Schwäbische Zeitung: Kommentar - Ausgerechnet die Linke!
Geschrieben am 25-06-2014 |
Ravensburg (ots) - Wenn SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann die
Kritik eines Linken-Politikers an Bundespräsident Joachim Gauck mit
Schmähungen der Nazis gegen den sozialdemokratischen
Reichspräsidenten Friedrich Ebert vergleicht, spitzt er natürlich zu.
Die Bezeichnung "widerlicher Kriegshetzer" indes, die jener
brandenburgische Landtagsabgeordnete für Gauck wählte, ist nicht
einfach nur pointiert, sondern schlichtweg widerwärtig.
Wer Gauck allen Ernstes unterstellt, er rede mit seinem Aufruf,
Deutschland müsse weltweit mehr Engagement zeigen, dem Militarismus
oder gar Angriffskriegen das Wort, ist entweder bösartig oder hat
nichts begriffen. Bei der Linkspartei liegt Letzteres nahe.
Die gleiche Partei, die für die militaristische russische
Kraftprotz-Politik zuletzt viel Verständnis zeigte, beschuldigt nun
Gauck der Kriegstreiberei. Und ausgerechnet die Nachfolger der SED,
jener Partei, die eine Diktatur samt Schulfach Wehrkundeunterricht
und uniformierter Jugendorganisation aufgebaut hatte, geben sich
immer wieder als Friedenstauben - zumindest, solange der Westen
Adressat ihrer Kritik ist.
Ebert wurde indes nicht nur von den Nazis geschmäht. Auch
Kommunisten überzogen ihn mit Hass, nannten Sozialdemokraten
"Sozialfaschisten". Auch dadurch erstarkten die Nazis. Das hätte
Oppermann ruhig noch anführen können.
Pressekontakt:
Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 0751/2955 1500
redaktion@schwaebische-zeitung.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
534442
weitere Artikel:
- Schwäbische Zeitung: Leitartikel - Schmids Risiko sind die Freunde Ravensburg (ots) - Vier Wochen hat die grün-rote Koalition in
Stuttgart gebraucht, um aus dem Nullverschuldungsvorstoß von
SPD-Finanzminister Nils Schmid Regierungslinie zu machen. Das lag
nicht am jüngsten Urteil des Europäischen Gerichtshofs zur
Altersdiskriminierung von Beamten, das offiziell als Begründung
herhalten muss. Zwar verfügt Nils Schmid nach dem Richterspruch der
vergangenen Woche über 400 Millionen Euro Zusatzpuffer. Doch auch
ohne wäre die Entscheidung wenig anders ausgefallen. Tatsächlich hat
es lang gedauert, den mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Unterrichtsausfall
Geht doch, Frau Löhrmann
BERNHARD HÄNEL Bielefeld (ots) - Über Wochen und Monate sperrte sich
NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann gegen die Erfassung des
Unterrichtsausfalls in NRW. Die Argumente der Grünen-Politikerin
waren eher fadenscheinig und am Ende unhaltbar, selbst als sie
wissenschaftlich untermauert wurden. Aber das war eine
Auftragsarbeit, der man zumindest denselben Vorwurf machen kann wie
jeder Statistik. Bekanntlich glaubt man nur Zahlen, die man selbst
gefälscht hat. Das ministerielle Geziere vor einer glaubwürdigen
Datenerhebung war noch nie verständlich. mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Landesregierung will besser über Baustellen informieren
Doktern am Symptom
Hubertus Gärtner Bielefeld (ots) - Es ist löblich, wenn NRW-Verkehrsminister
Michael Groschek in Zukunft noch besser über die geplanten
Autobahnbaustellen informieren will. Trotzdem ist es ein Herumdoktern
am Symptom und wird kaum die Probleme lösen. Es wird auch nicht zur
Beruhigung der Autofahrer führen, die täglich im Stau stehen. Endlose
Blechlawinen sind vor allem im bevölkerungsreichsten Bundesland NRW
ein Sinnbild für Stillstand, verfehlte Verkehrspolitik und
ökonomischen Irrsinn. Solch eine Vergeudung von Ressourcen sollte
sich eigentlich mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Linkspartei beschimpft Gauck
Mit dem Holzhammer
Alexandra Jacobson, Berlin Bielefeld (ots) - Manchmal ist es notwendig, dass im Bundestag
nicht nur über Inhalte gestritten wird, sondern auch über den Stil
von Äußerungen. Volksvertreter sollten aus ihrem Herzen keine
Mördergrube machen und sagen, was sie denken. Natürlich kann etwa
jeder Parlamentarier Bundespräsident Joachim Gauck kritisieren. Das
ist völlig in Ordnung. Zum Mittel der wüsten Beschimpfung zu greifen
und Gauck als "widerlichen Kriegshetzer" zu bezeichnen, wie es der
brandenburgische Landtagsabgeordnete Norbert Müller (Linke) tat, ist
aber mehr...
- WAZ: Asylrecht behutsam ändern
- Kommentar von Miguel Sanches Essen (ots) - Weltweit sind 51 Millionen Menschen auf der Flucht.
Das ist der höchste Stand seit dem Zweiten Weltkrieg. 86 Prozent der
Flüchtlinge kommen in Entwicklungsländern oder in der Nachbarschaft
ihrer Herkunftsstaaten unter. Aber viele wollen auch in die EU,
gerade nach Deutschland.
Es ist keine Einbildung, dass darob die Akzeptanz in der
Bevölkerung zu kippen droht; insbesondere, wenn man gleichzeitig zu
nachsichtig mit Armutsflüchtlingen ist. Es ist logisch, Länder wie
etwa Serbien zu sicheren Herkunftsstaaten zu erklären. mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|