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Global Peace Index 2014

Geschrieben am 18-06-2014

London (ots/PRNewswire) -

- Siebenjähriger Gewalttrend kippt 60 Jahre zunehmende
Friedlichkeit

- Neues Modell identifiziert Länder, die Gefahr laufen, in Unruhe-
und Gewaltzustände abzurutschen


- Die zehn Länder, deren Friedenszustand sich in den nächsten zwei Jahren
am wahrscheinlichsten verschlechtern wird, sind Sambia, Haiti, Argentinien, Tschad,
Bosnien-Herzegowina, Nepal, Burundi, Georgien, Liberia und Katar
- Aufgrund der Aufwärtsrevisionen der chinesischen Militärausgaben und der
Anzahl und Intensität interner Konflikte belastete die globale Gewalt die
Weltwirtschaft im vergangenen Jahr mit 9,8 Trillionen US-Dollar bzw. 11,3 % des BIP,
was einer Steigerung um 179 Milliarden US-Dollar im Jahresvergleich gleichkommt
- Syrien verdrängt Afghanistan als weltweit am wenigsten friedliche Nation,
während Island seinen Status als friedlichstes Land der Welt beibehält
- Georgien wies die umfangreichste Verbesserung hinsichtlich des Friedensniveaus
auf, während der Südsudan den grössten Rückgang erlebte und nun den drittletzten
Platz unter den Ländern einnimmt


Terroristische Aktivitäten, die Anzahl ausgetragener Konflikte
sowie die Anzahl der Flüchtlinge und Vertriebenen waren die
wichtigsten Verursacher der anhaltenden Verschlechterung der globalen
Friedlichkeit im vergangenen Jahr. Dies bestätigt ein sieben Jahre
anhaltender, schrittweiser, jedoch signifikanter Abwärtstrend, der
einen sechzigjährigen Trend zunehmender globaler Friedlichkeit seit
dem Ende des Zweiten Weltkrieges kippt.

Die wirtschaftlichen Auswirkungen infolge der Begrenzung sowie des
Umgangs mit den Folgen der globalen Gewalt im vergangenen Jahr wurden
nach dem neuesten, heute veröffentlichten Global Peace Index
[http://www.visionofhumanity.org ] (GPI) auf 9,8 Trillionen US-Dollar
geschätzt. Dies entspricht 11,3 % des globalen BIP oder dem doppelten
Umfang des BIP von 54 Ländern in der afrikanischen Wirtschaft.

Steve Killelea
[http://economicsandpeace.org/about-us/our-leadership/steve-killelea
], Gründer und Vorstandsvorsitzender des IEP, bemerkte dazu:"Viele
Makrofaktoren haben zur Verschlechterung der Friedenszustände in den
vergangenen sieben Jahren beigetragen, wozu auch die anhaltenden
wirtschaftlichen Auswirkungen der globalen Finanzkrise, der Nachhall
des Arabischen Frühlings sowie die anhaltende Ausbreitung des
Terrorismus zählen. Da sich diese Effekte voraussichtlich in naher
Zukunft fortsetzen werden, ist ein signifikanter Übergang zur
Friedlichkeit eher unwahrscheinlich."

"Dies führt zu sehr realen Kosten für die Weltwirtschaft. Die
Verstärkung der globalen wirtschaftlichen Auswirkungen von Gewalt und
die Ausgaben für deren Eindämmung entsprechen 19 % des globalen
Wirtschaftswachstums von 2012 bis 2013. Um dies noch weiter zu
verdeutlichen: Dies entspricht etwa 1.350 US-Dollar pro Person. Die
Gefahr besteht darin, dass wir in einen negativen Zyklus
hineingeraten: Geringes Wirtschaftswachstum führt zu einer höheren
Gewaltbereitschaft und die Massnahmen zu deren Eindämmung führen zu
einem geringeren Wirtschaftswachstum."

