
Adidas hatte sich bereits vor drei Jahren auf eine giftfreie
Produktion bis 2020 verpflichtet, bislang fehlten aber glaubwürdige
Schritte auf dem Weg dorthin. Aus diesem Grund hatte Greenpeace über
die vergangenen Wochen den Druck auf Adidas erhöht, um die Firma zum
Entgiften zu bewegen. Mitte Mai wies ein Greenpeace-Report Adidas,
Nike und Puma eine ganze Palette von Schadstoffen in ihren
WM-Produkten nach. Ende Mai protestierten Greenpeace-Aktivisten in
mehr als 30 Städten in Deutschland, Asien und Lateinamerika vor
Adidas-Geschäften. Mit einer Online-La-Ola-Welle
(https://vine.co/tags/DetoxWave) forderten zudem Konsumenten weltweit
von Adidas, endlich Sportartikel ohne Gift herzustellen. "Globale
Firmen wie Adidas haben die Macht und die Verantwortung, gefährliche
Gifte aus der Produktion zu kicken. Jetzt ist es Zeit für Nike und
Puma, nachzuziehen", sagt Santen.
Auch für den Verbraucher wird die Entscheidung zugunsten
giftfreier Adidas-Produkte einfacher: Die Firma verpflichtet sich, ab
dem 1. Januar 2018 die restlichen PFC-haltigen Produkte auf der
Website zu veröffentlichen.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Manfred Santen, Tel.
0151-18053387. Der Produkttest: http://bit.ly/1hR7tba. Fotomaterial
unter Tel. 040-30618-377. Internet: www.greenpeace.de/kampagnen/detox
Greenpeace-Pressestelle: Telefon 040-30618-340, Email
presse@greenpeace.de; Greenpeace auf Twitter:
http://twitter.com/greenpeace_de, auf Facebook:
www.facebook.com/greenpeace.de.
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