Neue OZ: Neue OZ - Interview Medien mit dem Comic-Autor Mawil.
Geschrieben am 21-06-2014 |
Osnabrück (ots) - Zeichner Mawil:
Die Leute haben Angst vor Comics
"Kinderland"-Autor: Graphic Novel ein Behelfsbegriff für
Bildungsbürger - Lob für Ost-Comics
Osnabrück.- Der Comic-Autor Mawil hält nichts von dem Fachbegriff
"Graphic Novel", unter dem seine Bücher gehandelt werden. "Es ist
schade, dass manche Leute offensichtlich Angst vor dem Wort Comic
haben", sagte der 37-Jährige im Vorfeld des Internationalen
Comic-Salons Erlangen der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag). "Da
kommen Leute zu mir und sagen: Meine Graphic Novels finden sie gut,
aber Comics lesen sie nicht. Das habe ich auf Messen schon erlebt",
berichtete der Autor des gefeierten DDR-Comics "Kinderland" und
wendet sich gegen das neue Modewort: "Diese Unterscheidung stimmt
nicht, genauso wie die zu den Mangas. Das sind alles Comics, aber
solange es Leute gibt, die sich an Comics nicht rantrauen, sollen sie
gern von Graphic Novels sprechen. Ich mache trotzdem Comics." 25
Jahre nach dem Mauerfall spricht sich der in Ost-Berlin aufgewachsene
Künstler für eine Ehrenrettung der legendären Ost-Reihe "Mosaik" aus:
"Das waren extrem gut gemachte Zeitreisen-Geschichten, auch wenn sie
als Gegenpol zu den bösen Schundheften aus dem Westen herhalten
mussten", sagte Mawil, der mit bürgerlichem Namen Markus Witzel
heißt. "Manchmal durften sie keine Sprechblasen zeigen, weil das
gerade als zu westlich galt. Aber sie waren total spannend,
stimmungsvoll und handwerklich super gemacht. Ich war und bin großer
Fan - auch wenn wir damals natürlich lieber die Westhefte haben
wollten."
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
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