Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Patientenbefragung zu Krankenhauskeimen
Transparenz herstellen
Peter Stuckhard
Geschrieben am 11-06-2014 |
Bielefeld (ots) - Der Patient, der vor der Frage steht "Werde ich
in diesem Krankenhaus womöglich erst richtig krank?", ist irritiert:
Wem soll er mehr Vertrauen schenken, dem schönen Qualitätssiegel, für
dessen Verleihung auch schon mal die Gesundheitsministerin aus
Düsseldorf nach OWL kommt, oder den Aussagen von Patienten in einer
Befragung? Eines lässt sich zunächst feststellen: Die von der
Arbeitsgemeinschaft vorgelegte Untersuchung ist, anders als viele
interessegeleitete Studien, wissenschaftlich und methodisch sauber
angelegt. Die Autorinnen markieren selbst ihre Reichweite: Befragt
wurden aus-schließlich BKK-Versicherte, und die Antworten
reflektieren eine Situation aus dem Jahre 2012. Andere Einwände, die
sich zum Beispiel auf die Schwäche des Gedächtnisses beziehen, sind
nicht stichhaltig. Die Autoren haben entsprechende
Plausibilitätsprüfungen eingebaut. Die Studie spiegelt also mit
einiger Wahrscheinlichkeit die Realität zutreffend wider. Das
bedeutet: Es gibt keinen Anlass, im Zusammenhang mit
Krankenhausinfektionen Entwarnung zu geben. Qualitätssiegel sind auch
und gerade ein Marketinginstrument im Wettbewerb und sollten daher
nicht überbewertet werden. So findet man zum Beispiel das Klinikum
Lippe nicht in der Übersicht der Kliniken mit dem Siegel, auch dort
werden aber Risikopatienten gescreent. Welche Schlüsse soll man aus
den Ergebnissen der Befragung ziehen? Die Antwort ist gar nicht so
schwer: Die Hygienesituation in einem Krankenhaus, die sich zum
Beispiel an der Rate der Infektionen pro Jahr ablesen lässt, gehört
in einen verständlichen und für Patienten lesbaren Qualitätsbericht.
Die Krankenhauskeime sind wie zum Beispiel die Revisionsrate beim
Einbau künstlicher Gelenke und viele andere Faktoren auch ein
Kriterium, an dem sich Kliniken untereinander vergleichen lassen.
Erst Transparenz auf dem Sektor der Behandlungsqualität erlaubt
Patienten eine rationale Wahl der Klinik.
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
532345
weitere Artikel:
- BERLINER MORGENPOST: Gabriels Erfahrung mit der Realität / Leitartikel von Jochim Stoltenberg Berlin (ots) - Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel wäre ein
bisschen mehr Mut zu wünschen gewesen. Als Freund klarer Worte hätte
es ihm gut zu Gesicht gestanden, den Rüstungsexportbericht 2013
selbst vorzustellen und dies nicht einem Staatssekretär, der
Parteimitglied seines Vorgängers Philipp Rösler (FDP) ist, zu
überlassen. Auch wenn richtig ist, dass der Rekordwert für
militärische Ausfuhren ausnahmslos noch von der schwarz-gelben
Koalition genehmigt wurde, hätte Gabriel die Präsentation nutzen
sollen, um erste konkrete Restriktionen, mehr...
- WAZ: Ein paar Fragen an die Bahn. Kommentar von Dietmar Seher Essen (ots) - Ela, der Gewittersturm, hat wieder einmal die
Grenzen sonst perfekt funktionierender Gemeinwesen gezeigt. Die Natur
ist nicht nur stärker als der Mensch. Sie ist auch unberechenbar. Die
Unwetterfront hat - ein unglücklicher Zufall - die zentralen
Verkehrsachsen des dichtesten deutschen Ballungsraumes verwüstet. Ist
die Bahn, deren Mitarbeiter in aufopferndem Einsatz jetzt schnell die
verheerenden Schäden beseitigen müssen, deshalb ganz unschuldig am
Debakel? Zumindest stellen sich einige Fragen nach der guten
Vorsorge. mehr...
- Allg. Zeitung Mainz: Wieder einmal / Kommentar zur Lage im Irak Mainz (ots) - Diejenigen, die derzeit ohne ernsthafte Gegenwehr
die irakische Armee vor sich hertreiben, als Terroristen zu
bezeichnen, wird der Realität nicht gerecht. Denn damit verkennt man
die Dimension dessen, was da gerade im Irak vor sich geht. Isis ist
längst eine veritable, mindestens 10000 Mann starke, bestens
ausgerüstete und von Veteranen des Afghanistankriegs ausgebildete
Armee sunnitischer Muslime, die die schiitische Vorherrschaft im Irak
um jeden Preis beseitigen will. Es geht hier also um nichts weniger
als die blutige mehr...
- WAZ: Ein schwieriger Kurswechsel. Kommentar von Christian Kerl Essen (ots) - Wirtschaftsminister Gabriel wusste schon, warum er
den Rüstungsexportbericht nicht persönlich vorstellte: Was die
Vorgängerregierung zuletzt noch an Waffengeschäften genehmigte, zeugt
von Bedenkenlosigkeit. Die rückläufige Nachfrage der Verbündeten
wurde durch Exporte in umstrittene Empfängerländer kompensiert.
Gabriel ist angetreten, diese Praxis zu ändern. Nach ersten markigen
Tönen ist er jetzt klug genug, die Erwartungen zu dämpfen: Der
Kurswechsel wird dauern - die Hersteller wehren sich schon, der
Koalitionspartner mehr...
- Schwäbische Zeitung: Überflüssige Bürokratie - Kommentar Ravensburg (ots) - Wer versucht, einem ausländischen Radtouristen
zu erklären, dass er einen Waldweg nicht benutzen darf, weil dieser
statt zwei nur 1,85 Meter breit ist - der würde von dem Gast nur müde
belächelt werden. Zu Recht. Die Zwei-Meter-Regel ist eine
Bürokratie-Stilblüte typisch deutscher Machart.
Wer sollte denn kontrollieren, ob die Regel eingehalten wird?
Radfahrer haben außerdem selten ein Maßband dabei. Es sind - wie auf
der Straße auch - ein paar schwarze Schafe, die sich der
"Waldwegverkehrsgefährdung" schuldig mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|