(Registrieren)

Energieintensive Industrie zahlt günstige Strompreise

Geschrieben am 08-07-2014

Berlin (ots) - Die häufig verbreitete Behauptung, die Strompreise
für die Industrie seien in Deutschland im internationalen Vergleich
besonders hoch, ist in dieser Allgemeinheit wissenschaftlich nicht
haltbar. Das ergibt eine Studie des Forums Ökologisch-Soziale
Marktwirtschaft (FÖS) im Auftrag des Bundesverbandes Erneuerbare
Energie (BEE). Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die
Industriestrompreise für die verschiedenen Branchen stark auseinander
klaffen und Teile der deutschen Industrie in den Genuss sehr
günstiger Stromkosten kommen.

Außerdem ist das deutsche Stromnetz sehr stabil. In den USA
beispielsweise sind die Ausfallzeiten sechs bis acht Mal so lang wie
in Deutschland - ein wichtiger Kostenfaktor.

In ihrer Studie (Download auf der BEE-Website) weisen die
FÖS-Wissenschaftler nach, dass die gängigen Statistiken des
europäischen Statistikamtes Eurostat die tatsächlichen
Industriestrompreise in Deutschland deutlich zu hoch ausweisen. So
geht Eurostat von einem Durchschnittspreis für Großverbraucher von
10,6 Cent je Kilowattstunde im Jahr 2013 aus (ohne Strom- und
Mehrwertsteuer). Tatsächlich zahlten stromintensive Betriebe, die von
umfangreichen Ausnahmen und Vergünstigungen bei Steuern, Abgaben und
Umlagen in Deutschland profitieren, 2013 für ihren Strom im
Durchschnitt nicht 10,6 Cent, sondern 4,8 Cent - also weniger als die
Hälfte des Eurostat-Wertes. Eurostat hatte insbesondere die
durchschnittliche EEG-Umlage mit rund 4 Cent je Kilowattstunde zu
hoch angesetzt.

Im laufenden Jahr 2014 wird der genannte Wert von 4,8 Cent unter
anderem durch die niedrigen Börsenstrompreise voraussichtlich auf bis
zu 4,1 Cent je Kilowattstunde sinken. Zudem bilden die Eurostat-Daten
nur den Fremdstrombezug ab - der von vielen Abgaben und Umlagen
befreite Eigenstrom wird nicht erfasst. Auch Daten des deutschen
Statistikamtes Destatis zu den tatsächlichen Stromkosten
unterschiedlicher Branchen weisen eine sehr große Bandbreite auf.

Die Forscher zeigen zudem, dass auch in den USA die Strompreise
für die energieintensive Industrie nicht niedriger sind als in
Deutschland. Im Durchschnitt zahlten diese Unternehmen in den
Vereinigten Staaten 2012 durchschnittlich 5,2 Cent je Kilowattstunde,
in Deutschland 4,8 Cent. In den USA unterscheiden sich die
Strompreise von Bundesstaat zu Bundesstaat sehr deutlich. Deshalb
wählten die FÖS-Wissenschaftler zwei Bundesstaaten aus, die eine
ähnliche Industriestruktur haben wie Deutschland: Texas und
Pennsylvania. Dort zahlten Industriekunden 3,7 bis 5,4 Cent und 5,7
bis 7,0 Cent je Kilowattstunde. Deutschland konnte mit 4,8 Cent also
sehr gut mithalten. Und weil die Stromerzeugung aus Gas in den USA
teurer wird, spricht der Trend für Deutschland.

Als Dachverband der Erneuerbare-Energien-Branche in Deutschland
bündelt der BEE die Interessen von 29 Verbänden und Organisationen
mit 30 000 Einzelmitgliedern, darunter mehr als 5 000 Unternehmen.
Wir vertreten auf diese Weise 371 400 Arbeitsplätze und mehr als 3
Millionen Kraftwerksbetreiber. Unser Ziel: 100 Prozent Erneuerbare
Energie in den Bereichen Strom, Wärme und Verkehr.



