Hagen (ots) - Das EEG 2.0. Es soll sich nach Fortschritt
anhören und nach Dynamik. Tatsächlich aber ist die von Sigmar Gabriel
vorgelegte Reform des EEG-Gesetzes, die gestern durchs Parlament
ging, nur ein erster Reformschritt, dem weitere folgen müssen. Was
kein Wunder ist. Immerhin handelt es sich bei der Umgestaltung des
Energiemarktes um ein Mega-Projekt, das CO2-Reduzierung
und den Verzicht auf Atomstrom zum Inhalt hat. Diese Ziele sind nicht
in Gefahr. Vielmehr hat die Große Koalition gestern beschlossen, den
Ausbau von Ökostrom genauer zu steuern und gegebenenfalls auch zu
begrenzen. Das war notwendig. Denn die Zuschüsse für den Strom aus
regenerativen Quellen sollten und sollen Innovationen auf diesem
Gebiet anschieben - aber nicht auf zwanzig Jahre
festschreiben.
Was diese Reform allerdings nicht leistet,
ist eine dringend erforderliche Neuordnung des Erzeugungsmarktes. Wie
stellen wir sicher, dass Reservekraftwerke zuverlässig und
wirtschaftlich Strom liefern, wenn der Wind nicht weht und die Sonne
nicht scheint? Wie beeinflussen wir Tempo und Richtung des
Netzausbaus? Und wie schaffen wir wirtschaftliche Stromspeicher, wenn
die Öko-Anlagen unter Volllast arbeiten? Antworten auf diese Fragen
werden über den Erfolg der Energiewende entscheiden. Sie müssen im
EEG 3.0 beantwortet werden. Und zwar schon sehr bald.
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