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ZDF zieht Konsequenzen nach Manipulationen bei "Deutschlands Beste!" / Showchef übernimmt Verantwortung

Geschrieben am 17-07-2014

Mainz (ots) - Der Leiter der ZDF-Hauptredaktion Show, Oliver
Fuchs, hat im Zusammenhang mit den Manipulationen bei der Rankingshow
"Deutschlands Beste!" die Verantwortung übernommen und seinen
Rücktritt angeboten. Die interne Untersuchung des ZDF hat ergeben,
dass Fuchs selbst keine Kenntnis von den Manipulationen hatte. Die
für die beiden Showsendungen am 2. und 3. Juli zuständige
Teamleiterin wurde ihrer Führungsfunktion enthoben und abgemahnt.
Eine weitere Redakteurin wurde ebenfalls abgemahnt. ZDF-Intendant
Thomas Bellut: "Ich danke Herrn Fuchs für sein Engagement und seine
Arbeit. Ich respektiere sein Angebot, persönlich die Verantwortung zu
übernehmen."

Die interne Untersuchung des Falls hat ergeben, dass das
Fehlverhalten bei der ZDF-Redaktion lag. Das Konzept für die beiden
Sendungen "Deutschlands Beste! - Frauen" und "Deutschlands Beste! -
Männer" basierte auf einer zweistufigen repräsentativen Erhebung. In
einem ersten Schritt hatte das Institut Forsa 100 Frauen und 100
Männer ermittelt. Aus diesen Listen wurden in der zweiten Stufe
jeweils die 50 "Besten" ebenfalls durch eine repräsentative Erhebung
ermittelt. Parallel dazu wurden die 100er Listen auf zdf.de zur
Abstimmung gestellt. Ebenso hat die Programmzeitschrift HÖRZU ihre
Leser abstimmen lassen. Die Forsa-Ergebnisse der zweiten Erhebung
lagen der Redaktion am 5. Mai 2014 vor, die Ergebnisse der HÖRZU am
28. Mai 2014 und das Ergebnis des Online-Votings am 2. Juni 2014.
Nach einer Rückfrage bei Forsa stellte sich heraus, dass es nicht
möglich war, die unterschiedlichen Rankings zu einem repräsentativen
Ergebnis zusammenzuführen. Daraufhin beschloss die Teamleiterin, die
Ergebnisse der Online- und der HÖRZU-Umfrage nicht zu
berücksichtigen, ohne ihre Vorgesetzten darüber zu informieren.
Später wurden darüber hinaus ebenfalls eigenmächtig durch die
Redaktion Veränderungen an der repräsentativen Forsa-Liste
vorgenommen.

Erst nachdem ein Journalist nach der ersten Sendung die Frage an
das ZDF richtete, wer die Listen der "Besten" zusammengestellt habe,
stellte sich heraus, dass, entgegen den Ankündigungen in den
Pressemitteilungen zur Sendung, nicht alle Befragungen in das
Ergebnis eingeflossen sind. Das ZDF hat diese Falschinformation dann
transparent gemacht. Erst im Rahmen der weiteren internen
Untersuchung von Programmdirektor und Justitiar stellte sich eine
Woche später heraus, dass das Fehlverhalten der Redaktion erheblich
weiter reichte, als zunächst bekannt und öffentlich mitgeteilt wurde.
Über die festgestellten Manipulationen an der Forsa-Liste hat das ZDF
am 11. Juli berichtet, sich öffentlich entschuldigt, die Listen
veröffentlicht und Konsequenzen aus dem Fall angekündigt.

Das ZDF wird die Reihe "Deutschlands Beste!" nicht fortsetzen und
dem Programmausschuss des Fernsehrats, der am 25. Juli tagt,
Maßnahmen vorschlagen, mit denen eine Wiederholung eines solchen
Falls ausgeschlossen wird.



Pressekontakt:
ZDF Presse und Information
Telefon: +49-6131-70-12121


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