Das Institute for Economics and Peace (IEP), das den Bericht
erstellt, entwickelte darüber hinaus neue statistische
Modellierungstechniken, um die 10 Länder zu identifizieren, die
aufgrund eines erhöhten Unruhe- und Gewaltniveaus in den kommenden
zwei Jahren am stärksten bedroht sind. Diese Modelle weisen eine
neunzigprozentige historische Genauigkeit auf. Zu den Ländern mit
einem höheren Risiko zählen Sambia, Haiti, Argentinien, Tschad,
Bosnien-Herzegowina, Nepal, Burundi, Georgien, Liberia und Katar,
Gastgeber der WM 2022.

Die neue Methode analysiert einen Datensatz, der bis in das Jahr
1996 zurückreicht, und vergleicht Länder mit der Leistung von Staaten
mit ähnlichen institutionellen Merkmalen.

"Das Transformatorische an dieser Analyse ist, dass wir das
aktuelle Friedensniveau eines Landes mit seinem Potenzial, sich
zukünftig in puncto Gewaltbereitschaft zu verbessern oder zu
verschlechtern, vergleichen können. Das Potenzial eines Landes, für
Frieden zu sorgen, wird von vielen positiven Faktoren beeinflusst.
Dazu zählen solide Institutionen, eine gut funktionierende Regierung,
niedrige Korruptionsraten sowie eine geschäftsfördernde Umgebung.
Diese Faktoren bezeichnen wir als "Säulen des Friedens". Diese
Modelle sind für die Beurteilung von Länderrisiken revolutionär.
Positive Friedensfaktoren neigen über längere Zeit dazu, sich mit der
Höhe der tatsächlichen Gewalt einzupendeln, wodurch eine reale
Vorhersagegenauigkeit ermöglicht wird", sagte Steve Killelea
[http://economicsandpeace.org/about-us/our-leadership/steve-killelea
].

"Angesichts der sich verschlechternden Situation weltweit können
wir uns mit den institutionellen Fundamenten für den Frieden nicht
zufrieden geben: Unsere Recherchen verdeutlichen, dass der Frieden
ohne ein tiefes Fundament nicht gedeihen kann. Dies ist ein Weckruf
an Regierungen, Entwicklungsagenturen, Investoren und die
internationale Gemeinschaft, um ins Bewusstsein zu führen, dass die
Schaffung von Frieden die Voraussetzung für die wirtschaftliche und
soziale Weiterentwicklung ist."

Gemäss der aktuellen Einschätzung des IEP verzeichnete die
Elfenbeinküste im Jahr 2014 die zweitgrösste Verbesserung ihres GPI
(Indikator echten Fortschritts). Diese Entwicklung beinhaltet den
Rückgang der Wahrscheinlichkeit gewalttätiger Demonstrationen sowie
der Anzahl vertriebener Personen. Die grösste Verbesserung wurde
jedoch in Georgien umgesetzt, da das Land nach seinem Konflikt mit
Russland im Jahr 2011 nun wieder zur Normalität zurückfindet.

Die friedlichste Region der Welt bleibt weiterhin Europa, während
die am wenigsten friedliche Region Südasien ist. Afghanistan wurde
als Folge einer leichten Verbesserung der Friedenszustände des Landes
vom untersten Rang auf dem Index von Syrien abgelöst, während sich
Syrien weiter verschlechterte. Der Südsudan erfuhr den grössten
Abstieg auf dem Index in diesem Jahr und fiel auf den 160. Rang.
Dadurch nimmt es nun die Position als das am drittletzten
friedlichste Land auf der Rangliste ein. Wesentliche
Verschlechterungen gab es auch in Ägypten, der Ukraine und der
Zentralafrikanischen Republik.