Pressekontakt:
Bundesverband Erneuerbare Energie e.V.
Pressesprecher Jens Tartler
Invalidenstraße 91
10115 Berlin
Tel.: 030 / 275 81 70-16
E-Mail: presse@bee-ev.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

536451

weitere Artikel:
  • Service Trends 2014: Stärkere Kundenbindung durch Unified Communications Köln (ots) - Mehr Effizienz durch Social Media und Co.: eco - Verband der deutschen Internetwirtschaft e. V. erklärt, wie Unternehmen die verfügbaren Kanäle für Kundendialog und Service richtig nutzen Neue Technologien, mehr Kanäle und eine immer höhere Erwartungshaltung der Zielgruppen: Die Ansprüche an eine zeitgemäße Kundenkommunikation steigen in zahlreichen Branchen seit Jahren massiv an. Wie der eco - Verband der deutschen Internetwirtschaft e. V. (www.eco.de) analysiert, ist für Unternehmen dabei eine durchdachte Unified mehr...

  • Saxo Bank Publishes its Investment Outlook for Q3 2014 Copenhagen, Denmark (ots/PRNewswire) - As we enter the third quarter, despite general complacency, investors continue to face bleak macro imbalances that need correcting, while energy's shadow looms large as the conflict in Iraq rages. Saxo Bank [http://www.saxobank.com/?noredirect=true ], the online multi-asset trading and investment specialist, has published its third quarterly insight for 2014 looking across the macroeconomic environment and individual asset classes. Saxo Bank predicts a relatively positive third mehr...

  • Kreativagentur "Art der Gestaltung" überzeugt LBS Hessen-Thüringen -------------------------------------------------------------- Zum Portfolio http://ots.de/87yhR -------------------------------------------------------------- Bad Vilbel/Frankfurt am Main (ots) - Jahreskampagne 2014 der LBS Hessen-Thüringen: Design- und Werbeagentur "Art der Gestaltung" aus Bad Vilbel trifft jede Zielgruppe durch außergewöhnliche Ideen Die junge Kreativschmiede "Art der Gestaltung" aus Bad Vilbel hat die LBS Hessen-Thüringen mit ihrem Konzept überzeugt: Die Agentur erhielt den Zuschlag für mehr...

  • Pachtpreise für landwirtschaftlich genutzte Flächen seit 2010 um 20 % gestiegen Wiesbaden (ots) - 2013 betrug das durchschnittliche Jahrespachtentgelt je Hektar gepachteter landwirtschaftlich genutzter Fläche 243 Euro. Dies ermittelte das Statistische Bundesamt (Destatis) im Rahmen der Agrarstrukturerhebung 2013. Gegenüber der Landwirtschaftszählung 2010 bedeutete dies einen Anstieg um 20 %. Die größten Zuwächse waren dabei unter anderem in Mecklenburg-Vorpommern (+ 33 %), Brandenburg und Schleswig-Holstein (jeweils + 23 %) zu verzeichnen. Die Pachtfläche selbst erhöhte sich gegenüber 2010 um weniger als mehr...

  • Wissen spart Geld - Das Jawoll-Kundenmagazin "Preis.Wert" ist jetzt online! Soltau (ots) - Das Jawoll-Kundenmagazin "Preis.Wert" bietet echten Mehrwert für alle Onlineleser - mit Ratgebern, Schritt-für-Schritt-Anleitungen und allerhand mehr Wissens- und Lesenswertem! Ein neues Onlinemagazin sorgt für Durchblick: "Preis.Wert", das Magazin der Handelskette Jawoll aus dem niedersächsischen Soltau, bietet im Internet unter http://www.jawoll.de/magazin/ dem Verbraucher Tipps und Tricks, Ratgeber, Anleitungen und vieles mehr aus verschiedenen Themenbereichen. Alles verständlich aufbereitet und detailliert mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht