Lebensversicherungen: LVRG provoziert Finanzierungslücke von 40 Prozent im Vertrieb
Geschrieben am 24-06-2014 |
München (ots) - Der Gesetzgeber setzt deutsche Versicherungen beim
Geschäft mit Lebensversicherungen finanziell erheblich unter Druck.
Bereits ab Januar 2015 entsteht bei den Vertriebs- und
Abschlusskosten eine Finanzierungslücke von bis zu 40 Prozent. Der
Grund: Mit den von Bundesrat geforderten Anpassungen am
Lebensversicherungs-Reformgesetz (LVRG) sinkt der zulässige
Höchstsatz, um diese Ausgaben aus Beitragszahlungen von Versicherten
zu decken. Damit stehen vor allem kleinere Anbieter vor der Frage, ob
sich der Bereich Leben noch finanzieren lässt. Das zeigen
Marktbeobachtungen der Unternehmensberatung Q_PERIOR.
"Die Versicherer müssen künftig deutlich stärker als bisher in
Vorleistung treten, um das aktuelle Vergütungsniveau im Vertrieb zu
halten", sagt Frank Hammer, Experte für Vertriebs- und
Kundenmanagement bei Q_PERIOR. "Nach den neuen Regeln dürfen die
Versicherungsunternehmen nur noch 2,5 statt vier Prozent der
Abschlusskosten für eine Lebensversicherung bilanziell geltend
machen, um Verbraucher während der ersten Beitragsjahre vor zu
niedrigen Rückkaufwerten zu schützen. Das wirkt sich jedoch
nachteilig auf Gesellschaften aus, denen der finanzielle Spielraum
für zusätzliche Vertriebsaufwände fehlt und die vermutlich gezwungen
sind, bei den Provisionen zu sparen."
Das LVRG sieht zudem vor, Provisionen spartenübergreifend
offenzulegen. Nach dem Willen des Bundesrats sollen die Versicherer
künftig maximale Transparenz gewährleisten und sämtliche
Abschlusskosten beim Vertragsabschluss angeben. Geldwerte Vorteile
fallen ebenfalls unter diese Regelung. Die Transparenz auf Euro und
Cent berge jedoch noch nicht nur Vorteile, mahnt der Experte. "Allein
der Blick auf die Kosten verrät noch nichts über die Qualität einer
Beratung oder von empfohlenen Versicherungsprodukten", so Hammer.
"Vielmehr setzt eine qualifizierte Entscheidung, ob die aufgerufenen
Kosten gerechtfertigt sind oder nicht, genau diese Beratung erst
voraus. Die Katze beißt sich in den Schwanz."
Damit keine falschen Erwartungen auf Kundenseite entstehen,
dürften viele Versicherungen jetzt damit beginnen, Vertriebs- und
Vergütungsstrukturen auf den Prüfstand zu stellen. Insbesondere
alternative Bezahlmodelle wie laufende Provisionen im
Ausschließlichkeitsvertrieb oder Konzepte zu Honorarberatungen rücken
dabei in den Fokus. "Das LVRG betrifft den gesamten Vertriebsapparat
der Gesellschaften. Provisionskürzungen sorgen beispielsweise bei
Maklerpools und strukturierten Vertrieben für Finanzierungsengpässe
bei unterstützenden Prozessen etwa durch Spezialisten, Führungskräfte
oder Marketing. Wegen der üblichen Querfinanzierungen gilt das auch
über die Sparte Leben hinaus", sagt Frank Hammer.
Insgesamt rechnet der Experte damit, dass die seit längerem zu
beobachtende Anbieterkonzentration im Versicherungsmarkt noch weiter
zunimmt. Sinkende Provisionen verstärken voraussichtlich
Abwanderungen von Vermittlern zu zahlungskräftigen Gesellschaften.
Dadurch nimmt die Angebotsvielfalt ab. Bei Lebensversicherungen droht
darüber hinaus bereits zu Beginn des Jahres 2015 weiteres Ungemach.
Dann sinkt der Garantiezins um 0,5 Prozentpunkte auf nur noch 1,25
Prozent. Niedrige Rendite und sinkende Attraktivität sowie steigende
Vertriebskosten veranlassen womöglich nicht wenige Gesellschaften
dazu, das Neugeschäft bei Lebensversicherungen endgültig einzustellen
(Run-Off).
Zum Unternehmen:
Q_PERIOR ist eine inhabergeführte Business- und IT-Beratung mit
Standorten in Deutschland, Schweiz, Österreich, Slowakei, USA und
Kanada. Q_PERIOR unterstützt Großunternehmen und große Mittelständler
mit integrierter Fach- und IT-Kompetenz. Neben der Spezialisierung
auf den Markt der Finanzdienstleister bietet Q_PERIOR ein
branchenübergreifendes Beratungsspektrum in den Bereichen Audit &
Risk, Beschaffung, Business Intelligence, Finanzen & Controlling,
Kundenmanagement, Projekt- & Implementierungsmanagement,
Strategisches IT-Management und Technologie.