SONSTIGE REGIONALE HÖHEPUNKTE

Europa nimmt in Bezug auf das allgemeine Friedensniveau wieder
eine führende Position ein, wobei die skandinavischen Länder sich
besonders gut entwickeln. Die ersten fünf Plätze sind seit 2013
unverändert geblieben. Die meisten Verbesserungen im Zusammenhang mit
dem Friedensniveau wurden im Balkan, einem Gebiet, das traditionell
zu den turbulentesten der Region zählt, realisiert.

Das Ergebnis Nordamerikas verschlechterte sich geringfügig,
grösstenteils aufgrund einer Zunahme terroristischer Aktivitäten in
den Vereinigten Staaten im Zusammenhang mit dem Anschlag auf den
Boston-Marathon im Jahr 2013. Die Region behält ihre Position als
zweitfriedlichste der Welt, im Wesentlichen aufgrund des kanadischen
Ergebnisses.

Die Region Asien-Pazifik zählt weiterhin zu den friedlichsten der
Welt: Sie steht an dritter Stelle hinter Europa und Nordamerika und
erfuhr lediglich eine sehr geringe Verschlechterung ihrer Ergebnisse
aus dem Jahr 2013. Die Philippinen erfuhren eine Verschlechterung des
Ergebnisses im Zusammenhang mit ihren Beziehungen zu benachbarten
Ländern, die auf Spannungen mit China in Bezug auf den Konflikt um
das Südchinesische Meer zurückzuführen sind. Die Länder in den
Unterregionen Indochina sowie Nordkorea bleiben weiterhin die
Schlusslichter der Region. Im Gegensatz dazu sind Neuseeland, Japan,
Australien, Singapur und Taiwan unter den ersten 30 Rängen platziert.

Die Ergebnisse Südamerikas befinden sich leicht über dem
weltweiten Durchschnitt, wobei die bedeutendsten Verbesserungen in
Argentinien, Bolivien und Paraguay realisiert wurden. Uruguay, das
seine Position als friedlichstes Land der Region beibehält,
verschlechterte dagegen seine Punktzahl als Folge eines Anstiegs der
Anzahl von Polizei- und Sicherheitskräften. Interne Spannungen
unterstreichen die Trends in Kolumbien und Venezuela, den beiden
Ländern, die in der Region am schlechtesten abgeschnitten haben.

Die Beibehaltung des Friedens in Zentralamerika und der Karibik
bleibt weiterhin eine Herausforderung, jedoch schaffte es die Region,
sich geringfügig im Vergleich zu 2013 zu verbessern und befindet sich
dadurch etwas unter dem Durchschnitt. Jamaika und Nicaragua zählen
aufgrund der Verbesserungen ihres Ergebnisses hinsichtlich der
nationalen Sicherheit zu den Nationen mit den grössten Fortschritten.
Mexiko, das weiterhin in einen grausamen Drogenkrieg verwickelt ist,
verliert einige Positionen aufgrund eines Anstieg seiner Anzahl
interner Sicherheitsbeamten.

Die Region Subsahara-Afrika erfährt die zweitgrösste
Verschlechterung ihrer regionalen Ergebnisse, schliesst jedoch immer
noch besser ab als Russland und Eurasien, der Nahe Osten und
Nordafrika sowie Südasien. Vier der zehn Länder mit der höchsten
negativen Änderung der Punktzahl befinden sich in dieser Region,
werden jedoch noch vom Südsudan und der Zentralafrikanischen Republik
übertroffen.

Russland und Eurasien weisen eine leichte Verbesserung in der
Rangliste auf und profitieren von positiven Veränderungen in der
Punktzahl aller Länder, mit Ausnahme von vier der zwölf Staaten aus
dieser Region. Zweifellos ist das Schlüsselereignis der Region die
Krise zwischen Russland und der Ukraine. Dies führte dazu, dass die
Ukraine und Russland aufgrund des nationalen und internationalen
Konfliktes schlechter abschnitten. Russland bleibt das am wenigsten
friedliche Land in der Region und nimmt als eins der weltweit am
schlechtesten abschneidenden Länder den Platz 152 ein.

