Lechwerke (LEW) nehmen erstmals Smart-Operator-Steuerung in Betrieb / LEW und RWE installieren in 110 Haushalten in der Stadt Schwabmünchen intelligente Stromzähler und Haushaltsgeräte (FOTO)
Geschrieben am 01-07-2014 |
Schwabmünchen (ots) -
Das intelligente Stromnetz ist Realität: Smart-Operator-Steuerung
und intelligente Bausteine in Haushalten und im Ortsnetz gehen in
Betrieb - erstmalig sind intelligente Stromzähler und Haushaltsgeräte
sowie Netzbausteine in einem Smart Grid zusammengefasst - mehr als
110 Haushalte beteiligen sich
In der Siedlung Wertachau, einem Ortsteil der Stadt Schwabmünchen
bei Augsburg, haben die Lechwerke (LEW) und RWE Deutschland ein
intelligentes Stromnetz, ein sogenanntes Smart Grid, aufgebaut. Nach
fast zweijähriger Vorbereitungszeit sind die zentrale
Steuerungseinheit Smart Operator sowie intelligente Bausteine im Netz
und in Haushalten heute in Betrieb gegangen. Insgesamt nehmen mehr
als 110 Haushalte teil. Es ist das bundesweit erste der drei
Smart-Operator-Projekte der RWE Deutschland, das damit im
Praxisbetrieb läuft. Das Projekt in der Wertachau ist eine der
umfassendsten Smart-Grid-Installationen überhaupt: Erstmalig sind
intelligente Stromzähler, verschiedene intelligente Hausgeräte in
Privathaushalten sowie Netzbausteine wie ein zentraler
Batteriespeicher in einem Smart Grid zusammengefasst. An der
Inbetriebnahmefeier nahmen Vertreter aus Politik sowie Vertreter von
LEW, RWE Deutschland, der Projektpartner sowie Projektteilnehmer aus
der Wertachau teil.
Der Smart Operator nutzt das Potenzial von erneuerbaren Energien
optimal: Er steuert intelligente Geräte in den Haushalten sowie
zentrale Komponenten im Ortsnetz und richtet ihren Verbrauch so weit
wie möglich auf die Stromerzeugung durch die mehr als 20 im Ort
vorhandenen Fotovoltaikanlagen aus. So wird möglichst viel des in der
Siedlung erzeugten Stroms auch vor Ort genutzt.
Gesteuert werden alle Bausteine, etwa intelligente Haushaltsgeräte
und Heizsysteme, Batteriespeicher oder eine regelbare
Ortsnetzstation, durch den so genannten Smart Operator. Er ist das
Gehirn des intelligenten Netzes. Der kleine, kompakte Computer managt
mit einer speziell für das Projekt programmierten Software
selbstständig das Ortsnetz und die intelligenten Bausteine.
"Die Verteilnetze sind zu Energieeinsammlern geworden. Sie müssen
Leistungsschwankungen im Netz, die sich aus wetterabhängiger,
dezentraler Erzeugung und verändertem Verbrauchsverhalten ergeben,
zuverlässig beherrschen und gleichzeitig Versorgungssicherheit und
Wirtschaftlichkeit gewährleisten", sagte Dr. Joachim Schneider, der
im Vorstand der RWE Deutschland das Ressort Technik verantwortet.
"Wir untersuchen in den Smart-Operator-Projekten, wie der Betrieb der
Ortsnetze durch den Einsatz künstlicher Intelligenz optimiert werden
kann. Ziel ist, die lokale Netzinfrastruktur durch eine intelligente
Steuerung mit neuartigen Komponenten effizienter zu nutzen. Damit
gehen wir einen großen Schritt in Richtung Energiezukunft."
"Wir bringen die Energiewende in der Region voran. Dafür erproben
wir neue Technologien, um zu wissen, wie wir sie für den Umbau der
Energieversorgung am besten einsetzen können. Das
Smart-Operator-Projekt hat dabei eine Schlüsselposition: hier
verbinden wir hier eine ganze Reihe neuer Technologien zum Stromnetz
der Zukunft - in einem noch nicht da gewesenem Umfang", sagte Dr.
Markus Litpher, Vorstandsmitglied der Lechwerke. "Das Zusammenspiel
der vielen Komponenten und die sichere Übertragung der Daten über das
Glasfasernetz sind eine enorme technische Herausforderung. So haben
wir in der Siedlung Wertachau 160 intelligente Zähler mit erweiterter
Messtechnik sowie intelligente Bausteine in den Haushalten und im
Ortsnetz installiert. Wir sind stolz darauf, dass wir diesen
komplexen Aufbau gemeistert haben und nun das Gesamtsystem in Betrieb
nehmen können."