Kunden (Auswahl):
A1, Allianz, ASFiNAG, BIAC Business Insurance Application
Consulting, Basler Versicherung, BMW, Commerzbank, DEVK, DZ Bank,
EnBW, ERGO, Generali, Helvetia, Hessische Landesbank, Hannover Rück,
Infineon Technologies, Linde, Lufthansa, MAN,
Max-Planck-Gesellschaft, Merkur Versicherung, Münze Österreich,
Paysafe Card, Provinzial NordWest, Saubermacher, Siemens,
Schweizerische Bundesbahnen (SBB), Die Schweizerische Post, Swisscom,
Swiss Re, Talanx, Verbund, Vienna Insurance Group, Wüstenrot &
Württembergische
Pressekontakt:
Florian Bongartz
Kommunikation Deutschland, Österreich
Telefon: +49 4106 7777 - 255
Mobil: +49 151 42200812
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
534027
weitere Artikel:
- Roaming-Gebühren: Wenn die Quelle versiegt ... /
Deloitte-Report zu Chancen/Risiken der neuen EU-Regulierung Stuttgart/München (ots) - "Was ist die geeignete Roaming-Strategie
für Mobilfunkanbieter in der EU?", fragt der Deloitte-Report "New
Rules. New Game." - und zeigt konkrete Handlungsmöglichkeiten für
Netzbetreiber auf. Anlass ist der EU-Beschluss, die Roaming-Gebühren
noch einmal drastisch zu begrenzen - und bis Ende 2015 völlig
abzuschaffen. Für die Anbieter bedeutet das zunächst einen weiteren
Einbruch des Roaming-Markts. Insbesondere bei weniger preissensiblen
Firmenkunden droht der Wegfall beträchtlicher Gewinnpotenziale. Auf
der mehr...
- EDHEC belegt Platz 3 bei der Finanzwissenschaft Paris (ots/PRNewswire) -
Die EDHEC Business School gibt mit Stolz bekannt, dass ihr
Studiengang MSc in Financial Markets nach der heute erschienenen
Rangliste der Financial Times (FT) jetzt weltweit Platz 3 belegt.
Damit liegt die EDHEC nun vor der ESSEC und der IE (Instituto de
Empresa).
Die multimediale Pressemitteilung finden Sie unter folgendem Link:
http://www.multivu.com/mnr/71400561-EDHEC-ranks-3rd-in-the-world-f
or-finance
Dies ist die zweite FT-Rangliste, in der die EDHEC direkt hinter
der Pariser HEC mehr...
- Oxygen Forensic Suite 2014 mit neuen Zugangsmethoden für Android-Geräte Alexandria, Virginia (ots/PRNewswire) -
Oxygen Forensics aktualisiert sein Flaggschiff, die mobile
Beweisfindungslösung Oxygen Forensic Suite 2014, mit der Hinzufügung
von physischem Zugangssupport für MTK-basierte Android-Geräte und der
Einführung von neuen gemeinsamen logischen Extraktionsmethoden für
alle Android-Geräte.
Die neue Version vereinfacht den Zugriff auf MTK-basierte
Android-Geräten erheblich und erlaubt Ermittlern einen vollen
physikalischen Dump des Geräts unter nahtloser Umgehung der
Bildschirmsperre zu mehr...
- TDWI-Award 2014: Ein Dashboard für die Datenflut Hamburg (ots) - Mit dem TDWI Award für herausragende Master- und
Bachelorarbeiten auf dem Gebiet Data Warehousing und Business
Intelligence wird in diesem Jahr Manuel Sedlak von der Hochschule
Oldenburg ausgezeichnet. Für seine Masterarbeit zum Thema
"Entwicklung von Designparadigmen zur effektiven, effizienten und
anwenderfreundlichen Visualisierung von Daten in einem Dashboard"
erhält der Student den mit 2.000 Euro dotierten Hauptpreis. Die
Auszeichnung wird im Rahmen der TDWI-Jahrestagung vom 23. bis 25.
Juni in München überreicht. mehr...
- Ohne Orientierung: Vier von zehn deutschen Unternehmen fehlt eine klare Vision München (ots) - Mit einer Vision zeichnen Unternehmen ein
angestrebtes Zukunftsbild, das Orientierung gibt und motiviert. Doch
in mehr als 40 Prozent der Firmen fehlt eine eindeutige und
inspirierende Vision. Dabei ist den Unternehmen mehrheitlich völlig
klar, dass eine solche Orientierungsvorgabe vorliegen sollte. Doch
selbst Unternehmen mit einer Vision zeigen Schwächen: Bei der Hälfte
von ihnen wird die Vision auf den operativen Ebenen weder verstanden,
geschweige denn gelebt. Das sind Ergebnisse der Studie "Einfluss des
HR-Managements mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|