DER STANDARD-Kommentar: "Nastrovje!" von Andreas Schnauder
Geschrieben am 26-06-2014 |
(Ausgabe ET 27.6.2014)
Wien (ots) - Der ÖIAG_- und damit ihren Leitbetrieben Telekom
Austria, OMV und Post - schwimmen die Felle davon. Das Debakel, in
das die von der staatlichen Holding kontrollierte AUA unter
konsequentem Wegschauen des Eigentümers einst trudelte, setzt sich
munter fort. Und wieder macht der Finanzminister als politisch
Verantwortlicher keine Anstalten, die Reißleine zu ziehen.
Um was es geht? Einmal um die Telekom Austria, die in Bulgarien
400 Millionen Euro in den Sand gesetzt hat. Nachdem der Konzern seit
Jahren Raubbau am Eigenkapital betrieben hatte - teils auch wegen
hoher Dividendenforderungen der Republik - kann das neuerliche Loch
nicht aus eigener Kraft gestopft werden. Es bleibt somit wohl dem
Neo-Partner aus Mexiko, der Telekom auf die Sprünge zu helfen. Fazit:
Erst wurde der Betrieb abgewirtschaftet, nun überlässt man den
Scherbenhaufen America Movil.
Dann wären da die jüngsten Gerüchte um einen Einstieg der Gasprom
bei der OMV. Nach der innigen South-Stream-Partnerschaft spricht viel
dafür, dass an den Spekulationen etwas dran ist. Und dass Abu Dhabi
den Rückzug aus ihrer österreichischen Beteiligung plant, pfeifen die
Spatzen schon länger von den Dächern.
Sollte es tatsächlich so weit kommen, müsste die ÖIAG_ einen neuen
Syndikatsvertrag schließen. Jene Staatsholding also, an deren
Aufsichtsratsspitze seit gestern Putin-Versteher Siegfried Wolf
steht. Nastrovje!
Rückfragehinweis:
Der Standard, Tel.: (01) 531 70/445
Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/449/aom
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