Das Smart-Operator-Projekt in der Wertachau ist im Mai 2012
gestartet. Mehr als 110 Haushalte der Siedlung nehmen an dem Projekt
teil. Bei ihnen hat die LEW Verteilnetz GmbH alle herkömmlichen
Zähler gegen intelligente Zähler ausgetauscht. Sie messen Spannung
und Verbrauch eines Haushalts und übertragen die ermittelten Werte
über ein Glasfasernetz. Die Breitbandanbindung hat das
LEW-Tochterunternehmen LEW TelNet für das Projekt neu aufgebaut. An
das Netz sind alle teilnehmenden Haushalte direkt angeschlossen und
die intelligenten Bausteine kommunizieren darüber. Die Teilnehmer
profitieren außerdem von leistungsfähigen
Breitbandinternetanschlüssen, die ihnen über das Glasfasernetz zur
Verfügung stehen.
In der zweiten Projektphase wurde das Netz um intelligente
Bausteine wie Energiespeicher, Wärmepumpen und intelligente
Haushaltsgeräte wie Waschmaschinen, Geschirrspüler oder
Wäschetrockner erweitert. Neben dem zentralen Batteriespeicher wurde
auch eine Ladesäule für Elektroautos in Betrieb genommen. Den
Projektteilnehmern werden Elektroautos zum Testen zur Verfügung
gestellt.
Außerdem wurde der Smart Operator in das Stromnetz integriert. Er
ermittelt unter anderem anhand von Wetterprognosen die zu erwartenden
Einspeisungen sowie Lasten, Aufnahmefähigkeit und
Speichermöglichkeiten im Stromnetz. Er stimmt diese Faktoren auf
Basis der aktuellen Messwerte aufeinander ab und bringt sie in
Einklang. Der von der PSI AG, einem Spezialanbieter für
Netzleittechnik, entwickelte Smart Operator arbeitet auf Basis eines
von der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen (RWTH)
entwickelten Steuerungsmodells.
Bis Ende 2015 werden die Projektpartner nun praktische Erfahrungen
beim Betrieb des intelligenten Stromnetzes sammeln. Dabei lernt das
Smart-Operator-System permanent dazu und optimiert den Einsatz der
verschiedenen Bausteine immer weiter, sodass Stromerzeugung und
-verbrauch in der Siedlung möglichst im Einklang sind.
Die Projektleitung für das Smart-Operator-Gesamtprogramm liegt bei
RWE Deutschland, die Lechwerke verantworten die Umsetzung des
Projekts in der Wertachau. Weitere Partner sind die RWTH, die
Universität Twente (Niederlande) und mehrere Unternehmen: PSI,
Hoppecke, Maschinenfabrik Reinhausen, Horlemann sowie Stiebel Eltron.
RWE testet intelligente Stromnetze in weiteren
Smart-Operator-Projekten in den rheinlandpfälzischen Regionen
Rhein-Hunsrück und Trier-Saarburg.
Die LEW-Gruppe ist als regionaler Energieversorger in Bayern und
Teilen Baden-Württembergs tätig. LEW beschäftigt mehr als 1.700
Mitarbeiter, ist mit 35 Wasserkraftwerken einer der führenden
Erzeuger von umweltfreundlicher Energie aus Wasserkraft in Bayern und
bietet Dienstleistungen in den Bereichen Netz- und Anlagenbau,
Energieerzeugung und Telekommunikation an. Die Lechwerke AG gehört
zur RWE-Gruppe.
Die RWE Deutschland AG mit Sitz in Essen verantwortet die
deutschen Aktivitäten des RWE-Konzerns in den Bereichen Netz,
Vertrieb und Energieeffizienz und führt die deutschen
Regionalgesellschaften. Das Unternehmen verfügt über rechtlich
eigenständige Tochtergesellschaften für den Vertrieb, den
Verteilnetzbetrieb, das Zählerwesen und den Vertrieb technischer
Dienstleistungen. Weitere Töchter sind für die Aktivitäten rund um
die Energieeffizienz einschließlich Elektromobilität und für die
Gasspeicher verantwortlich. Sie ist an rund 70 regionalen und
kommunalen Energieversorgern beteiligt und beschäftigt rund 19.000
Mitarbeiter.
Informationen zum Projekt in der Wertachau finden Sie unter:
www.lew.de/smartoperator
Informationen zum Smart-Operator-Gesamtprojekt finden Sie unter:
www.rwe.com/smartoperator
Pressekontakt:
Lechwerke AG
Ingo Butters
Pressesprecher
T +49 821/328-1673
M +49 173/20 10 301
ingo.butters@lew.de
RWE Deutschland AG
Eva Wagner
Leiterin Externe Kommunikation
T +49 201/12-23822
M +49 173/25 30 179
eva.wagner@rwe.com
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