Der Nahe Osten und Nordafrika (MENA) bleiben weiterhin in den
Schlagzeilen, da zahlreiche Konflikte, die aus dem Arabischen
Frühling resultieren, weiterhin eskalieren. Ägypten und Syrien sind,
wenig überraschend, die beiden Länder, deren Gesamtergebnis sich am
meisten verschlechterte, wobei Ägypten den zweitstärksten Rückgang
weltweit verzeichnete.

Südasien belegt weiterhin einen der untersten Plätze auf der
regionalen Gesamtrangliste, jedoch hat sich die Punktzahl der Region
wesentlich mehr als die jeder anderen Region verbessert. Alle Länder
in Südasien verbesserten ihre Gesamtnote, insbesondere ihren
innerstaatlichen Frieden. Die jüngsten Wahlen in Afghanistan Anfang
April verliefen ohne grössere Zwischenfälle, wobei sich das Ergebnis
hinsichtlich des politischen Terrors verbesserte, was jedoch aufgrund
erhöhter terroristischer Aktivitäten und Militärausgaben teilweise
wieder neutralisiert wurde. Weitere Verbesserungen fanden sowohl auf
der Ebene des politischen Terrors als auch in Bezug auf die Zahl der
Flüchtlinge und Vertriebenen in Sri Lanka und Bhutan statt.

REDAKTIONELLE HINWEISE

Den GPI-Bericht, Videos sowie interaktive Karten finden Sie auf
http://www.visionofhumanity.org

Twitter: https://twitter.com/GlobPeaceIndex (#peaceindex)

Facebook: http://www.facebook.com/globalpeaceindex

Über den Global Peace Index

Der GPI des "Institute for Economics and Peace"
[http://economicsandpeace.org/about-us ] (IEP) ist der global
führende Massstab für Weltfrieden. Er misst anhand von 22
Einzelindikatoren andauernde inländische und internationale
Konflikte, die Sicherheit und den Schutz in der Gesellschaft sowie
die Militarisierung in 162 Ländern.

Über das Institute for Economics and Peace

Das IEP ist eine internationale und unabhängige Denkfabrik zur
Verlagerung des Weltblicks auf Frieden als ein positives,
erreichbares, und reales Mass für das menschliche Wohlergehen und den
Fortschritt.

Über die Risikobewertungsmodelle

Auf Basis einzigartiger Datensätze wurde vom IEP eine Reihe von
Länderrisikomodellen entwickelt. Diese Modelle messen Friedens- und
Gewaltniveaus, um die relative Wahrscheinlichkeit der Länder im
Hinblick auf die Verbesserung oder Verschlechterung ihrer
Friedenszustände beurteilen zu können. Die Ergebnisse dieser Modelle
haben nach dem Vergleich mit tatsächlichen geschichtlichen
Ereignissen eine gute Vorhersagefähigkeit bewiesen. Unter Verwendung
einer Kombination aus beiden Modellen wurden im Jahr 2008 die
Ukraine, Syrien und Ägypten unter den Top-20-Ländern mit
Risikopotenzial identifiziert. Das IEP-Modell weist im Durchschnitt
eine neunzigprozentige prognostische Validität bei der Identifikation
der zehn Länder mit der grössten Wahrscheinlichkeit einer
Verschlechterung des Friedenszustandes in den beiden darauffolgenden
Jahren auf. Die Validierung wurde für fünf Zwei-Jahres-Zeiträume von
2006 bis 2010 ausgeführt.


Internationale Kontakte - Hill + Knowlton Strategies:

GPI Team, GPI2014@hkstrategies.com, +44-20-7413-3000
Metin Parlak, Metin.Parlak@hkstrategies.com, +44-20-7413-3771
Sophie Nicholson, Sophie.Nicholson@hkstrategies.com, +44-20-7413-3756


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